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Trapez

Trapez

Titel: Trapez Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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auch.«
    »Stella hör zu…«, fing Mario an, aber in dem Moment kam Barbara und warf ihre Arme um Stella.
    »Ich könnte schreien, so neidisch bin ich auf dich«, quiekte sie.
    Mario wandte sich mit mi ss billigendem Schulterzucken ab.
    Papa Tony sagte zu Johnny: »Das war sehr hübsch, mein Junge, sehr gekonnt.«
    Johnny umarmte Stella stürmisch. »Und der ganze Dank geht an meine süße , hübsche, talentierte kleine Partnerin hier! Lulu, nimm unseren neuen Star fest in den Arm!«
    Lucia legte ihren Arm um Stellas schmale Schultern und kü ss te sie leicht auf die Stirn.
    »Mein Liebes, ich hoffe, das ist nur der Anfang. Du hast das Talent für einen viel kultivierteren Auftritt, irgendwann. Du und Johnny, ihr arbeitet wunderbar zusammen.«
    Stella sah zu Lucia auf, die Augen voller Tränen.
    »Ihr wart alle so gut zu mir, als ob ich wirklich zur Familie gehöre.«
    Lucia lächelte ihr Zigeunerlächeln. »Kommt rauf, Kinder. Ihr habt euch euer Abendessen verdient.«
    Johnny und Stella bekamen den Ehrenplatz, nebeneinander am Kopfende des Tisches. Nachdem Papa Tony feierlich Wein eingegossen hatte (sogar Clay und Barbara bekamen zu diesem besonderen Anla ss ein paar Tropfen), stand er am Ende des Tisches, strahlte und erhob sein Glas.
    »Auf Johnny und Stella, den neuesten und glänzendsten Zweig des alten Baums. Komm, komm, Stella. Keine Tränen in diesen hübschen Augen!«
    So sollte Tommy sie immer in Erinnerung behalten: ein errötetes, fröhliches Kind, vor Freude weinend, unfähig zu sprechen, bis Johnny ihre Hand nahm.
    Sie fühlten sich später alle ein wenig ausgelaugt, als die Anspannung und Begeisterung nachließ . Liss, die mit Barbara Dame spielen wollte, schob schließlich das Brett weg. »Ich hab’ hierzu keine Lust. Lucia, können wir das Album rausholen? Tommy und Stel haben es noch nie gesehen.«
    Lucia zögerte, zuckte dann aber mit den Achseln. »Wie ihr wollt, aber la ss t Davey nicht mit seinen klebrigen Fingern dran.«
    Joe blickte auf. »Hast du ein Bild von Johnny und Stella im Kostüm, Lu?«
    »Ich hab’ gestern ein paar Bilder gemacht, als sie ihre Kostüme auf dem Trapez ausprobierten, aber ich hab’ sie zum Entwickeln geschickt.«
    »Aha, du Heimlichtuer. Ich hab’ mich schon gewundert, was du da unten gemacht hast«, sagte Johnny voll Zuneigung und berührte sanft den Kopf seiner Mutter.«
    Sie hob die Achseln und lächelte, schien aber erfreut zu sein.
    Liss kam mit einem schweren Fotoalbum zurück, das sie auf den Kartentisch legte. Johnny winkte Stella heran.
    »Komm, sieh dir das an, Kleines.«
    Das Buch klappte von selbst genau in der Mitte auf, wo ein leicht verblichenes, sepiagetöntes Bild hineingeklebt war, sorgfältig mit Cellophan bedeckt.
    »Das waren die ›Flying Santellis‹ in dem Jahr, bevor ich geboren wurde«, sagte Liss. »Es kommt mir immer so vor, als ob ich alles verdorben hätte.«
    Lucia legte einen Arm um die Hüfte ihrer Tochter.
    »Wenn du mir das noch mal vorwirfst, Liss, dann glaube ich’s bald.« Sie klang gleichgültig, aber zwischen ihren schönen Augenbrauen standen zwei schmale, senkrechte Linien.
    Tommy beugte sich neugierig über das Bild. Wie alt war Liss? Das Bild war vielleicht vor fünfundzwanzig Jahren gemacht worden.
    »Papa Tony sieht aus wie heute«, bemerkte er.
    »Flieger werden nie alt«, sagte Angelo, »nur ihre Nerven.«
    Stella fragte: »Wer ist der Dunkle? Das kann nicht Mario sein – er war noch nicht geboren, oder?«
    »Joe natürlich«, sagte Liss, »und das ist Daddy, mein Vater, Matt Gardner I.«
    Tommy dachte, der große blonde Mann in der Mitte hätte Johnny sein können, grö ss er, älter, irgendwie gesetzter. »Das bist du, Lucia, nicht wahr?« fragte er.
    »Warum trägst du dein Haar nicht so, Liss?« fragte Stella. »Du würdest genau wie sie aussehen.«
    Liss zuckte mit den Achseln. »Eben deshalb.«
    Mario beugte sich zu ihnen rüber und sah aufs Foto.
    »Lucia ist die einzige lebende Frau, die je hübsch in d iesen ausgebeulten Dingern aussah, die weibliche Flieger über ihren Trikots trugen.«
    Joe lachte laut. »Oh, für uns sahen sie damals genauso hübsch aus wie für euch heute diese schlüpfrigen Dinger, die aussehen wie Badeanzüge. Wir waren nicht verdorben durch das Überangebot weiblicher Haut an jedem Strand.«
    »Apropos Strand«, sagte Johnny. »Wir sind nie hingegangen, ich wollte Stella mitnehmen. Warum sind wir nie zum Strand gefahren?«
    Aber Stella studierte immer noch das Bild.
    »Wer ist das

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