Traumhaft verliebt - Roman
Tochter gegolten. Jetzt war Sarah Collier in sein Leben getreten, kühl und elegant, und er war aufgewühlt, verwirrt und beunruhigt.
Nein, korrigierte er sich. Sie war nicht in sein Leben getreten, seine Tante und ihre Freundinnen hatten sie hineingestoßen. Doch sie würden ihn nicht zum Narren halten. Vielleicht hatten sie sie ursprünglich tatsächlich wegen Jazzy eingeladen, doch jetzt versuchten sie sich als Kupplerinnen und wollten Sarah und ihn zusammenbringen. Nun, darauf würde er nicht hereinfallen.
Er ging in die Küche und machte Zimttoast für Jazzy. Die hellbraunen Zimtsprenkel hatten genau dieselbe Farbe wie die hauchzarten Sommersprossen auf Sarahs Nasenrücken. Diese Sommersprossen! Er lächelte und nahm den Toast aus dem Toaster. Sie mochte die Sarah, die er einst gekannt hatte, begraben und durch die geschliffene Erscheinung von Sadie Cool ersetzt haben, aber diese Sommersprossen konnte sie nicht verstecken.
Er legte den Toast auf einen Teller, dann rührte er ein Päckchen Kakaopulver in Jazzys mit Milch gefüllte, rosa glitzernde Prinzessinnentasse und fügte eine Handvoll bunter Mini-Marshmallows hinzu, genau wie sie es mochte. Jazzy sah wirklich gut aus, selbst nach den aufregenden Aktivitäten des gestrigen Abends.
Er schöpfte neue Hoffnung, und ihm wurde leichter ums Herz. Hatten sie endlich das richtige Medikament gefunden? Konnte das die Lösung sein, nach der sie vier Jahre gesucht hatten?
Fröhlich summte er »It’s Beginning to Look a Lot Like Christmas«, schenkte sich eine Tasse Kaffee ein und schlenderte in Bademantel, Pyjama und Hausschuhen nach draußen, um die Samstagsausgabe des Twilight Caller vom Rasen vor dem Haus aufzuheben. Er bückte sich, griff nach der taubedeckten Zeitung in ihrer Plastikhülle, hob den Kopf und blickte auf den Lake Twilight, der silberblau in der aufziehenden Morgendämmerung glitzerte.
Da sah er sie.
Dort, an der Ecke seines Grundstücks, gleich auf der anderen Seite der einspurigen Straße, die am See entlangführte, stand Sarah. Ihr Haar war zu einem hohen Pferdeschwanz zurückgebunden, und sie trug eine schwarze Lycra-Sporthose und ein schlichtes weißes Baumwolloberteil, das sich verführerisch über ihrer Brust spannte.
Sein Blick glitt nach unten. Es amüsierte ihn, dass sie immer noch dieselben schwarzen Stiefel mit den hohen Absätzen trug wie am Vorabend. Wann war sie so damenhaft geworden? Er hatte sie eher als burschikosen Wildfang in Erinnerung, doch das war lange her.
Travis’ Blick glitt über ihre Kurven. Was für eine Frau!
Er richtete sich auf, klemmte sich die Zeitung unter den rechten Arm, nahm einen Schluck Kaffee und versuchte, sich darüber klar zu werden, ob sie wirklich dort stand oder ob das eine reine Wunschvorstellung war. Mit der freien Hand zog er seinen Bademantel enger zusammen und versuchte, seine nackte Brust so gut wie möglich zu bedecken, dann hob er die Tasse zum Gruß. »Morgen!«
Einen Augenblick dachte er, sie würde sich umdrehen und davonlaufen, doch sie blieb stehen, wo sie war. Er ging zu ihr.
Sie hob das Kinn. »Ich habe deinen Rat befolgt und bin losgezogen, um einen Power-Walk zu machen.«
»In diesen Stiefeln? Hast du keine Turnschuhe?«
»Ich dachte nicht, dass ich Turnschuhe brauchen würde, und ich reise nur ungern mit viel Gepäck. Außerdem sind diese Stiefel bequem.«
»Für einen Power-Walk?«
»Ich habe eine Blase bekommen«, gab sie zu.
»Komm rein.« Er nickte Richtung Tür. »Ich hole dir ein Pflaster.«
»Es geht schon«, sagte sie und schlang die Arme um sich.
Er sah, wie sie sich zurückzog, ihren Schutzwall erhöhte. »Mal abgesehen von der Blase, wie fühlst du dich nach dem Walk?«
»Gut … großartig … hervorragend, um genau zu sein.« Sie klang überrascht.
»Hat die frische Luft für einen klaren Kopf gesorgt?«
»Ja.«
»Und den Kreislauf in Schwung gebracht?«
»Hm-hm.«
Er grinste. »Ich hab’s dir ja gesagt.«
Ihr Blick war auf etwas hinter ihm gerichtet, und er drehte sich um, um zu sehen, worauf sie schaute. Alles, was er sah, war ein kleines Haus im Queen-Anne-Stil, erbaut in den 1920ern. Es hatte eine Veranda, die rund ums Haus ging, Blumenkästen vor den Fenstern und war über und über mit Drechselarbeiten verziert.
»Du wohnst im Haus meiner Großmutter«, stellte sie leise fest.
»Wusstest du das nicht?«
Sie schüttelte den Kopf.
»Crystal und ich haben es nach dem Tod deiner Großmutter von deinen Eltern gekauft. Nachdem mein Vater
Weitere Kostenlose Bücher