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Traumfrau mit Fangzähnen

Traumfrau mit Fangzähnen

Titel: Traumfrau mit Fangzähnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Russe
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interessierte, aber kurz darauf kamen auch die Steaks. Sie waren groß und blutig genug, um ein loderndes Feuer unter meinem Appetit zu schüren. Wir aßen schweigend, und nachdem wir die letzten Bissen verschlungen hatten und Bubba das Blut auf seinem Teller mit einem Stück Brot aufgesaugt hatte – was ihm einen verächtlichen Blick von Cormac einbrachte –, fragte Benny: »Und was machen wir jetzt?«
    »Keine Ahnung. Wir können ja noch irgendwo was trinken gehen«, schlug Bubba vor.
    »Wie wär’s mit Tanzen?«, bot Cormac versuchsweise an, fügte aber hinzu: »Ach, vergesst es, es ist Montag, da haben die meisten Clubs geschlossen. Das ist eine tote Nacht in Manhattan.«
    Benny lachte. »Tja, dann machen wir sie eben zu einer untoten Nacht.«
    Ich hatte andere Pläne. Ich wollte unbedingt noch einmal einen Blick auf die Sängerin in Darius’ Band werfen, und, so irrational es sein mochte, ich wollte auch Darius wiedersehen. Ich wusste nicht, ob wir nun zusammen waren oder nicht, ob ich einen klaren Schlussstrich ziehen oder unserer Beziehung noch einmal eine Chance geben sollte. Eins wusste ich jedoch genau: Meine Gefühle für ihn waren immer noch genauso stark wie eh und je. Ich wollte wissen, wo er war und was wirklich in dieser Band vor sich ging, aber ich zögerte noch, die anderen drei zu überreden mitzukommen. Doch schließlich sagte ich: »Ich würde gern den Auftritt von Darius sehen, meinem Ex-Freund – na ja, vielleicht ist er auch wieder mein Freund, ich kann es nicht so genau sagen. Er hat eine Band gegründet. Ich habe Benny schon davon erzählt. Er ist, nun ja … also er ist kürzlich zum Vampir geworden, Bubba. Ich weiß nicht, wie viel du von all dem mitbekommen hast.«
    »Benjamina hat es mir erzählt. Hört sich so an, als würde er sich nicht leicht mit seiner Verwandlung abfinden«, erwiderte Bubba verständnisvoll. Er schob seinen Teller von sich, wischte mit dem Brotmesser ein paar Krumen zur Seite, beugte sich ein wenig nach vorn und faltete seine großen Hände auf dem Tisch.
    »Das ist noch ziemlich untertrieben«, sagte ich. »Ich glaube, dass er mit seinem Verhalten geradezu Ärger sucht, und ich würde gern wissen, was da auf uns zukommt.«
    »Und wie ist die Band? Taugt sie was?«, fragte Cormac.
    »Sie sind ziemlich gut«, musste ich zugeben. »Obwohl ich wünschte, dass sie grottenschlecht wären und sich das Ganze damit von allein erledigen würde.«
    Benny nickte verständnisvoll. »Aber so funktioniert es leider nicht, Daphy. Meine Mama hat immer gesagt: ›Könnte man Wünsche reiten, wären die Bettler obenauf, könnte man Pferdeäpfel essen, stünden wir alle nicht mehr auf.‹ Wir müssen mit den Karten spielen, die wir ausgeteilt bekommen haben, ob es uns nun gefällt oder nicht.«
     
    Nach einem Blick in den Veranstaltungskalender und nach ein paar Telefonaten fanden wir heraus, dass Darius im Bitter End spielte, dem einst berühmtesten Nachtclub in Greenwich Village. Und obwohl der Club ein wenig von seiner Popularität eingebüßt hatte, war er immer noch eine angesagte Adresse. Mar-Mar hatte während der wilden Sechziger so manche Nacht dort verbracht, und einige ihrer Freunde deuteten immer wieder an, dass sie mit dem damaligen Manager Paul Colby liiert gewesen war. Ich bezweifelte das jedoch. Mar-Mar mochte einfach die Gesellschaft von Leuten, die sie und ihre »exzentrische Art« – das Verlassen des Hauses ausschließlich nach Sonnenuntergang, das Fahren eines Leichenwagens, das Schlafen in einem Sarg – akzeptierten, ohne weiter nachzufragen. Damals machten einige noch weitaus verrücktere Sachen.
    Es war beinahe vierzig Jahre her, dass Bob Dylan, die Mothers of Invention und Neil Diamond im Bitter End aufgetreten waren, aber für Darius D. C. und sein Vampire Project war es trotzdem eine große Ehre, dort spielen zu dürfen.
    Als wir den Club in der Bleecker Street 147 gegen halb zehn erreicht hatten, war ein kalter Nordostwind heraufgezogen, und es begann heftig zu regnen. Dem stetigen Regen schutzlos ausgesetzt, war ich froh, dass ich Jeans, eine schwere Lederjacke und feste Schuhe trug. Ich spürte, wie kalt es war, aber es war die Kälte in meinem Herzen, die mich quälte. Plötzlich durchfuhr mich eine solche Woge der Angst, dass ich mich bei Benny einhakte, nur um ihre Wärme zu spüren.
    Wir stapften an dem altmodischen Schild des Village Gate vorbei, dem Stammlokal der Folk Singer in den Sechzigern, aber das Schild war so ziemlich alles,

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