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Traumfaenger

Traumfaenger

Titel: Traumfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Roeder
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teilte Lee mir mit. Erschrocken sah ich zu Mr. Wang, da ich vermutete, er wüsste vielleicht nichts von der Aktion seiner Neffen, doch er nickte mir nur lächelnd zu.
    »Es war meine Idee, ihn dir zu schenken. Nachdem die Jungs mir erzählt hatten, wie begeistert du von ihren Anhängern warst, dachte ich sofort an meinen eigenen, der seit Jahren im Schrank liegt. Für dieses triste Dasein ist er zu schade und an dir würde er wundervoll aussehen«, sagte er, nahm mir die Kette aus der Hand und legte sie mir um.
    »Danke«, flüsterte ich gerührt und tastete mit den Fingern nach dem Stein, der sich genau in die kleine Kuhle unterhalb meines Halses schmiegte. Es fühlte sich an, als sei er ein Teil von mir.
    »Sieht super aus«, bemerkten die Zwillinge unisono und grinsten beide zufrieden.
    »Hast du dich entschieden, nun doch nicht zu gehen, nachdem du den Knopf nicht mehr besitzt?«, frage Mr. Wang vorsichtig. Ich sah auf.
    »Natürlich werde ich trotzdem gehen«, antwortete ich entschlossen. »Es wird nur um einiges schwieriger werden.«
    »Was brauchst du?«, fragte Lee, dessen Augen in freudiger Erwartung funkelten. Ich knabberte auf meiner Unterlippe herum und überlegte. Jetzt, wo ich wusste, dass ich eine sehr weite Strecke alleine bewältigen musste, um Matt zu finden, würde ich tatsächlich einige Dinge zu meiner Verteidigung mitnehmen müssen.
     
    Ich ließ meinen Blick über den vollgestellten Küchentisch schweifen und fragte mich, wie ich all das, was wir zusammengesucht hatten, tragen sollte. Die unzähligen Feuerzeuge, Streichholzschachteln und der kleine Kompass waren schnell verstaut, aber die Fackeln, das Brenngel und die beiden Benzinkanister würden ein echtes Problem darstellen. Außerdem hatte Bruce sieben volle Haarspraydosen hereingetragen, die ich auch mitnehmen sollte.
    »Blöde Frage, aber warum sollte ich in der Traumwelt Haarspray benötigen?« Anstatt zu antworten, nahm er eine vom Tisch, ließ mit seinem Feuerzeug eine Flamme aufleuchten und sprühte direkt in das Feuer. Unmittelbar breitete sich ein Feuerstrahl aus, der sofort wieder erlosch, als Bruce den Finger vom Sprühknopf nahm. Ich nickte anerkennend. Der Feuerstrahl war zwar nicht sehr lang, aber er wäre mir sicherlich eine große Hilfe, wenn ich auf Seelenfresser treffen würde. Die Tür ging auf und Lee trat herein. Er trug etwas Großes vor sich her und stellte die Apparatur unter lautem Ächzen auf dem Tisch ab.
    »Was ist das denn?«, wollte ich wissen und begutachtete das doch recht antiquiert wirkende Gebilde etwas genauer.
    »Sorry, ein Neues habe ich auf die Schnelle nicht auftreiben können, aber das sollte auch seinen Zweck erfüllen«, sagte Lee und deutete auf das tarngrüne Monstrum.
    »Ich wiederhole meine Frage: Was ist das?« Ich sah Lee fragend an. Er runzelte verständnislos die Stirn, als könne er nicht fassen, dass ich nicht wusste, um was es sich bei dieser Apparatur handelte.
    »Ein Flammenwerfer, was sonst?« Er stellte sich neben das Gerät und begann zu erklären. »Hier hinten sind zwei Tanks, die beide voll sind. Einer davon mit einem Benzin-Diesel-Gemisch, der andere mit Stickstoff«, er legte die Hände auf die Tanks. Er nahm ein Stahlrohr, welches Ähnlichkeit mit einem Gewehr hatte und hob es in die Höhe. Ich erkannte, dass es durch einen Schlauch mit den beiden Tanks verbunden war. An der Unterseite des Rohres waren zwei Handgriffe zu erkennen. »Hier ist die Sicherung«, erklärte Lee und zeigte auf den hinteren Griff. »Und hiermit löst man die Zündpatrone aus«, fuhr er fort und deutete auf etwas, das aussah wie ein Abzug.« Mit stolz geschwellter Brust sah er mich an.
    »Wie ich schon sagte, es gibt modernere Geräte, die wesentlich kleiner sind, aber ich hatte nur wenig Zeit und wir können von Glück reden, dass ich überhaupt einen Flammenwerfer aufgetrieben habe«, informierte er mich.
    »Ich soll dieses Ding mitnehmen?«, fragte ich ungläubig und hob es vorsichtig an, um zu sehen, wie schwer es war.
    »Natürlich sollst du es mitnehmen, was dachtest du denn?«, entgegnete Lee.
    »Was wiegt dieses Teil?«, erkundigte ich mich, nachdem ich es wieder abgestellt hatte.
    »So um die 30 Kilo«, antwortete Lee.
    »Sag mal, spinnst du? Ich soll 30 Kilo mit mir rumschleppen? Ich habe schon genug zu tragen mit dem ganzen anderen Zeug.« Ich zeigte auf den Tisch und die darauf ausgebreiteten Dinge.
    »Aber wenn du auf Seelenfresser triffst, gibt es nichts Besseres, als den hier«,

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