Traumfabrik Harvard
services
)
Wirtschaftliche Aktivitäten (
sales and services
)
Zuwendungen der Einzelstaaten, die aber nur bei öffentlichen Hochschulen zu Buche schlagen (
state appropriations
)
Trotz oder gerade wegen der Dominanz des Marktes steigen Ausgaben und Kosten des Hochschulwesens offenbar unaufhaltsam an.
Von wachsenden Ansprüchen, neuen Aufgaben und Anforderungen einmal ganz abgesehen lässt schon der Wettbewerb den Ressourcenbedarf
der Hochschulen nahezu unersättlich werden. Appelle der Politik zum Maßhalten sind bisher wirkungslos verpufft. Versuche,
die staatlichen Hochschulen durch Ressourcendeckelung und neue Steuerungsinstrumente zu mehr Effizienz anzuhalten, haben lediglich
deren Wettbewerbsposition gegenüber dem privaten Sektor verschlechtert, die gewünschten Wirkungen aber nicht erreicht. Mehr
noch als in anderen Ländern gilt daher für die USA die Binsenweisheit, dass Hochschulen niemals genug Mittel haben und immer
danach streben werden, ihre Einnahmen zu erhöhen – ganz egal, wie hoch oder niedrig sie gerade sind (Ehrenberg 2000).
Im Haushaltsjahr 2003/04 trugen Studiengebühren in den öffentlichen – oder besser gesagt vom Staat unterstützen –
4-year institutions
durchschnittlich 15,8 Prozent zu deren Gesamteinnahmen von gut 182 Milliarden Dollar bei (NCES 2006: Tab. 337). 88 Erwartungsgemäß lag ihr Anteil in kommerziellen Hochschulen, die weder Forschung betreiben noch nennenswerte Vermögen besitzen
und meist keine direkte Unterstützung durch die öffentliche Hand erhalten, mit 91,2 Prozent weit an der Spitze. Die privaten
non-for profits
dagegen bieten eine kleine Überraschung: Im Durchschnitt finanzierten sie lediglich 28,6 Prozent ihrer Haushalte im Gesamtvolumen
von etwa 134 Milliarden Dollar aus dieser Quelle – weitaus weniger, als man es erwarten würde. Private Forschungsuniversitäten
bestritten 2003/04 im Durchschnitt sogar nur 15,7 Prozent ihrer Budgets |184| aus Studiengebühren, deutlich weniger als aus Drittmitteln für die Forschung und aus Vermögenserträgen.
Interessanterweise streut das Gewicht der Forschungsmittel stark zwischen öffentlich getragenen und privaten Einrichtungen.
Vermutlich hängt das damit zusammen, dass viele der großen staatlichen Universitäten der zweiten Garnitur wie Ohio State,
Michigan State und Louisiana State einen Schwerpunkt in technischen Disziplinen und angewandten Naturwissenschaften haben
und viele staatliche Fördermittel einfahren, während viele kleine private Hochschulen, darunter etliche
liberal arts colleges
, sowohl in der wettbewerblichen Forschungsförderung als auch in der Auftragsforschung sehr schwach dastehen. Unterm Strich
jedenfalls bezogen staatliche Hochschulen 2005/06 mit 19,4 Prozent einen viel größeren Anteil ihrer Haushalte aus Projektmitteln,
overheads
und Sonderzuweisungen aus öffentlichen Töpfen als die privaten, die es im Vergleich nur auf 11,1 Prozent brachten. Allerdings
handelte es sich dabei fast ausschließlich um »federal grants and contracts«, Bundesmittel also, während öffentliche Hochschulen
fast ein Drittel ihrer Forschungsgelder vom jeweiligen Einzelstaat und von regionalen Agenturen bekamen, das heißt aus weniger
reputierlichen Quellen. Bei den privaten Forschungsuniversitäten pendelt sich das Verhältnis wieder ein, denn
grants and contracts
beliefen sich im Schnitt auf 20,3 Prozent ihrer Einnahmen.
Was die Spenden betrifft, bestätigen die Daten die Vermutung, dass dies eine klare Domäne der privaten Hochschulen ist und
dass sich öffentliche damit eher schwer tun: »Gifts« und »capital grants and gifts« summierten sich bei letzteren auf lediglich
3,7 Prozent ihrer Einnahmen, während sie im privaten Sektor mit 11,8 Prozent zu Buche schlugen. Dass es dort zwischen den
verschiedenen Hochschultypen kaum Unterschiede gab weist zudem darauf hin, dass sich seine Studenten und Alumni weit stärker
mit ihrer Hochschule identifizieren als die von öffentlichen Hochschulen.
Für alle Typen privater Hochschulen sind Vermögenserträge inzwischen zur wichtigsten Einkommensquelle geworden. 2003/04 brachten
sie ihnen knapp 31 Milliarden Dollar oder 23,1 Prozent ihrer gesamten Einnahmen, bei den Forschungsuniversitäten waren es
sogar 29 Prozent. Hier liegen die größten Unterschiede zum öffentlichen Bereich: Obwohl gut drei Viertel aller Studenten in
den USA an staatlichen Hochschulen eingeschrieben sind, machte das »investment income« mit
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