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Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Titel: Traumfrau ahoi: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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anfingen, die in einem anderthalb Meilen entfernten Ziel ein enormes Loch hinterlassen konnte, war ihm ein Rätsel. Max besah sich, was ihm zur Verfügung stand. Er hatte keine Munition für die Maschinengewehre
und vermutete, dass die Männer sie vollständig aufgebraucht hatten, als sie wie die Wilden auf die Bäume schossen. Er hatte keine Lunte für das Dynamit, doch am Boden der Kiste fand er fünf .50-Kaliber-Patronen.
    Schließlich glitt er ins Meer zurück und schwamm, Gewehr und Munition hoch über den Kopf erhoben, zur Dora Mae . Abgesehen von dem spärlichen Licht, das stellenweise durch die Fenster fiel, war es im Inneren der Jacht stockdunkel. Dass die Jacht geplündert worden war und überall Gegenstände herumlagen, war der Sache nicht gerade zuträglich. Auf dem Weg zur Passagierkajüte knirschte Glas unter seinen Stiefeln. In weniger als einer Minute hatte er gefunden, was er suchte. Er schob sich ein halbes Dutzend Kondome in die Tasche, dann öffnete er mehrere Päckchen und stülpte das feine Latex über das Gewehr. Schließlich füllte er Kugeln in das letzte Kondom, knotete es an seine Gürtelschlaufe und verließ die Jacht. Erleichtert ließ er sich ins Wasser gleiten und nahm Kurs auf das Schnellboot. Endlich bewegte er sich auf vertrautem Terrain. Die Situation entwickelte sich eindeutig positiv. Zum Teufel, er brauchte nur noch Baby Doll Carlyle zu schnappen, Lola und den Hund unbemerkt ins Schnellboot zu verfrachten und dann so schnell wie möglich von den Bahamas zu verschwinden. Ein Kinderspiel.

10. KAPITEL
    Abgesehen von dem Feuer am Strand konnte Lola kaum etwas sehen. Ihre Augenbrauen schmerzten bereits, doch sie weigerte sich, das Fernglas zu senken. Max war schon mindestens eine Stunde weg. Er war irgendwo da draußen, doch sie hatte bisher noch keine Spur von ihm gesehen. Ein paar Mal hatte sie geglaubt, ihn entdeckt zu haben, aber es waren doch nur die Wellen gewesen. Sie blickte auf den Strand hinunter. Baby hatte sie ebenfalls noch nicht sehen können, obwohl sie wusste, wo er war.
    Mariachi-Musik wehte zu Lola hinauf, so laut und klar, als würde die Band am Strand spielen. Sie war kein begeisterter Mariachi-Fan, und von jetzt an würde sie diese Musik bestimmt verabscheuen. Sie hatte Erdklumpen im Haar, Mückenstiche an den Armen, und ihr einziger Trost war, dass im Augenblick niemand auf sie schoss, ebenso wenig wie auf Max. Jedenfalls noch nicht.
    Schließlich wurden ihre Arme lahm, und sie nahm das Fernglas von den Augen. Sie hatte sich ihr Wolltuch um die Beine gewickelt, aber die Mücken auf dieser Insel waren besonders dreist und stachen offenbar auch durch den Stoff hindurch. Sie war müde, ihr ganzer Körper juckte, und sie hatte so riesigen Hunger, dass sie für einen Teller voll Makkaroni mit Käse oder auch einen Riesen-Snickers-Riegel ihre Seele verkauft hätte. Sie schlug nach einer Mücke, die sich an ihrem Hals gütlich tat. Wenn Max sich nicht beeilte, würde sie wegen des hohen Blutverlusts nicht mehr gehen können.
    Allein der Gedanke an Max zauberte ein Lächeln auf ihre Lippen. Es entbehrte jeglicher Logik. Es ergab keinen Sinn, aber wahrscheinlich war genau das so typisch für das Stockholm-Syndrom. In dem ganzen Chaos war Max der ruhende Pol. Das Einzige, worauf sie sich verlassen konnte. Was real war.
    Andererseits war es ihr alles andere als real erschienen, als er mit ihr geschlafen hatte. Die Berührungen seiner Hände und seiner Lippen, dieses unglaubliche Gefühl, als ihre Körper sich vereinigt hatten. Mit keinem der Männer, die sie je kennen gelernt und geliebt hatte, hatte sie sich so verbunden gefühlt wie mit Max.
    Als hätten ihre Gedanken ihn heraufbeschworen, tauchte er ohne Vorwarnung mit Baby im Arm neben ihr auf. Am liebsten hätte sie Max einen Kuss auf den Mund gegeben und anschließend seinen ganzen Körper mit Küssen bedeckt.
    Der Hund zappelte vor Aufregung, als Lola aufstand, doch Max’ Hand an seiner Schnauze verhinderte, dass er bellte. »Ich brauche das Klebeband«, sagte Max gerade laut genug, dass sie ihn hören konnte. »Es ist in der Provianttasche.«
    Als Lola das Isolierband gefunden hatte, wies Max sie an, ein Stück abzureißen, das er dem Hund um die Schnauze wickelte.
    Obwohl Lola genau wusste, dass es absolut notwendig war, tat der Hund ihr Leid. »Kann er so überhaupt noch atmen?«
    »Ja«, antwortete Max in geschäftsmäßigem Tonfall und reichte ihr den Hund. »Er kann nur nicht bellen.«
    Baby Doll kratzte mit

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