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Traumhaft verliebt - Roman

Traumhaft verliebt - Roman

Titel: Traumhaft verliebt - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Wilde
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nicht, wie viel ihr das bedeutet.«
    »Gern geschehen.« Sie lächelte, doch das Lächeln drang nicht bis zu ihren Augen. »Nun, ich geh dann mal besser zurück.«
    Er konnte spüren, wie ihre Mauern höher wurden. »Einen schönen Tag noch«, sagte er.
    »Dir auch.«
    Travis sah ihr nach, wie sie wegging, entschlossenen Schritts, den Kopf hoch erhoben, als versuchte sie, sich selbst von irgendetwas zu überzeugen. Und er fragte sich unweigerlich, wie es ihm gelingen könnte, diese starke Hülle, mit der sie sich umgeben hatte, zu durchbrechen und zu der echten Sarah Collier durchzudringen, die sich dahinter versteckte.

Kapitel sechs
    R aylene und Dotty Mae warteten in der Lobby des Merry Cherub auf Sarah. Hinter der Rezeption lehnte Jenny, auf die Ellbogen gestützt, das Kinn in den Händen. Alle drei blätterten durch einen Katalog mit Engelsartikeln, der auf dem Tresen vor ihnen lag.
    »Da bist du ja!«, rief Dotty Mae, als sie Sarah entdeckte. Sie warf einen Blick auf ihre Sportklamotten. »Aber du bist noch nicht fertig.«
    »Fertig, wofür?« Sarah fuhr sich mit der Hand durch die Stirnfransen, die der Wind unten am See zerzaust hatte. Sie konnte es immer noch nicht fassen, dass jetzt Travis das Haus ihrer Großmutter gehörte und niemand ein Wort zu ihr gesagt hatte.
    »Sie haben einen vollen Tag vor sich«, sagte Raylene. »Haben Sie Ihren Terminplan nicht bekommen?«
    Schuldbewusst dachte Sarah an den Stapel Papier, den Bürgermeister Schebly ihr gestern in die Hand gedrückt hatte. Sie hatte ihn auf den Nachttisch geworfen und keines weiteren Blickes gewürdigt. »Ähm, tut mir leid, ich habe ihn noch nicht gelesen … für gewöhnlich erledigt mein Agent solche Dinge für mich.« Sie stellte fest, wie sehr das nach einer Ausrede klang. Sie hasste öffentliche Auftritte, und wenn Benny ihr nicht einen kräftigen Stoß gab, drückte sie sich davor, aber es war unhöflich von ihr, dass sie nicht einmal einen Blick auf den Terminplan geworfen hatte. Sie hatte Dotty Mae und Raylene warten lassen. »Ich hätte das selbst tun müssen. Entschuldigung.«
    »Du liebe Güte«, sagte Dotty Mae, »dieser Agent hat dich ja ganz schön verwöhnt.«
    »Ich schätze schon«, gab Sarah zu.
    »Ist schon gut, wir warten ja noch nicht lange«, beschwichtigte Raylene.
    »Würden mich die Damen für einen Augenblick entschuldigen? Ich muss mich schnell duschen und umziehen.«
    »Na, dann ab mit dir.« Dotty Mae wedelte ungeduldig mit der Hand. »Ich wollte gerade dieses Engel-Fondue-Set bestellen. Die Tellerböden sind mit Bibelversen versehen. Wenn man aufgegessen hat, entdeckt man – tatatataaa – das Wort Gottes.«
    Raylene verdrehte die Augen. »Was ist mit den Gästen, die nicht gerne Fondue und Religion vermischen?«
    »Die sollen eben nicht auf den Tellerboden schauen. Bestell mir bitte so ein Set, Jenny.« Und an Sarah gewandt erklärte Dotty Mae: »Jenny verkauft Engelsgeschirr, so ähnlich wie auf Tupperpartys musst du dir vorstellen, aber es ist viel gemütlicher.«
    »Sie sollten sich besser beeilen«, sagte Raylene zu Sarah. »Um neun überreicht Moe Ihnen den Stadtschlüssel, und jetzt ist es schon halb.«
    »Ja, ja.« Sarah eilte die Stufen hinauf und zog im Laufen ihren Zimmerschlüssel aus der Tasche.
    So gern sie sich auch vor dieser Verpflichtung gedrückt hätte, es schien ihr keine andere Wahl zu bleiben. Seufzend zog sie ihre Sachen aus und stieg unter die Dusche.
    Fünfzehn Minuten später hatte sie eine schwarze Hose und einen roten Strickpullover angezogen. Sie legte ein bisschen Make-up auf, dann schnappte sie sich ihren Mantel, öffnete die Tür und stieß auf Dotty Mae und Raylene, die sich auf dem Gang herumdrückten.
    Gemeinsam verließen sie das B&B. Draußen blieb Dotty Mae neben einem verblichenen VW Käfer aus den 1960ern stehen, der in der Kurve parkte, und schloss die Beifahrertür auf.
    Raylene trat vor, legte den Vordersitz um und quetschte sich nach hinten. »Gäste sitzen vorne. Ich hätte meinen Cadillac genommen, aber der steht in der Werkstatt, und Dottys VW ist besser als Earls stinkender alter Pick-up.«
    Sarah glitt auf den Beifahrersitz, während Dotty Mae zur Fahrerseite tappte. Die Frau war über achtzig!
    »Darf sie überhaupt fahren?«, flüsterte Sarah Raylene besorgt zu.
    »Lassen Sie sich nicht täuschen, nur weil sie so langsam ist, Dotty Mae ist immer noch auf Zack. Ich bin mir sicher, Ihre Großmutter Mia wäre genauso munter gewesen, wenn sie noch leben würde, Gott

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