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Traumhaft verliebt - Roman

Traumhaft verliebt - Roman

Titel: Traumhaft verliebt - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Wilde
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konnte ihnen wirklich erklären, warum, abgesehen von der Tatsache, dass Erkältungen und grippale Infekte oftmals Asthmaanfälle auslösten. Jazzy hatte Test um Test über sich ergehen lassen, während die Ärzte nach den Auslösern suchten und wieder und wieder mit leeren Händen dastanden.
    »Vielleicht verwächst es sich«, hatten sie hoffnungsvoll gesagt. Aber es hatte sich nicht verwachsen. Im Gegenteil: Je älter sie wurde, desto schlimmer wurden auch die Symptome.
    Dann kam die Nacht, in der es bei Jazzy als Folge eines Belastungstests in der Kinderklinik zu einem Herz-Kreislauf-Stillstand gekommen war und die Ärzte gezwungen gewesen waren, sie an ein Beatmungsgerät anzuschließen und auf die Intensivstation zu verlegen.
    Crystal und er hatten im Wartezimmer gesessen und in ihre Becher mit kaltem Kaffee gestarrt, während die Ärzte um Jazzys Leben kämpften. Seine Exfrau hatte ihren Kopf gehoben und ihn angeschaut wie ein Kojote in der Falle. »Ich werde nach Hause fahren und Wäsche zum Wechseln holen.«
    Er hatte sie ungläubig angestarrt. »Die Rückfahrt nach Twilight dauert drei Stunden.«
    »Ich weiß, ich weiß. Ich muss einfach mal raus hier, frische Luft schnappen, einen freien Kopf bekommen.«
    »Jazzy braucht dich.«
    Crystal hatte ihren Ehering gedreht. »Du bist besser bei diesem Krankenzeugs als ich.«
    »Du haust nicht einfach ab und lässt sie hier allein.«
    »Ich kann das nicht ertragen. Ich brauche eine Pause.«
    Er erinnerte sich daran, dass er die Kiefer aufeinandergepresst und die Hände zu Fäusten geballt hatte, um nicht irgendetwas zu sagen oder zu tun, was er hinterher bereuen würde. »Na schön«, hatte er gemurmelt. »Dann nimm dir deine Pause.«
    Ohne einen Blick zurückzuwerfen, war sie aus dem Wartezimmer geflüchtet, und Travis hatte sie nie wiedergesehen. Als Jazzy und er nach Hause gekommen waren, waren Crystals Sachen verschwunden gewesen. Auf dem Esszimmertisch lag eine Nachricht. Es tut mir leid. Ich bin einfach nicht für das Mutterdasein geschaffen. Verzeiht mir.
    Um ehrlich zu sein, hatte er ihr schon vor langer Zeit verziehen. Er zählte nicht zu der Sorte Mann, die nachtragend war. Crystal war eben Crystal, und er konnte sie nicht ändern. Alles, was er tun konnte war, seine Liebe zu Jazzy zu verdoppeln, und das war ihm ein Leichtes. Er dachte an seine Tochter mit ihren großen blauen Augen und ihrem lockigen blonden Haar, und sein Herz zog sich zusammen. Er hatte noch nie jemanden so geliebt wie dieses Kind. Das war es, was er an Crystal nicht verstehen konnte: Wie konnte sie fortgehen, wenn sie Jazzy liebte? Und wie war es möglich, dass eine Mutter ihr eigenes Kind nicht genug liebte, um mit ihm durch dick und dünn zu gehen?
    Als Crystal festgestellt hatte, dass sie schwanger war, hatte sie abtreiben lassen wollen. Er war strikt dagegen gewesen, wollte, dass sie heirateten und das Baby bekamen. Crystal hatte davon geträumt, eine Country- und Westernsängerin zu werden und in Nashville große Karriere zu machen. Sie hatte zunächst Travis und dann Jazzy dafür verantwortlich gemacht, dass ihre Träume geplatzt waren. Es war ihm zu Ohren gekommen, dass sie tatsächlich nach Nashville gegangen war, doch anstatt berühmt zu werden, kellnerte sie.
    Vielleicht war es falsch gewesen, auf die Ehe zu bestehen, aber es war auf keinen Fall falsch gewesen, Jazzy zu behalten. Sie war das Beste, das ihm je passiert war. Ohne sie wäre er nur ein halber Mann gewesen.
    Ein Bild schoss ihm durch den Kopf. Sein Hochzeitstag. Er musste an den entsetzten Ausdruck in Crystals Augen denken, als sie dort vor dem Altar stand und die Ereignisse eine überraschende Wendung nahmen, als die junge Sarah Collier zur Tür hereingestürmt kam und der Kirchengemeinde lauthals verkündete, Travis dürfe Crystal nicht heiraten, da er ihr Seelenverwandter sei.
    Bei dem Gedanken trat ein flüchtiges Lächeln auf sein Gesicht.
    Dr. Adams kam durch die Tür gestürmt, die weißen Schöße seines Kittels flatterten hinter ihm her. Er warf einen Blick auf Jazzy, und die Furchen auf seiner Stirn wurden tiefer. Rasch zog er ein Stethoskop aus der Tasche und sprach leise mit Jazzy, bevor er das Bruststück aufsetzte.
    Travis trat näher, sah ihm dabei zu und wartete, während der Arzt seine Tochter untersuchte. Nach einigen Minuten hob Dr. Adams den Kopf, ratterte eine Liste von Anweisungen an die Krankenschwestern im medizinischen Fachjargon herunter, rollte das Stethoskop zusammen und steckte es

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