Traue niemals einem Vampir - Scott, D: Traue niemals einem Vampir
nicht wirklich lohnend war. Die Geschäfte liefen schlecht. Und am Abend war ich gefangen – gefangen in meiner eigenen Wohnung. Bis eines Tages das Telefon klingelte ...
„Angela, ich habe tolle Neuigkeiten! Ein ehemaliger Schulfreund hat angerufen, Michael Summers, du erinnerst dich an ihn? Wie auch immer, er plant ein großes Immobilienprojekt in den USA. Er bittet mich, ihn dahin zu begleiten. Er hat sich daran erinnert, dass ich in dieser Branche tätig bin. Das ist doch toll!“
Ich fiel meiner Freundin um den Hals, die nicht so richtig wusste, wie ihr geschah. Zuerst erwiderte sie meinen Freudentanz, dann löste sie sich von mir:
„Kimberly, weißt du, was das bedeutet? Du gehst von hier weg ... weg von allem ... weg von mir.“
Sie sah mich traurig an, und sofort packte mich das schlechte Gewissen. Wie konnte ich nur so rücksichtslos sein? Angela hatte in letzter Zeit immer nur an mich gedacht, hatte mich umsorgt, getröstet, meine Hand gehalten. Und ich? Ich hatte mir nicht mal die Mühe gemacht, nach ihren Sorgen und Ängsten zu fragen.
Vasco – sie dachte jede Sekunde an ihn, das war mir vollkommen klar. Himmel, ich konnte nicht gehen, niemals!
„Quatsch, was für eine dumme Idee. Ich bleibe hier, bei dir! Wie konnte ich nur eine Sekunde daran denken. Vergiss, was ich gesagt habe, ja?“
Als Arthur von dem Angebot erfuhr, war er sofort begeistert. Er überzeugte Angela davon, dass es momentan das Beste für mich sei.
„Sie wird doch nicht für immer in Amerika bleiben, liebste Angela. Aber es wäre eine gute Gelegenheit, dass sich alles ein wenig entspannt. Ich denke nicht, dass Jacques dieses Land verlassen wird. Wir sollten Sie gehen lassen.“
Mit Tränen in den Augen stimmte Angela schließlich zu.
„Du kommst mich schnellstens besuchen, ja? Ich werde mich hauptsächlich in der Nähe von Florida aufhalten, dort soll es herrlich sein. Wir beide werden sicherlich viel Spaß haben.“
Meine Freundin nickte, aber ihr Lächeln wirkte gespielt. Es tat mir sehr weh, sie leiden zu sehen. Auf der anderen Seite spürte ich ihre Erleichterung, mich nun nicht mehr ständig bewachen zu müssen. Sie hatte endlich wieder Zeit, ihr eigenes Leben zu leben. Zu lange hatte sie das meinetwegen vernachlässigt.
„Und halte dich von den Vampiren fern!“, erklärte ich lachend am Vorabend meiner Abreise.
An diesem Abend musste ich sehr viel an Nicolas denken – und an die Schwangerschaft, die vielleicht gar keine war.
„Du kannst nun bald einen Test machen“, hatte mir Angela versichert.
Doch ich wollte gar nicht daran denken, schob den Gedanke weit von mir weg.
„Du darfst das nicht auf die lange Bank schieben, Kim. Wenn du tatsächlich an Abtreibung denkst, musst du bald wissen, woran du bist.“
Sie hatte natürlich recht, doch im Moment hatten andere Dinge Priorität.
„Ich soll von Nicolas und Vasco grüßen – sie wünschen Ihnen eine gute Reise. Und eine gesunde Rückkehr.“
Arthur sah mich lange an – ich spürte, dass da noch etwas war ...
„Raus mit der Sprache, Arthur. Sie wollen mir doch noch etwas sagen, oder?“
Anstatt mir zu antworten, nahm er mich an die Hand und führte mich nach draußen. Es war längst dunkel, und inzwischen klirrend kalt.
„Was sollen wir denn hier? Mir ist kalt, Arthur. Außerdem muss ich noch ein paar Kleinigkeiten packen. Können wir nicht drinnen reden?“
Wir liefen ein kleines Stück, dann ließ er meine Hand los:
„Hier möchte sich jemand persönlich verabschieden.“, dann ließ er mich stehen.
Ich war verwirrt, und ehe ich reagieren konnte, trat ein Schatten aus der Dunkelheit: Nicolas!
Mit langsamen Schritten kam er auf mich zu, worauf ich unwillkürlich einen Schritt zurückwich. Sofort blieb Nicolas stehen.
„Entschuldige bitte, ich wollte dich nicht erschrecken. Und ich möchte dir auch nicht zu nahe kommen – falls es das ist, was du fürchtest.“
Er blickte mich ernst an, und seine Augen schienen mich zu durchdringen. Seine Augen ... diese wunderschönen Augen, die mich schon einmal fasziniert hatten. Ich musste an unsere erste Begegnung denken.
„Ich möchte dir eine gute Reise wünschen, Kimberly. Ich ... ich begrüße deine Entscheidung keineswegs, das kannst du dir bestimmt vorstellen. Aber du bist ein störrisches Frauenzimmer und hast deinen eigenen Kopf. Bitte achte auf mein Baby. Versprichst du mir das?“
Sofort war ich wieder auf dem Boden der Tatsachen angelangt:
„DEIN Baby? Habe ich da eben richtig
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