Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Trattoria Finale

Trattoria Finale

Titel: Trattoria Finale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick P. Panahandeh
Vom Netzwerk:
die beiden einer vermutlich fachkundigen Behandlung. Das unvermeidliche folgende Geschehen interessierte ihn nicht. Er ging auch davon aus, dass seine Anwesenheit nicht weiter gewünscht wurde.

    »Wie ist es euch denn gelungen, auf diese Party zu gelangen? Das war doch offenbar sehr privat?«, fragte Kaiman und machte dabei ein Gesicht, als dächte er darüber nach, demnächst Ähnliches zu versuchen. Was auch so war.
    »Ach, das gestaltete sich recht einfach«, antwortete Ettore. »Wir bekamen die Information, dass jener Paolo einmal mehr seinen Kontakt zu einem ukrainischen Mädchenring genutzt hatte. Wir ließen wiederum unsere Kontakte spielen, und für einen Tausender konnte ich als Zuhälter auftreten. Eigentlich enttäuschend, dass man mir diese Rolle ohne Weiteres abnahm. Andererseits, geile Männer sehen nur das, was sie sehen wollen. Das vereinfacht vieles.«
    »Mal ein wahres Wort«, kommentierte Ornella, die sich mittlerweile wieder hinzugesellt hatte.
    »So what«, ließ sich der einsilbige Stan zum Erstaunen aller vernehmen. »Ich will den Mord. Go on!«
    Jacques lachte. »Wenn sogar unser guter Stanley schon ganze Sätze von sich gibt, müssen wir dem natürlich augenblicklich Folge leisten. Also weiter, bevor die Windbeutel serviert werden.«

    Der Mann, der sich vor einigen Tagen noch Willi genannt hatte, beobachtete Ettore interessiert beim Packen des Schirms. Er selbst war damit schon längst fertig.
    »Ja, schau nur«, grinste Ettore. »Wenn du in mein Alter kommen solltest, was ich im Übrigen nicht glaube, dann bist du auch nicht mehr so schnell.«
    »Motek, vielleicht bist du aber wirklich nicht nur langsam, sondern auch zu alt, um noch zu springen«, sagte Jacques in gespielter Besorgnis.
    »Ach was«, meinte Willi. »Wer zweitausend Sprünge hat, schafft das auch noch tot.«
    »Was zu beweisen wäre«, entgegnete Ettore.
    »Wo springst du eigentlich normalerweise?«, wollte Willi wissen. »Hast du einen Heimatverein?«
    »Auf Sizilien, ja«, antwortete Ettore. »Mein Vater hat damals die Paracadutismo Cosa Nostra« gegründet. Das waren die besten Fallschirmjäger des Zweiten Weltkrieges – zumindest auf italienischer Seite.«
    Willi lachte. »Du bist ein Schelm! Cosa Nostra!«
    Jacques nickte. »Das kann ich bestätigen.« Und zu Ettore gewandt fuhr er fort: »Aber mein Liebelein, du solltest wirklich nicht springen. Der Arzt hat es dir verboten, das weißt du.«
    »Stimmt das?«, fragte Willi. »Dann ist es vielleicht wirklich keine gute Idee. Wir wollen aus viertausend Metern springen, das ist nicht so ganz belastungsfrei.«
    »Ach je, Schnuckel, lass es doch lieber«, jammerte Jacques weiter.
    »Wisst ihr was?«, meinte Willi. »Gleich startet die Maschine. Ich geh noch einen Schluck Wasser trinken, und wenn ich zurück bin, wisst ihr, ob Ettore mitkommt oder nicht.«
    Ettore und Jacques sahen dem Mann nach, bis er den Hangar verlassen hatte. Dann sah Ettore sich um. Niemand beachtete sie. Die anderen Fallschirmspringer, die dieselbe Maschine nehmen wollten, waren alle konzentriert bei den letzten Vorbereitungen. Dann vertauschte er seinen fertig gepackten Schirm mit dem Willis. Als der zurückkehrte, sagte Jacques: »Bitte entschuldige, aber ich konnte Ettore davon überzeugen, es für heute zu lassen.«
    »Kein Problem«, sagte Willi und griff nach seinem Fallschirm. Dann wandte er sich dem Flugzeug zu, das für den Start bereit war. »Wir sehen uns gleich, ja?«
    »Alles klar«, antwortete Ettore und hob einen Daumen. »Komm wieder runter!«
    »So oder so«, grinste der Mann, der sich manchmal Willi genannt hatte, erwiderte die Geste und stieg ins Flugzeug.
    Wenig später war die Pilatus Porter nur noch ein brummelnder Punkt am Himmel. Ettore und Jacques wanderten gemächlich in Richtung des Geländes, auf dem die Springer voraussichtlich wieder landen würden. In aller Gemütsruhe packte Ettore die Fernbedienung aus, auf deren Signale der präparierte Fallschirm wartete. Jacques beobachtete den Luftraum mit einem Fernglas.
    »Da springen sie«, sagte er. Und einige Sekunden darauf: »Jetzt sind sie wohl alle draußen. Ich kann aber noch nicht sehen, wo er ist.«
    »Das macht nichts«, meinte Ettore. »Sobald er seinen Schirm geöffnet hat, werden wir ihn erkennen.«
    »Stimmt. Da ist er«, bestätigte Jacques, der unablässig durch das Fernglas schaute. »Er hat den Schirm offen.«
    »Aber bestimmt nicht lange«, knurrte Ettore. Im nächsten Moment, das konnten sie mittlerweile mit

Weitere Kostenlose Bücher