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Trau niemals einem Callboy! (German Edition)

Trau niemals einem Callboy! (German Edition)

Titel: Trau niemals einem Callboy! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Kluger
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Wesentliche.
    „Also übernimmst du den Job?“, frage ich.
    Christian nimmt einen vorsichtigen Schluck von seinem Kaffee, verzieht das Gesicht und rührt mehr Zucker hinein. Dann steht er auf und holt Milch aus dem Kühlschrank. Nachdem er die Milch in den Kaffee gerührt hat, probiert er wieder, dreht die Tasse in den Händen und begutachtet das Getränk ausgiebig. Fast so, als wolle er im Kaffeesatz lesen. Ungeduldig beobachte ich ihn. Man könnte meinen, er hätte alle Zeit der Welt. Mein Blick bleibt an seinem Bizeps hängen. Szenen von der Nacht im Mainhatten steigen ungewollt in meinem Kopf auf. „Was ist?“, frage ich, um von meinen Blicken abzulenken. Mit einem amüsierten Lächeln schaut er mich an. Er hat genau gewusst, was ich dachte , schießt mir durch den Kopf.
    „Okay. Du bist der Boss.“ Sein Blick wandert über meinen Körper. Mir wird heiß. „Sag mir, was ich tun soll.“
     

 
    36
     
    Stunden später bin ich auf dem Weg nach Bad Soden, der Stadt, in der ich aufgewachsen bin. Christian hat unter seinem Namen für mich ein Auto gemietet. Dieses Mal habe ich mich für einen Audi TT entschieden. Ich wollte schon immer einen TT haben, aber Ron war der Meinung, alles was nicht Mercedes oder BMW heißt, sei unter seiner Würde …, und damit auch unter der Würde seiner zukünftigen Frau.
    Jetzt aber lasse ich mir den Wind ins Gesicht blasen, denn es ist eine wunderschöne laue Sommernacht. Christian hat mir ein Cabrio besorgt, und so kann ich das Wetter in vollen Zügen genießen.
    Der GPS-Sender, den er an Rons Auto befestigt hat, zeigt als letzte Adresse eine Straße in Bad Soden in der Nähe des Reitstalls an. Zuvor hat ihn sein Weg in ein kleines Hotel im Frankfurter Westend geführt. Nachdem ein Zwanzig-Euro-Schein den Besitzer gewechselt hat, habe ich erfahren, dass er sich dort ein Zimmer gemietet hat. Nachdenklich fahre ich weiter. Mit dieser Entwicklung habe ich nicht gerechnet. Ich war mir ziemlich sicher, Ron würde bei seiner Freundin wohnen. Was aber will er hier? Vor allem um diese Tageszeit? Es ist kurz nach zwölf Uhr nachts, was normale Besuche ausschließt.
    Ich rausche am Eschborner Kreuz vorbei und nehme wenig später die Ausfahrt nach Bad Soden. Es dauert nicht lange, und ich biege in die Kronberger Straße ein, fahre den Hügel zum Reitstall hinauf. Und dann geht es auch schon links in das Wohngebiet, in dem etliche Villen zu finden sind. Kein Wunder, denn der Blick über das Rhein-Main-Gebiet bis nach Frankfurt ist atemberaubend.
    Obwohl ich das Ganze am liebsten so schnell wie möglich hinter mich bringen würde, halte ich mich an die Geschwindigkeitsbegrenzung. Krieche mit 30 Stundenkilometer durch das Wohnviertel und fahre langsam an der Adresse vorbei, die als letzte vom GPS-Sender aufgelistet wurde. Drehe am Ende der Straße um, fahre wieder an dem Haus vorbei. Nichts. Keine Spur von Rons Mercedes.
     
    „Vielleicht hat er sein Auto in einer Garage abgestellt“, keucht Christian neben mir.
    Es ist fünf Uhr morgens, und wir flitzen durch die Frankfurter Innenstadt. Christian behauptet, ich hätte ihn geweckt, als ich ruhelos in seinem Wohnzimmer auf und ab gelaufen bin. Nachdem ich von meiner gestrigen Erkundungstour zurückkam, konnte ich nicht schlafen. Die neue Entwicklung beschäftigte mich zu sehr.
    Mittlerweile bin ich sicher, dass Ron alle wichtigen Unterlagen in seinem Bürosafe aufbewahrt. In diesen Dingen ist er sehr vorsichtig, würde solche Dokumente nicht mit in ein Hotel nehmen. Nachdem ich fast einen Trampelpfad in Christians Teppich gelaufen hatte, kam er herunter. Die Haare noch vom Schlafen zerzaust. Er war es, der den Vorschlag machte, die frühe Stunde zu nutzen und meinem neuen Hobby zu frönen. Schließlich bin ich seit Kurzem die stolze Besitzerin von Rollerblades.
    Fast schwerelos sausen wir durch die Stadt, die noch immer schlafend vor uns liegt. Es sind kaum Autos unterwegs, und so können wir auf der Straße laufen, rasen in einem irrwitzigen Tempo die Bockenheimer Landstraße entlang.
    „Also, was meinst du?“, fragt Christian, nachdem ich seine vorherige Bemerkung nicht kommentiert habe. Das Bild eines Garagentors taucht vor meinem inneren Auge auf. Eines sehr großen Garagentors. In dem niedrigen Bau, der direkt an das Haus anschließt, haben mindestens zwei Autos Platz.
    „Du hast recht, das Haus hat eine Doppelgarage. Wahrscheinlich hat Ron seinen Mercedes dort abgestellt.“
    „Was machen wir jetzt? Sehr viel schlauer als

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