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Traum ohne Wiederkehr

Traum ohne Wiederkehr

Titel: Traum ohne Wiederkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Norton
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und wickelte auch seine Beine zusammen. Er blieb zwar weiter auf den Füßen, aber er war jetzt so hilflos, als hätte sie ihn mit einem Lähmer beschossen.
    Vorsichtig näherte sie sich ihm. Er erriet, was sie vorhatte und wand sich heftig, während er gleichzeitig versuchte, die klebrigen Fäden in Berührung mit ihrer Haut zu bekommen. Aber sie bückte sich, riß an ihrem Rocksaum und trennte einen breiten Streifen ab, den sie sich um Arm und Handgelenk wickelte, um sicherzugehen, daß nicht auch sie selbst in Gefahr kam.
    Trotz seines erbitterten Windens gelang es Tamisan, Kas den Laser abzunehmen. Und wieder seufzte sie vor tiefster Erleichterung. Er gab keinen Laut von sich, aber seine Augen funkelten, und seine Lippen waren so verzerrt, daß Speichel aus den Mundwinkeln sickerte. Als ihn Tamisan leidenschaftslos betrachtete, dachte sie, daß er wie ein Wahnsinniger aussah.
    Der Raumfahrer bewegte sich. Er wich zurück, als sie warnend den Laser auf ihn richtete. Mit den Schultern gegen die Wand gestützt, stand er fest auf den Füßen. Seine Beine verliehen ihm ein wenig mehr Beweglichkeit, obgleich die Wicklerfäden ihn fest an Kas banden. Tamisan sah sich suchend um, um festzustellen, was er sich so verzweifelt zu erreichen bemühte, und entdeckte ein Sprechgerät.
    »Rühren Sie sich nicht vom Fleck!« befahl sie.
    Die Bedrohung durch den Laser ließ ihn erstarren. Ohne die Waffe von ihm zu wenden, warf sie in kurzen Abständen rasche Blicke über die Schulter zur Schleuse. Gegen die Wand gedrückt, den Wickler hatte sie in den Gürtel geschoben, gelang es ihr, sich zur Schleusentür vorzuarbeiten und sie zuzuschlagen, dann drehte sie das Verschlußrad.
    Sie bedeutete dem Raumfahrer mit dem Laser, sich zum Sprechgerät zu begeben, aber der völlig verschnürte Kas behinderte ihn. Konnte sie mit dem Sternenmann fertig werden? Sie hatte keine Wahl.
    »Stellen Sie sich weit genug weg!«
    Er hatte die ganze Zeit geschwiegen, aber er gehorchte mit einer Promptheit, die verriet, daß ihm der Strahler in ihrer Hand noch viel weniger gefiel als zuvor in Kas’. Er drehte die Fäden und sie konnte sie gefahrlos durchbrennen.
    Kas stieß einen Schwall obszönster Flüche aus, aber Tamisan achtete überhaupt nicht darauf. Ehe er nicht befreit wurde, war er nicht mehr als ein wohlverschnürtes Bündel. Wichtig für sie war gegenwärtig nur der Raumfahrer.
    Vor ihm trat sie zum Sprechgerät und bedeutete ihm, sich davor zu stellen. Sie zog ihre wichtigste Figur in diesem verzweifelten Spiel.
    »Wo ist Hawarel, der Mann von diesem Planeten, der an Bord gebracht wurde?«
    Er konnte natürlich lügen, und sie würde es nicht wissen. Aber es sah ganz so aus, als wäre er durchaus bereit zu antworten, vielleicht, weil er glaubte, die Wahrheit würde sie mehr treffen als jegliche Lüge.
    »Sie haben ihn im Labor, um ihn zu konditionieren.« Er grinste mit derselben Bosheit, die ihr mehrmals an Kas aufgefallen war.
    Jetzt erinnerte sie sich wieder an die Drohung des Kapitäns, Hawarel als Werkzeug gegen die Oberkönigin und ihre Streitkräfte zu benutzen. Kam sie bereits zu spät? Es gab nur einen Weg für sie, das war der, den zu nehmen sie sich entschlossen hatte, als sie den Wickler für ihre Zwecke benutzt hatte.
    Sie sprach nun wie zu einem, der möglicherweise Schwierigkeiten haben mochte, sie zu verstehen. »Sie werden über das Sprechgerät veranlassen, daß Hawarel freigegeben und hierhergebracht wird.«
    »Warum?« fragte der Mann von der Schiffsbesatzung mit merklicher Unverschämtheit. »Was haben Sie denn vor? Wollen Sie mich umbringen? Aber selbst wenn Sie es tun, würde das nichts an den Plänen des Kapitäns ändern, auch dann nicht, wenn Sie die halbe Besatzung zu Asche verbrennen.«
    »Damit mögen Sie recht haben.« Sie nickte. Da sie den Kapitän nicht so gut kannte, wußte sie natürlich nicht, ob der Bursche bluffte. »Aber wird er damit sein Schiff retten?«
    »Was können Sie schon tun …«, begann der Raumfahrer, doch dann hielt er inne. Sein spöttisches Grinsen war verschwunden. Er betrachtete sie nachdenklich. So wie sie gegenwärtig aussah, erweckte sie vielleicht nicht den Eindruck, daß sie eine Gefahr für das Schiff darstellen konnte, aber sicher war er nicht. Etwas wußte sie aus ihrer eigenen Zeit und Welt: Ein Raumfahrer lernte von Anfang an, daß er auf einem neuen Planeten nichts für gegeben und nichts für unmöglich halten durfte. Es könnte ja immerhin sein, daß sie über eine

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