Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Traumhaft verliebt - Roman

Traumhaft verliebt - Roman

Titel: Traumhaft verliebt - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Wilde
Vom Netzwerk:
kam.
    »Daddy!«, rief Jazzy. »Sieh mal! Es ist ein Weihnachtswunder! Ich habe um eine Mommy gebeten, und schau nur: Sie ist nach Hause gekommen!«
    Auf einen Schlag war sein Zorn verraucht, die reine Freude auf dem Gesicht seiner Tochter hatte die Wut in ihm verpuffen lassen. Sie war glücklich, dass ihre Mutter wieder da war.
    Crystal sah umwerfend aus mit ihren langen blonden Haaren, die ihr über die Schultern fielen, ihrem eng anliegenden roten Pullover und den ebenso engen Jeans. Es hatte eine Zeit gegeben, da hatte er sie für das schönste Mädchen gehalten, das ihm je begegnet war. Doch damals war er jung und dumm gewesen und hatte allein auf seine Triebe gehört, ohne zu realisieren, wie oberflächlich diese Schönheit war. Jetzt zog er Sarahs schlichte Eleganz Crystals Kriegsbemalung, dem toupierten Haar und den figurbetonten Klamotten vor.
    »Was machst du hier?«, fragte er mit fester Stimme und kam über den Gehweg auf sie zu. Er hatte schon immer die tief sitzende Befürchtung gehegt, Crystal könne ihre Meinung bezüglich des Sorgerechts ändern und versuchen, ihm Jazzy wegzunehmen. Früher hatte er sogar Albträume deswegen gehabt. Jetzt kehrte alles wieder mit voller Wucht zurück.
    Crystal hatte ihren Arm um Jazzys Stuhllehne gelegt. »Ich bin gekommen, um meine Tochter an Weihnachten zu besuchen. Ist das in Ordnung?«
    Travis wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. Zum Teufel nein, hätte er am liebsten gesagt, aber er wusste, dass er das nicht tun konnte. Also nickte er knapp.
    »Kann sie bei uns bleiben, Daddy?«, fragte Jazzy. »Sie kann bei mir im Bett schlafen.«
    »Kann ich dich unter vier Augen sprechen?«, wandte sich Travis an Crystal.
    »Sicher.« Crystal stand auf und strich ihre Jeans glatt.
    Er fasste sie am Ellbogen und führte sie hinter die Bude. »Na schön, raus mit der Sprache. Warum bist du wirklich hier? Wenn du Geld willst, muss ich dich enttäuschen. Ich bin völlig pleite.«
    »Ich weiß.« Crystal hatte Mühe, ihm in die Augen zu sehen. »Ich habe gehört, dass du das Haus verkauft hast, um Jazzys Medikamente bezahlen zu können.«
    »Wer hat dir das erzählt?«
    Sie zuckte die Achseln. »Du kennst doch diese Stadt.«
    »Klatsch und Tratsch verbreiten sich schnell«, sagte er sarkastisch. »Wenn du so viel über das weißt, was hier vor sich geht, wie kommt es dann, dass wir gerade jetzt von dir hören?«
    Seine Exfrau zupfte an einem eingebildeten Fussel auf ihrem Pullover. Travis hätte schwören können, dass sie größere Brüste hatte. Hatte sie sich Implantate machen lassen in der Hoffnung, so ihre Musikkarriere vorantreiben zu können? Das hätte zu ihr gepasst.
    »Ich habe mich geschämt«, sagte sie, »und ich dachte, ihr beide wärt besser ohne mich dran.« Jetzt setzte sie mal wieder auf die Mitleidsschiene, wie sie es so oft getan hatte, um Aufmerksamkeit zu bekommen.
    »Das waren wir auch«, bestätigte er, obwohl er wusste, dass das grausam war. Aber die Frau hatte ihn schließlich durch die Hölle getrieben.
    »Ich bitte dich nur darum, ein wenig Zeit mit meiner Tochter verbringen zu dürfen.« Sie hob zwei Finger. »Das schwöre ich.«
    Travis verschränkte die Arme vor der Brust und warf ihr einen finsteren Blick zu.
    Sie tat es ihm gleich, dann deutete sie mit dem Kinn in Jazzys Richtung. »Sie sieht wirklich gut aus. Keine Spur von Atemnot, obwohl sie draußen in der Nachtluft ist.«
    »Das Medikament schlägt an.«
    »Es ist sehr teuer, hab ich recht?«
    »Zweitausendfünfhundert Dollar pro Injektion, und sie braucht alle zwei Wochen eine.«
    »Die Versicherung kommt nicht dafür auf?«
    »Nein, der Arzt hat es zulassungsüberschreitend verordnet.« Er erklärte ihr, was genau das für Jazzy und ihn bedeutete.
    »Nun, dann muss sie es weiterhin nehmen.«
    »Natürlich. Deshalb habe ich ja das Haus verkauft.«
    »Aber ihr wohnt weiterhin dort?«
    »Ich miete es von der neuen Besitzerin.«
    »Oh.«
    Sie standen einander gegenüber und schauten sich an, aber sie war eine Fremde für ihn, war es immer gewesen, wie er jetzt feststellte. Er hatte sie nie verstanden. Sie hatte sich verzweifelt danach gesehnt, berühmt zu sein. Er fragte sich, ob das immer noch so war.
    »Wie läuft’s in Nashville?«, erkundigte er sich schließlich, weil er nicht wusste, was er sonst sagen sollte.
    »Ganz gut«, erwiderte sie.
    »Irgendwelche Fortschritte bei deiner Karriere?«
    »Ich habe ein paar Eisen im Feuer«, sagte sie, doch er wusste, dass sie log. Sie rieb

Weitere Kostenlose Bücher