Trattoria Finale
Kanaren sehr beliebten Kartoffelgericht widmen, wie es Ettore und Jacques zum Barsch kombinierten:
R UNZEL -K AR TOFFELN MIT M OJO
Zutaten für 4 Personen:
1 kg kleine festkochende Kartoffeln
je 1 Zweig frischer Rosmarin und Thymian
Salz
2 getrocknete Chilischoten
2 Knoblauchzehen
2 TL edelsüßes Paprikapulver
½ TL Kreuzkümmel
4 EL Rotweinessig
6 EL Olivenöl
2-3 EL grobes Meersalz
Zubereitung:
Die Kartoffeln waschen, in einen Topf geben und so viel Wasser angießen, dass sie gut bedeckt sind. Rosmarin und Thymian waschen und mit Salz dazugeben. Die Kartoffeln zugedeckt bei mittlerer Hitze 15-20 Min. garen
.
Inzwischen für die Sauce die Chilis längs aufschlitzen, entkernen und klein schneiden. Den Knoblauch schälen und in grobe Stücke schneiden. Chilis und Knoblauch mit ½ TL Salz, den Gewürzen und dem Essig fein pürieren. Das Öl nach und nach dazugeben, alles gut vermischen
.
Kartoffelwasser abgießen, Kartoffeln im Topf nochmals auf den noch heißen Herd stellen, mit Meersalz bestreuen. Mit einem Küchentuch abdecken, den Deckel auflegen und die Kartoffeln ausdämpfen lassen
.
15. Kapitel
Meine liebe Rachel«, sagte Jacques, als er sah, dass alle den Barsch genossen. »Sie können ja nun als Veganerin den Fisch nicht kosten. Aber ich hoffe, die Kartoffeln und die Mojo-Sauce sagen Ihnen auch ohne Barsch zu. Aber essen Sie nicht zu viel davon, denn gleich gibt es einen exquisiten Nachtisch, der einen simplen, ja lächerlichen Namen trägt, aber köstliche Varianten zeitigen kann. Ich spreche vom Windbeutel.«
»Ich liebe Windbeutel!«, rief Ugo, von dem man aber ohnehin nicht erwartete, dass es ein Lebensmittel gab, in das er nicht verliebt war, schmatzend aus.
»Natürlich tust du das«, grinste Ettore. »Aber mit unseren Windbeuteln hat es eine besondere Bewandtnis. Wir beide haben lange beratschlagt, ob wir euch von dem Fall erzählen wollen, der uns tatsächlich so etwas wie Reue eingebrockt hat.« Er blickte in fragende Gesichter. Dann fuhr er fort: »Ja, ihr habt richtig gehört. Es gab einen Auftrag, der uns anschließend gereut hat. Wir töteten zumeist Menschen, die das Leben aus unserer Sicht auch nicht verdient hatten. Manchmal auch Menschen, von denen wir fast nichts wussten. Und einmal auch einen Mann, an dem uns persönlich nichts lag, der aber andererseits vielleicht besser noch nicht gestorben wäre. Er hätte sicher noch für den ein oder anderen amüsanten Skandal gesorgt. Wer weiß das schon. Es ist aber auch ein Fall, der im wahrsten Sinne des Wortes ein Fall war. Und einer, bei dem mein guter Jacques – man höre und staune – keinen kannibalisch-kulinarischen Zauber entfachen konnte. Erstens gab es keinen passenden Auftraggeber, den wir hätten verköstigen können, und zweitens waren wir zu spät am Opfer dran, um etwas davon sicherstellen zu können.«
»Wie?«, fragte Kai. »Der Mörder ist doch immer der Erste bei der Leiche, sobald das Opfer eine solche ist, oder?«
»Für gewöhnlich schon, lieber Kaiman«, antwortete Jacques. »Jedoch war dieser Fall hier anders.«
Der Mann, dem Ettore und Jacques gegenübersaßen, sah extrem langweilig, aalglatt und schmierig aus. Wie die Karikatur eines schlechten, erfolglosen Anwalts. Und genau das war er auch. Er versuchte, seiner Piepsstimme einen kühlen, distanzierten und professionellen Klang zu geben, was völlig misslang.
»Meine Klienten ziehen es vor, im Hintergrund zu bleiben. Das werden Sie sicher verstehen, meine Herren.«
Jacques musterte die Krawatte des Mannes, auf dem Tom und Jerry Fangen spielten. Er vermied es, seinem Gegenüber in das schwammige Gesicht zu blicken. »Wir verstehen so ziemlich alles, das können Sie mir glauben. Dennoch haben wir in den letzten Jahrzehnten zu viel erlebt und gesehen, um mit seltsamen Strohmännern heikle Geschäfte zu machen. Wenn Sie nicht innerhalb der nächsten sechzig Sekunden etwas Greifbares sagen, sind wir weg.«
Der Anwalt, der sich Göbel nannte, verzog keine Miene. »Nun gut. So viel: Die Auftraggeber sind ein nicht eingetragener Verein. Sie nennen sich ›Initiative zur Bekämpfung scheinheiliger Politiker‹. Schon mal davon gehört?«
»Nein. Sollten wir?«
»Besser nicht.«
»Na dann.«
»Jedenfalls hat diese Geheimorganisation bestimmte Zielobjekte definiert, die mundtot gemacht werden sollen. Oder besser gesagt, richtig tot.«
»Und wen sollen wir totmachen?«
»Einen Politiker.«
»Ach nein«, brummte Ettore. »Welche Überraschung bei dem
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