Trattoria Finale
unserer Nase. Und jetzt bringen wir endlich dieses Geschäft zu Ende. Mord verjährt nie, ebenso wenig ein Mordauftrag. Arsenic, sprich schnell deine letzten Worte, viel Zeit bleibt dir nicht mehr, glaub’s mir.«
Dobric sah Ettore mit glasigen Augen an. »Was habt ihr mir …«
Ettore beobachtete den Serben, wie dessen Arme einknickten, sodass sie den Körper nicht mehr zu stützen vermochten, bis sein Gesicht auf dem Rasen lag und er einen letzten krampfhaften Atemzug machte. Dann lag er still.
Kostja Trigorin sah auf sein Weinglas und schüttelte den Kopf. »Verdammt, das geht aber jetzt entschieden zu weit. Ihr könnt doch nicht einen aus unserer Mitte einfach umbringen!«
»Hab keine Sorge, verehrter Koschej«, besänftigte ihn Jacques. »Nur Arsenics Glas war vergiftet. Er starb so wie seine vielen Opfer. Und bedenkt, liebe Kollegen: Das musste sein. Immerhin haben wir Geld für seinen Tod kassiert, den Auftrag aber nicht zu Ende gebracht. Diese Schande mussten wir ausmerzen, bevor wir endgültig in den Ruhestand treten können.«
Trigorin zögerte einen Augenblick. Dann nickte er grinsend. »Verdammt will ich sein, wenn ihr nicht recht habt!«
Rachel sah ohne Mitleid auf den verendeten serbischen Killer. »Unglaublich, was ihr da erzählt. Wie konnte das denn alles unentdeckt bleiben? Auch der CIA hat darüber keine einsehbaren Akten, zumindest nicht für Agenten meiner Geheimhaltungsstufe.«
Jacques lächelte hintergründig. »Ja, meine Liebe, diese Geschichte war mit Barschels Tod noch lange nicht vorbei. Wir mussten verdammt aufpassen, nicht unter die Räder zu kommen. Robert Gates wurde später erst CIA-Direktor und dann Verteidigungsminister, war also über die kleinen Dreckigkeiten dieser Affäre erhaben. Nun ja, eine kleine Korrektur am Personal wurde schon notwendig. Dirk Stoffberg, der den Deal für den BOSS eingefädelt hatte, fiel es angeblich ein paar Jahre später ein, sich zu erschießen, kurz bevor er eine eidesstattliche Versicherung zu Gates’ Verbindung zu Barschel und deren Verwicklung in Waffengeschäfte mit dem Iran abgeben wollte. Aber in einem hat der Stoffberg recht behalten: Es gab tatsächlich nicht den von uns erwarteten Fahndungsdruck, zumindest nicht den der regulären Ermittlungsbehörden. Und – last but not least – unser Kontaktmann Jean-Jacques Griessen war so dumm, sich von Barschels Familie beauftragen zu lassen, den Mord aufzuklären und die wahren Täter ausfindig zu machen. An dem Tag, an dem er sich mit Agenten des BKA und des Mossad treffen wollte, starb er in den Armen einer Prostituierten den plötzlichen Herztod. Eigentlich wollten wir Arsenic noch dafür ohrfeigen, dass er unseren Bonner Coup von 1945 kopiert hat. Aber das wäre ja jetzt Leichenschändung. Zweifellos hat er der Herzschwäche des Schweizers mit einem seiner Mittelchen nachgeholfen. Tja, so wie es aussieht, gehören wir zu den wenigen Überlebenden der Affäre Barschel. Und jetzt genießen wir ein echtes Barschfilet mit Pellkartoffeln in Salzkruste und Mojo-Sauce, so wie es auf den Kanaren gegessen wird. Vorher schaffen wir bitte noch den Arsenic fort, der verdirbt uns sonst den guten Appetit.«
R OTBARSCH IN S AFRANSOSSE
Wir wollen den Barsch hier auf eine etwas andere als die typisch kanarische Weise vorstellen:
Zutaten für 4 Portionen:
4 Rotbarschfilets
4 Möhren
2 Lauchstangen
2 Frühlingszwiebeln
1 Zehe Knoblauch
¾ Liter Gemüsebrühe
250 ml süße Sahne
10 g Safran
Lorbeerblätter
2 EL Speisestärke
Wacholderbeeren
Salz und Pfeffer
Zubereitung:
Möhren schälen und in Scheiben schneiden. Lauch putzen und in feine Ringe schneiden, ebenso die Frühlingszwiebeln. In einer großen Pfanne oder Bratentopf die Hühnerbrühe oder Gemüsebrühe geben. Ebenso 2 - 3 Lorbeerblätter, Wacholderbeeren und die geviertelte Knoblauchzehe. Aufkochen lassen, Möhrenscheiben hinzugeben, ca. 3 Min. mitkochen
.
Die nur gesalzenen Fischfilets und die in Ringe geschnittenen Lauchstangen und Frühlingszwiebeln in die Brühe geben. Wärmeplatte ausschalten, die Filets ca. 5 - 8 Min. gar ziehen lassen. Vorsichtig aus der Brühe nehmen. Brühe durch einen Filter laufen lassen und die Flüssigkeit für die Sauce bereitstellen
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Die Brühe mit Sahne auffüllen, mit der Speisestärke etwas binden und vorsichtig den Safran (ein Töpfchen) hineinrühren. Mit Salz und Pfeffer würzen
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Dazu Pell- oder Dampfkartoffeln mit Petersilie
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Als vegetarische Variante wollen wir uns nun einem auf den
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