Traue niemals einem Vampir - Scott, D: Traue niemals einem Vampir
Ich habe dieses Anwesen, das einst meine Familie bewohnte, endlich in meinen Besitz bringen dürfen. Und das habe ich diesen beiden wunderschönen Damen zu verdanken. Bitte begrüßt mit mir die Ehrengäste des heutigen Abends: Kimberly und Angela.“
Nicolas war nach vorne getreten und kam freudig lächelnd auf uns zu. Er nahm uns an den Händen und führte uns in die Mitte des Raumes, wo er zuvor gestanden hatte.
Die anderen Vampire klatschten begeistert Beifall, und ich fragte mich ernsthaft, warum! Angela schien den gleichen Gedanken zu haben, denn sie sah mich entgeistert an.
Vasco war inzwischen zu uns gestoßen, und legte besitzergreifend den Arm um meine Freundin. Sofort veränderte sich ihr Gesichtsausdruck. Glücklich strahlend schmiegte sie sich in seine starken Arme.
Obwohl ich keine Minute vergaß, dass er ein gefährlicher Vampir war, freute ich mich nun doch für sie. Dieser Mann schien Angela in einer Weise zu verzaubern, wie ich es zuvor nie bei ihr erlebt hatte. Himmel, ich beneidete sie sogar!
Nicolas, der an diesem Abend wie die zu fleischgewordene Sünde aussah, verkniff sich mir gegenüber eine körperliche Annäherung in dieser Art. Doch er nahm meine Hand und hauchte einen zarten Kuss darauf.
Voll Schreck musste ich feststellen, dass alleine diese Geste vollkommen genügte, um ein heißes Kribbeln zwischen meinen Beinen zu verursachen.
Das konnte ja heiter werden. Für einen kurzen Moment wünschte ich mir sogar, er würde seine Zähne in meinen Hals schlagen, und genüsslich von mir trinken.
Oh Gott, was war nur mit mir los?
Nicolas ließ meine Hand los und deutete an, seine Ansprache fortsetzen zu wollen.
Sofort verstummte die Menge, und ich stelle fasziniert fest, wie die Vampire ihren Anführer ehrfürchtig anblickten. Seine Augen funkelten gefährlich, und sein Lächeln offenbarte die spitzen Vampirzähne in seinem Mund.
„Es gibt noch einen Grund zur Freude und zum Feiern.“, er sprach nun leise, fast schon andächtig. „Ich habe endlich die Frau gefunden, die mir den lang ersehnten Sohn schenken wird. Ihr wisst, dass es für uns alle sehr wichtig ist, meine Nachfolge zu sichern. Wir haben inzwischen zahlreiche Feinde – überall auf der Welt. Ich möchte euch sicher wissen, wenn ich eines Tages doch einem Angriff erliegen sollte.“
Traurigkeit war in den Augen mancher Vampire zu sehen. Ja, sie schienen Nicolas nicht nur zu achten oder gar zu fürchten. Nein, sie verehrten ihn.
Ich spürte große Gefühle der Zuneigung, überall im Raum. Ich war durchaus beeindruckt. Denn Vampire und Gefühle, diese Kombination hätte ich nicht wirklich für möglich gehalten. Obwohl ich beim Anblick von Vasco und Angela, bereits meine Zweifel an der Gefühlsarmut der Vampire geltend machen musste. Im Falle von Nicolas allerdings sah ich es anders – spontan musste ich an Athekas Worte denken.
„Kimberly ist die Frau, die meinen Sohn empfangen, austragen und gebären wird.“
Er hatte nun doch den Arm um mich gelegt, und zog mich nahe an sich heran.
„Ich bin sehr stolz, dass eine so schöne Frau die Mutter meines Erben sein wird.“
Er sah mich an, und sein tiefer Blick steigerte das prickelnde Gefühl unterhalb meiner sogenannten Gürtellinie ganz enorm.
„Der Tag der Zeugung ist nicht mehr fern. Meine langjährige Freundin Atheka, die ihr alle kennt, wird mich darüber unterrichten. Wie ihr wisst, verfügt sie über besondere Fähigkeiten. Sie wir erkennen, wenn es soweit ist. Und bitte glaubt mir, ich kann es kaum noch erwarten.“
Ich wagte es nicht, Nicolas anzusehen, als er das sagte. Ich fühlte aber mehr als deutlich, dass ich sehr gut warten konnte – und auch warten wollte! Noch immer hegte ich den Wunsch in mir, dieser unglücklichen Situation zu entkommen. Doch dafür brauchte ich Zeit ...
„Eines noch, meine lieben Freunde. Obwohl ich nicht wirklich denke, dass es nötig ist, so muss ich Euch darauf hinweisen, dass Angela und Kimberly nicht zu Eurer Verfügung stehen. Gelüste jeglicher Art befriedigt ihr bitte anderweitig. Ich denke, dass ich auch im Interesse meines Bruders spreche, der keineswegs bereit zu sein scheint, Angela mit jemandem zu teilen.“
Er lächelte verschmitzt, und ich musste leider feststellen, dass ihn das unglaublich sexy aussehen ließ.
Die Vampire, die seinen Worten gelauscht hatten, lachten zustimmend. Erneut klatschten sie.
„Und nun viel Freude bei dem heutigen Fest. Für Musik, Getränke und Nahrung ist ausreichend
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