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Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Titel: Traumfrau ahoi: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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der Pfote an dem Isolierband. »Du hast ja keine Ahnung, wie knapp du einer Umsiedlung nach Mexiko entkommen bist«, schimpfte Lola und drückte Baby an ihre Brust.
    »Kolumbien«, korrigierte Max. Er kniete vor der Provianttasche, und erst jetzt bemerkte Lola das Gewehr, das er umgehängt
auf dem Rücken trug. Eine graue Baseballkappe lugte aus seiner Gesäßtasche. Lola war nicht ganz sicher, aber es sah aus, als sei der Gewehrlauf mit einem Gummiüberzug versehen.
    »Willst du diese Typen abknallen?«, fragte sie.
    »Hättest du ein Problem damit?« Er kramte die zwei Styroporblöcke aus der Tasche und stand auf.
    Hatte sie ein Problem damit? Nicht, wenn es keine andere Möglichkeit gab. »Nein«, antwortete sie und hielt Baby fest, sodass Max noch einmal die Schwimmflügel an seinen Flanken anbringen konnte. »Hast du schon mal jemanden getötet?«
    Er antwortete nicht. »Glaubst du, dass du schwimmen kannst, ohne zu hyperventilieren und ohne ein Geräusch zu machen?«
    Wenn es darum ging, von dieser Insel fortzukommen, konnte sie alles. »Ja.«
    »Gut, denn davon hängt es ab, ob wir heil hier rauskommen. «
    Er ging wieder vor der Provianttasche in die Knie, zog eine Taschenlampe und eine Landkarte heraus und stopfte Lolas Kaschmirtuch hinein. Danach füllte er die Tasche und Lolas Handtasche mit großen Steinen.
    »Was machst du da?«
    »Die hier versenken wir in dem Wasserloch. Ich will nichts hinterlassen, was ihnen helfen könnte, uns zu identifizieren.«
    »Meine Zahnbürste ist in der Handtasche. Die brauche ich.«
    »Morgen früh bekommst du eine neue.«
    Er sagte allerdings nicht, dass sie dann vielleicht schon längst tot war. »Ich brauche meine Brieftasche. Sie ist von Fendi.« Ein gereiztes Grunzen verriet ihr, was er davon hielt. »Na gut, aber meine American-Express-Karte brauche ich nun wirklich.«
    Er nahm Bargeld aus ihrer Brieftasche, aber keine Kreditkarte. Mit der freien Hand stopfte Lola sich das Geld in den BH.
    Max stand behände auf und schob sich die Taschenlampe und die Landkarte unter den Arm. Dann griff er in seine Gesäßtasche und zog ein kleines quadratisches Päckchen heraus, dessen Silberfolie im Mondlicht glitzerte. Es sah aus wie ein Pfefferminztäfelchen, das der Zimmerservice im Hotel auf dem Kopfkissen hinterließ, dachte Lola.
    »Ist das ein Pfefferminz?«
    »Ein Kondom.«
    Einige Sekunden starrte sie ihn ungläubig in der Dunkelheit an. »Du hast doch gesagt, die wären zu klein für dich.«
    Er hob den Kopf und sah ihr fest in die Augen. »Die sind nicht für mich.« Für einen kurzen Augenblick glaubte sie zu sehen, wie sein Mundwinkel zuckte. »Nimm das«, wies er sie an, reichte ihr die Taschenlampe, riss das Päckchen auf, streifte das Kondom über die Taschenlampe und knüpfte das Ende an seine Gürtelschlaufe. »Du gehst jetzt ganz dicht hinter mir her und machst kein Geräusch.« Er rollte die Landkarte auf und schob auch darüber ein Kondom. »Wir drei schwimmen jetzt zu dem Boot da drüben, steigen an Bord und sehen zu, dass wir von hier wegkommen.« Er knotete die Landkarte an seine Gürtelschlaufe. »Wenn ich etwas sage, tust du es ohne Widerrede. Denke gar nicht erst lange nach. Tu’s einfach. Und jetzt sag: Okay, Max.«
    Sie war doch nicht beim Militär. Sie war es nicht gewohnt, Befehle entgegenzunehmen. Doch sie vertraute ihm ihr und Babys Leben an. »Okay, Max.«
    Er stemmte die Hände in die Hüften und musterte sie. »Du fällst auf wie ein Leuchtturm.«
    »Was soll ich dagegen tun?«
    »Darum kümmere ich mich gleich. Jetzt müssen wir erst einmal den Operations-Plan besprechen.«
    »Den Operations-Plan?«
    »Unsere Vorgehensweise«, erklärte er. »Sobald wir an Bord
sind, nehme ich meinen Posten am Heck ein, und wenn ich es sage, wirfst du den Motor an.«
    »Ich?«
    »Hast du schon mal ein Boot gesteuert?«
    »Nein, aber ich bin mal Motorrad gefahren.«
    Er strich sich über sein stoppeliges Kinn. »Es ist noch leichter als Motorradfahren. Du drehst nur den Zündschlüssel und drückst den Gashebel durch.«
    »Muss ich keinen Gang einlegen?«
    »Darum brauchst du dich nicht zu kümmern. Das Boot ist startbereit.«
    »Okay. Den Zündschlüssel umdrehen und den Gashebel durchdrücken«, wiederholte sie, während sich ihr Magen zusammenkrampfte. »Wenn ich ihn nach rückwärts ziehe, ist das dann der Rückwärtsgang?«
    »Ja, aber komm ja nicht auf die Idee.«
    Ihr Magen verkrampfte sich noch ein bisschen mehr. Aber sie würde es schaffen. Kein

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