Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Traumfrau mit Fangzähnen

Traumfrau mit Fangzähnen

Titel: Traumfrau mit Fangzähnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Russe
Vom Netzwerk:
vierstöckigen Gebäudes. Benny und ich tauschten einen schnellen Blick. Trotz des Risikos, dass durch den Kampflärm Leute aufwachten und die Polizei riefen, würden wir uns verwandeln.
    Erneut zogen wir uns aus, doch diesmal rissen wir uns die Kleider beinahe vom Leib und warfen sie achtlos in den Smart. Nachdem wir unsere Fledermausgestalt angenommen hatten, stießen wir uns rasch vom Boden ab und flogen hinauf zum Dach. Dort tobte ein erbitterter Kampf. Vier Vampirjäger kämpften gegen Bubba, den größten und stärksten der drei, und Cormac und Darius waren jeweils in einen Mann-gegen-Mann-Kampf mit zwei anderen Vampirjägern verwickelt. Bubba kämpfte, ohne auch nur einen Zentimeter an Boden zu verlieren, aber gegen vier Gegner würde auch er sich nicht ewig zur Wehr setzen können. Selbst aus der Luft erkannten wir, dass er an einer Seite bereits blutüberströmt war. Noch bevor wir ihm zu Hilfe eilen konnten, ging er zu Boden. Einer der Jäger stürzte sich auf ihn und riss einen entsetzlich spitzen Pflock hoch. Benny stürzte sich nach unten, krachte mit dem Kopf voran in den Vampirjäger und zerrte ihn von Bubba herunter. Ich folgte ihr und fuhr mit meinen Krallen einem anderen Jäger über den Kopf, woraufhin Blut in die Augen des Mannes strömte und er blind davontorkelte.
    Benny packte einen zweiten Mann mit den Krallen und zerrte ihn an den Rand des Daches, doch er hielt sich eisern an ihren Beinen fest. Ich flog zu ihr hinüber, um ihn von ihr zu lösen, als ich plötzlich sah, wie sich Bubba kniend gegen die Hiebe des verbliebenen Angreifers zu verteidigen versuchte, dessen Pflock bereits seinen Unterarm aufgeschlitzt hatte. Der nächste Schlag konnte sein Herz treffen, und er würde zu Staub zerfallen.
    Benny schrie mir zu, dass sie allein mit dem Kerl fertig würde und ich Bubba helfen solle. Ich ließ den Mann los, doch bevor ich mich in Bewegung setzen konnte, schrie Bubba: »Zurück! Geht zurück und tut eure Pflicht, wie ich die meine getan habe. Rettet unser Land. Geht zurück! Ich sterbe lieber, als mich geschlagen zu geben.« Einen Augenblick lang war ich verwirrt, doch dann erkannte ich das berühmte Zitat. Ich wusste, wer diese Worte vor einhundertfünfzig Jahren während eines furchtbaren Kampfes gesprochen hatte und wie tragisch der Kampf ausgegangen war.
    »Sterben? Dieses Mal nicht!«, rief ich, und mit einem markerschütternden Schrei warf ich meinen riesigen Fledermauskörper auf Bubbas Angreifer. Ich schlug meine Zähne in sein Handgelenk und biss so hart zu, dass die Knochen splitterten und der Pflock unschädlich zu Boden fiel. Blind vor Wut packte ich den wild um sich schlagenden Jäger, stieg in die Luft und flog über die Klippen von Weehawken. Über dem Fluss ließ ich den Jäger los. Der Mann fiel schreiend in die Tiefe und schlug auf das schwarze Wasser des Hudson.
    Als ich wieder auf dem Dach ankam, kniete Benny neben Bubba auf dem Boden. Cormac und Darius verfolgten die verbliebenen drei Jäger, die um ihr Leben rannten und über den Dachvorsprung auf die alte, eiserne Feuerleiter sprangen. Ich landete neben Benny. Bubba blutete stark. »Wie geht es ihm?«, fragte ich, und Wellen der Angst fluteten durch meinen Körper.
    »Er ist verletzt«, sagte sie erbittert, während sie untersuchte, wie schlimm es ihn erwischt hatte. »Ich glaube, sein Arm ist gebrochen, er hat eine tiefe Fleischwunde an der Seite, und sein Gesicht hat einige Schürfwunden und Schnitte abbekommen, aber ich kann keine Schädelfraktur entdecken. Ich glaube, er wird es überleben«, sagte sie schließlich und atmete tief durch. Bubba richtete sich auf, und wir konnten ihn nicht daran hindern. Er kam wackelig auf die Beine und schüttelte langsam den Kopf wie ein betäubter Bulle, der gerade den Matador auf die Hörner genommen hatte.
    »Immer schön langsam, Jeb«, sagte ich, woraufhin er mich mit feierlichem Gesichtsausdruck ansah. »Dieses Mal haben dir deine Soldaten alle Ehre erwiesen.«
    »Auch damals waren es gute, brave Männer«, erwiderte er und fügte mit traurigem Lächeln hinzu: »Aber vielleicht hätten es Frauen sein sollen.«
    Benny sah mich an und formte mit den Lippen lautlos das Wort: »Jeb?«
    »Sag es ihr, Bubba. Sag ihr deinen richtigen Namen«, forderte ich ihn auf, und Benny blickte Bubba erwartungsvoll an.
    »Ich bin James Ewell Brown Stuart, Major General, Cavalry Corps, Army von North Virginia«, teilte ihr der bekannteste Kavallerist des Bürgerkrieges mit schleppendem, weichem

Weitere Kostenlose Bücher