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Traum ohne Wiederkehr

Traum ohne Wiederkehr

Titel: Traum ohne Wiederkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Norton
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Zeit nahmen, nachzusehen, ob sie überhaupt richtig darauf gelandet war. Was immer dieser Alarm auch bedeutete, war er zweifellos daran schuld, daß sie sie wieder zur Gefangenen gemacht hatten.
    Offenbar waren die beiden Männer sich der Wirkung des Lähmstrahlers so sicher, daß sie die Tür nicht einmal schlossen. So konnte Tamisan eilige Schritte hören und ein schrilles Klingeln. Es wurde ein zweitesmal Alarm geschlagen.
    Welche Art von Angriff konnten die Streitkräfte der Oberkönigin wohl gegen einen gutbewaffneten Raumer mit bereits gewarnter Besatzung starten? Aber es war offensichtlich, daß die Männer an Bord sich in Gefahr glaubten. Starrex und Kas. Wo ist Kas? Der Kapitän hatte gesagt, sie habe die Hände aller Männer an Bord berührt. Bedeutete das, daß ihre frühere Vision falsch und der gesichtslose Mann in Raumfahreruniform eine Gestalt ihrer übergroßen Phantasie gewesen war?
    Ich darf mein Selbstvertrauen nicht verlieren. Kas ist hier! Er muß hier sein! Sie lag hilflos auf dem Rücken und bemühte sich, aus den Geräuschen zu schließen, was vorging. Aber es waren keine hastenden Schritte und keine Stimmen mehr zu hören, ja überhaupt kaum ein Laut. Hawarel, wo ist Hawarel?
    Die Wirkung des Lähmstrahls ließ nach. Sie hatte sich bereits schwerfällig halb aufgerichtet, als die Tür ganz zurückglitt und Tork mit dem Kapitän hereinkam.
    »Mund von Olava, oder was immer Sie wirklich sind«, sagte der Kapitän, und der kalte Grimm in seiner Stimme erinnerte Tamisan an Hawarels ursprüngliche Wut, »ich weiß nicht, ob Sie es darauf anlegten, Zeit zu gewinnen, und ob dieser Unsinn mit einem Zweikampf ernst gemeint war. Es könnte ja sein, daß Ihre Vorgesetzten auch Sie nur benutzten. Aber es spielt jetzt keine Rolle mehr. Sie haben Ihr Bestes getan, unser Schiff hier festzuhalten, und sie gehen nicht auf unsere Forderung zur Unterhandlung ein. Also müssen wir Sie als unseren Boten schicken. Sagen Sie Ihrer Herrscherin, daß wir Ihren Helden als Geisel haben, und wir werden ihn als Schlüssel für Tore verwenden, die man vor unserer Nase zugeschlagen hat. Wir haben Waffen, die Schwertern und Lanzen weit überlegen sind, ja, auch jenen, wie man sie in dem anderen Schiff hatte, und die es nicht retten konnten. Sie kann uns hier eine gewisse Zeit festhalten, aber wir werden wieder freikommen. Wir sind nicht als Invasoren hier gelandet, was immer Sie vielleicht glauben mögen, auch sind wir nicht allein. Wenn unsere Signale unser Schwesterschiff im Orbit um diesen Planeten nicht erreichen, wird es zu einer Vergeltungsmaßnahme kommen, wie Ihre Rasse sie sich nicht einmal vorstellen kann. Wir lassen Sie jetzt frei, damit Sie Ihrer Königin all das ausrichten können. Wenn sie uns vor dem Morgengrauen keinen Unterhändler schickt, wird sie es bitter bereuen. Haben Sie verstanden?«
    »Und Hawarel?« fragte Tamisan.
    »Hawarel?«
    »Der Held. Werden Sie ihn hierbehalten?«
    »Wie schon gesagt, wir werden ihn zum Schlüssel für ihre Festungstüren machen. Sagen Sie ihr das, Mund. Nach dem, was wir aus dem Geist ihres Helden lasen, verfügen Sie über eine gewisse Macht hier, mit der Sie Ihre Königin beeinflussen können.«
    Sie haben aus Starrex’ Geist gelesen? Wie meinen sie das? Tamisan hatte plötzlich Angst. Eine Art Gedächtnissonde? Aber wenn sie dergleichen benutzen, müssen sie doch auch den Rest wissen! Sie war jetzt völlig verwirrt, und es fiel ihr schwer, sich auf ihre unmittelbare Aufgabe zu konzentrieren. Sie sollte also der Oberkönigin diese fordernde Botschaft übermitteln? Da sie keine Möglichkeit hatte, dagegen zu protestieren, würde sie es wohl tun müssen. Welchen Empfang werden sie mir in Ty-Kry bereiten? Tamisan schauderte, als Tork sie von der Koje zog und sie halb schleppte und halb zur Schleuse zerrte.
     
6.
     
    Wieder saß Tamisan jetzt in einer Art Zelle. Diesmal war es jedoch nicht das Zimmer, in das man sie mit Hawarel geworfen hatte, und auch nicht eine enge Kabine in einem Raumschiff, sondern ein Kerker im Hochschloß. Kapitän Lowald hatte sich mit seiner Einschätzung ihres Einflusses auf die Oberkönigin ganz schön verrechnet. Ihr Ersuchen um eine Unterhandlung mit den Raumfahrern war sofort einstimmig abgelehnt worden. Und über die Drohung der Sternenmänner, sie würden fremdartige, überlegene Waffen einsetzen und Hawarel auf mysteriöse Weise als »Schlüssel« benutzen, hatten sie nur gelacht. Die Tatsache, daß Ty-Kry in der Vergangenheit mit

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