Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Traumfrau mit Fangzähnen

Traumfrau mit Fangzähnen

Titel: Traumfrau mit Fangzähnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Russe
Vom Netzwerk:
mit den Fingern die Umrisse seiner Lippen nach.
    Er strich mein Haar aus der Stirn. »Das ist sehr schwer für mich, Daphne. Es wird nicht einfach werden, unsere Leben in Einklang zu bringen, wenn wir solch unterschiedliche Ansichten haben.«
    »Hast du Angst davor, es zu versuchen?«
    »Nein, aber meine Gefühle für dich machen mir Angst. Ich kann nicht einen Atemzug tun, ohne mich nach dir zu sehnen«, sagte er und küsste mich. Dann legte er mich auf die Kissen und zog mir sanft und liebevoll die Kleidung aus. Unsere Körper kannten einander, was es nicht weniger aufregend, aber unendlich viel zärtlicher machte. Seine Haut war vernarbt, seine Muskeln hart, sein Bauch durchtrainiert, und allein sein Anblick ließ meinen Atem stocken. Unsere Zusammenkunft war ausdauernd, langsam, voller sanfter Küsse und vollkommener Befriedigung. Erneut flog ich durch die Lüfte und wand mich wie ein Falke in langsamen Spiralen nach oben, auf den weißen, hellen Mond zu.

Kapitel 16
     

    Probleme kann man niemals mit der gleichen Denkweise lösen,
durch die sie entstanden sind.
    Albert Einstein
     
     
     
    I n der kurzen Zeit, die uns noch bis Sonnenaufgang blieb, machten wir mit Jade einen schnellen Spaziergang hinunter zum Fluss. Niemand folgte uns, und auch in den Schatten bewegte sich nichts. Trotzdem fühlte ich mich unwohl und stellte mir ständig vor, dass noch mehr Vampirjäger wie aus dem Nichts auftauchen würden. Wie sollten wir uns in dieser Stadt jemals wieder sicher fühlen?
    Darius, der in den letzten Minuten geschwiegen hatte, sagte plötzlich in drängendem Tonfall: »Lass uns lieber zurückgehen.«
    Beim Betreten der Lobby stellten wir fest, dass der Portier verschwunden war, doch ich dachte mir nichts dabei, da er zu dieser frühen Stunde oftmals nicht an seinem Platz saß. Wir fuhren mit dem Aufzug in den zehnten Stock, und ich schloss meine Wohnungstür auf. Als wir die Wohnung betraten, stürzte Jade plötzlich vorwärts und riss mir dabei die Leine aus der Hand. Wie ein wütender Wolf schloss sie ihre Kiefer um die Hand von Jimbo Armbruster, der eine Waffe auf uns gerichtet hatte. Als Jades weißblitzende Zähne sein Fleisch aufrissen, schrie er auf. Ihr Maul war nur noch wenige Zentimeter von seiner Kehle entfernt, doch auf einmal löste sich ein Schuss. Jade fiel winselnd zu Boden, versuchte, sich wieder zu erheben, und brach dann endgültig zusammen. Jimbo sank stöhnend auf die Knie und umklammerte seinen verletzten Arm.
    Darius und ich wollten Jade zu Hilfe eilen, als plötzlich die schneidende Stimme von Rodriguez ertönte. »Noch einen Schritt, und ich schieße noch einmal auf den Hund.« Ich erstarrte und Darius ebenso. Alles, woran ich denken konnte, war, Jade zu helfen. »Was wollen Sie?«, fuhr ich Rodriguez in barschem Ton an.
    »Sie umbringen«, erwiderte er kalt. »Sie und Ihre Freunde haben alles ruiniert. Aber ich bin bereit zu verhandeln. Jimbo und ich brauchen Geld, und zwar eine Menge. Dank Ihnen sitze ich ein wenig auf dem Trockenen.«
    »Sagen Sie einfach, wie viel Sie wollen, und dann verschwinden Sie von hier!«, rief ich panisch. Mein Verstand wurde vollständig von meiner Sorge um Jade blockiert. Darius stand bewegungslos neben mir und sagte nichts. Wäre ich bei klarem Verstand gewesen, hätte ich erkannt, dass Rodriguez uns ohnehin erschießen würde. Vielleicht brauchte er tatsächlich Geld, aber hauptsächlich war er gekommen, um Rache zu üben. Für Darius und mich wäre eine normale Kugel nicht tödlich, aber Jade würde sterben, starb vielleicht bereits, und ich war halb wahnsinnig vor Kummer.
    »Geben Sie mir alles, was Sie hier haben«, sagte Rodriguez.
    »Es ist im Schlafzimmer«, erwiderte ich.
    »Dann holen Sie es«, befahl er und warf mir einen gehässigen Blick zu. »Jimbo, du gehst mit ihr«, fügte er hinzu, und der verletzte Mann folgte mir aus dem Raum. Ich hätte nichts lieber getan, als Jimbo Armbruster in Stücke zu reißen, doch stattdessen holte ich ein Bündel Geld aus einer Kommodenschublade. Es bedeutete mir nichts.
    Plötzlich fiel ein weiterer Schuss. Der letzte Funken Vernunft verließ mich. Ich schlug mit der einen Faust in Armbrusters Gesicht, mit der anderen in seinen Magen und schickte ihn so auf die Knie. Dann trat ich ihn hart gegen das Kinn, worauf er bewusstlos nach hinten kippte. Ich hastete ins Nebenzimmer. Darius stand hinter Rodriguez, presste ihm den Arm auf den Rücken und schlitzte mit einem Kampfmesser die Kehle des Mannes auf.

Weitere Kostenlose Bücher