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Traue niemals einem Vampir - Scott, D: Traue niemals einem Vampir

Traue niemals einem Vampir - Scott, D: Traue niemals einem Vampir

Titel: Traue niemals einem Vampir - Scott, D: Traue niemals einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Scott
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zu entfliehen ...
    Arthur hatte uns zwischenzeitlich unsere Abendkleidung gebracht. Obwohl der alte Herr ein treuer Diener der Santos-Brüder war, hatte ich ihn unverzüglich ins Herz geschlossen. Er hatte eine so liebevolle Art, dazu noch ein Lächeln, das einfach ansteckend war. Als er meine finstere Miene sah, während der Übergabe der Bekleidung, legte er mir sanft die Hand auf die Schulter.
    „Es wird alles gut, Miss Kimberly. Auch wenn es Ihnen schwerfällt, vertrauen Sie Nicolas Santos. Wenn Sie seine Befehle befolgen, wird Ihnen nichts geschehen. Ich denke auch nicht, dass er ernsthaft beabsichtigt, einen Vampir aus Ihnen zu machen. Nur für den Fall, dass Sie das beschäftigen sollte.“
    Er hatte mich noch einmal angelächelt, ehe er unser Zimmer wieder verließ.
    „Himmel, was bin ich froh, wenn wir hier endlich mal raus kommen. Ich kann diesen Raum nicht mehr sehen.“
    Angela seufzte. Ich konnte mir eine kleine Bemerkung natürlich nicht verkneifen:
    „Aber Schatz, warum so undankbar? Hast du nicht erst vor wenigen Stunden, die Räumlichkeiten des durchaus anziehenden Vasco Santos besuchen dürfen? Sein Bett eingeschlossen?“
    Frech zwinkerte ich ihr zu, worauf sie spitzbübisch lächelnd abwinkte.
    „Komm, meine liebe Freundin. Lass uns lieber mal nachsehen, was wir heute Abend tragen werden!“
    Angelas Augen leuchteten. Und mir ging es ähnlich, meine Neugier war jetzt größer als alles andere.
    „Hoffentlich sind es Kleider, die man uns nicht so einfach vom Leib reißen kann.“ Diesen Gedanken konnte ich in diesem Moment einfach nicht für mich behalten. Angela lachte:
    „Ach Kimberly, ich liebe deinen Humor.“
    Nun gut, als Witz war diese Anmerkung nicht wirklich gedacht. Doch für den Augenblick wollte ich es dabei belassen.
    Als wir die sorgsam verschnürten Päckchen öffneten, die uns Arthur zuvor überreicht hatte, blieb uns beiden der Mund offen: Die Kleider, die sich darin befanden, waren einfach traumhaft!
    „Oh Kimberly, sieh doch – ein Kleid aus schwarzem Satin. Mit Korsage. Wow, das ist einfach toll!“
    Sie hielt sich das Kleid vor, und lief damit zu dem großen Spiegel, der neben dem Kleiderschrank angebracht war. Strahlend betrachtete sie ihr Spiegelbild.
    „Meinst du, Vasco wird es gefallen?“
    Ich sah sie ernst an und meine Antwort kam laut und deutlich:
    „Hoffentlich nicht!“
    Doch Angela ignorierte diese Bemerkung, und ich ahnte, dass dieser Abend weitaus gefährlicher werden würde, als dies sowieso schon der Fall war.
    „Nun zeig mal, was für dich ausgewählt wurde. Ich bin so neugierig!“
    Angela hatte ihre Abendrobe auf das Bett gelegt und trat neben mich, als ich anfing auszupacken. Ich konnte es kaum glauben, welch ein Prachtstück ich da plötzlich in den Händen hielt. Ein bodenlanges Kleid aus weißer Spitze. Es war, im Gegensatz zu Angelas Kleid, hochgeschlossen. Der Blickfang war der tiefe Rückenausschnitt.
    „Himmel Kimberly – denkst du das, was ich denke?“
    Sie sah mich mit weit aufgerissenen Augen an.
    „Was denkst du denn, was ich denke?“
    Sie schüttelte den Kopf.
    „So blind kannst du nicht wirklich sein, oder? Weiß – die Farbe der Unschuld. Weiß – die Farbe einer Braut. Das kannst du halten, wie du es willst. Aber ich denke, das Kleid wurde ganz bewusst ausgesucht. Es sieht aus wie ein Brautkleid!“
    Sofort war meine Freude über dieses Traumkleid verflogen. Und ich hoffte inständig, dass diese Analyse ein Hirngespinst meiner romantisch veranlagten Freundin war. Doch sie bemerkte meine Nachdenklichkeit und versuchte mich abzulenken.
    „Lass uns die Kleider mal anziehen, ja? Es ist sowieso an der Zeit. Schau mal, die Sonne ist nun endgültig weg.“
    Angela deutete aus dem Fenster. Sie hatte recht – und ich musste schlucken. Das klitzekleine Gefühl von Sicherheit, dass uns der Tag beschert hatte, war nun vorbei. Ich hatte das Gefühl, Nicolas überall zu sehen, zu hören … zu spüren.
    Wie gerne wäre ich in diesem Moment einfach davon gelaufen. Weit weg von diesem Ort. Aber ich wusste, dass das nicht möglich war. Schon alleine meiner Cousine wegen. Irgendwie mussten wir diesen Abend durchstehen.
    Es dauerte eine ganze Weile, bis wir tatsächlich so aussahen, wie wir aussehen wollten. Angela rannte hektisch durch die Gegend und fluchte, was das Zeug hielt: Sie war fest davon überzeugt, ihre Haare würden einfach grauenvoll aussehen. Sie kam mit der Hochsteckfrisur, die sie eigentlich ausgesucht hatte, nicht wirklich

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