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Traue niemals einem Vampir - Scott, D: Traue niemals einem Vampir

Traue niemals einem Vampir - Scott, D: Traue niemals einem Vampir

Titel: Traue niemals einem Vampir - Scott, D: Traue niemals einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Scott
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Vasco, nicht wahr? Denn trotz allem liebst du ihn.“
    Ich sah sie traurig an.
    Sie so leiden zu sehen, tat mir unsagbar weh. Sie schaute wie gebannt aus dem Fenster und antwortete leise:
    „Und um wen sorgst du dich, meine liebste Freundin? Um Jacques? Oder um ... Nicolas?“, sie drehte den Kopf zu mir, sah mich fragend an.
    Doch ich blieb ihr die Antwort schuldig, lief wortlos vom Fenster weg.
    Verdammt, wie sollte ich überhaupt antworten? Ich wusste es nicht! Ich spürte eine sonderbare Leere in mir, als würde ich gerade alles verlieren, was mir wichtig war. Und gleichzeitig hatte ich keine Ahnung, wer oder was mir wichtig war. Abgesehen von Angela natürlich. Ich überging ihre Frage:
    „Es ist nicht wirklich wichtig, um wen wir uns sorgen, nicht wahr? Wir müssen hier weg, nur das zählt jetzt. Wir haben mit eigenen Augen gesehen, was sich hinter den schönen Gesichtern von Vasco, Nicolas und Jacques tatsächlich verbirgt. Das sollte uns in unserem Vorhaben unbedingt bestärken.“
    Angela nickte mir zu, dann sah sie erneut aus dem Fenster. Ich wusste von dem Kampf, der tief in ihr tobte. Die Liebe zu Vasco, der sie sich nicht mehr sicher war. Der Schreck über das, was sie vorhin gesehen hatte. Und die Angst um uns beide – dass auch wir Opfer dieser Vampire werden könnten.
    Ich wollte zu ihr, wollte sie trösten. Doch ich spürte genau, dass es nichts gab, was ihr wirklich helfen konnte. Erst dann, wenn wir diesen düsteren Ort verlassen würden, gäbe es wieder Hoffnung ... Hoffnung, in unser altes Leben zurückzukehren..und alles zu vergessen, was wir hier erleben mussten ...
    Wir schreckten beide auf, als unsere Zimmertüre energisch aufgerissen wurde.
    Instinktiv stürmte Angela auf mich zu und legte den Arm um mich. Ob sie mich schützen wollte oder umgekehrt, war mir in diesem Augenblick nicht wirklich bewusst. Wir starrten zu den beiden Männern, die nun in der Mitte des Raumes standen: Nicolas und Vasco.
    Sie sahen furchtbar aus: Ihre Kleidung war zerrissen, ihre Haare hingen schmutzig in ihre Gesichter. Und auch diese waren gezeichnet von einem sehr blutigen Kampf. Unzählige Schnittwunden und aufgesprungene Lippen waren der Preis für einen Streit, der mir so unsinnig erschien. Aber sie lebten – und ich fühlte eine große Erleichterung. Aber Jacques? Was war mit ihm,
    Als hätte Nicolas meine Gedanken erneut gelesen, trat er einen Schritt auf uns zu. Instinktiv wichen Angela und ich ein Stück zurück.
    „Jaques lebt, falls dich das beruhigt, Kimberly. DAS hat dich doch am meisten beschäftigt, nicht wahr?“
    Seine Stimme klang kalt - eiskalt! Und das Lächeln, das nun seine Lippen umspielte, sah spöttisch aus.
    Himmel, wie sehr schien mich dieser Mann zu hassen. Jedenfalls erweckte es diesen Eindruck. Ich wollte etwas sagen, wollte mich rechtfertigen, aber kein Wort kam über meine Lippen.
    Ich sah nur diese Augen ... diese wunderschönen Augen, die mich traurig ansahen ... konnte das wirklich sein? Widersprach es nicht allem, was ich bisher von diesem gefühlskalten Blutsauger erfahren durfte?
    Vasco, dessen Verletzungen noch zahlreicher erschienen, stand inzwischen ganz nahe bei Angela. Zuerst sah er sie nur an, stumm und voller Verzweiflung.
    Ich drehte mich zu ihr und sah die Tränen in ihren Augen. Vasco nahm ihre Hand, voll Hoffnung ... panisch zog sie diese zurück und schrie ihn an:
    „Lass mich, hörst du? Fass mich nie wieder an! Du ... was bist du überhaupt? Ihr habt nicht nur Kimberly in Gefahr gebracht, nein. Ich habe heute auch dein wahres Gesicht gesehen, Vasco Santos. Ich will deine Nähe nicht mehr, hast du gehört?“
    So hatte ich Angela noch niemals erlebt – und ich musste sie in den Arm nehmen, damit sie sich ein wenig beruhigte. Dabei ließ ich Vasco nicht aus den Augen.
    Gott, er tat mir wirklich leid. Was er auch immer getan hatte, wer er auch war, Angela bedeutete ihm alles ... ein Blick in seine Augen sagte mehr als tausend Worte.
    Er entfernte sich von ihr und machte eine kurze, elegante Verbeugung. Erst vor Angela, dann vor mir. Ohne auch nur ein Wort zu sagen, verließ er das Zimmer.
    Wir waren alleine mit Nicolas. Ich hielt Angela noch immer im Arm, vernahm ihr leises Schluchzen. Jegliche Angst war von mir gewichen – auch die Angst vor Nicolas. Stattdessen spürte ich nur noch Dunkelheit und Trauer. Alles schien plötzlich so anders zu sein – endgültig ...
    Nicolas sah mich noch immer an, doch sein Blick war leer. Er hob seine Hand, und für einen

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