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Traumhaft verliebt - Roman

Traumhaft verliebt - Roman

Titel: Traumhaft verliebt - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Wilde
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hab sie selig«, erklärte Raylene.
    Dotty Mae stieg ein und ließ den Motor an. Der Käfer erwachte tuckernd zum Leben. »Nun sag schon, ist Travis ein guter Küsser? Gestern Abend sah es ganz danach aus.«
    »Von wann ist dieser VW?«, lenkte Sarah ab.
    »1967.«
    »Ah, der Sommer der Liebe«, schwärmte Raylene. »Ich wünschte, ich könnte mich besser daran erinnern. Ich hab damals einfach zu viel Gras geraucht.«
    »Ich habe gehört, er wäre ein guter Küsser«, beharrte Dotty Mae. »Schließlich war er ein ganz schöner Frauenschwarm, bevor er geheiratet hat und Vater geworden ist.«
    Sarah ließ diese Bemerkung unkommentiert.
    »Doch seit er das kleine Mädchen hat, hat er sich um hundertachtzig Grad gedreht«, erzählte Raylene. »Er hat sich so verändert. Travis ist immer völlig furchtlos gewesen. Ich erinnere mich noch daran, wie er einmal am 4. Juli einen dreifachen Salto von der alten Brücke gemacht hat, um all den schmachtenden Mädchen am Ufer zu imponieren.«
    Auch Sarah erinnerte sich daran. Sie war eins von diesen Mädchen gewesen.
    »Er hätte sich seinen verdammten Hals brechen können.« Raylene schnalzte mit der Zunge. »Aber jetzt versteht er, was es heißt, ein Elternteil zu sein. Man kann keine Dummheiten mehr machen, wenn ein anderer von einem abhängig ist.«
    »Auf gewisse Art und Weise könnte man sagen, dass Jazzy ihm das Leben gerettet hat. Ganz besonders, wenn man bedenkt, was mit Travis’ Vater passiert ist.«
    Sarah hätte gern gefragt, was mit Travis’ Vater passiert war, aber sie tat es nicht. Was interessierte sie das schon? Es ging sie nichts an, und sie wollte den Klatsch und Tratsch nicht noch befeuern.
    »Was für eine Schande, dass du damals nicht alt genug für Travis warst und er bereits Crystal in Schwierigkeiten gebracht hatte«, fuhr Dotty Mae fort. »Die Leute scheinen sich heutzutage nicht mehr so zu verlieben wie du dich in Travis. Es braucht ganz schön Mut, so in eine Hochzeit hineinzuplatzen, wie du es getan hast. Ich wünschte, ich wäre dabei gewesen.«
    »Ich war da«, erklärte Raylene. »Das war schon ein Ding.«
    Das war es offenbar tatsächlich, denn sonst würden sie nicht neun Jahre später noch davon reden. Lasst es gut sein, das ist doch Schnee von gestern. Sarah unterdrückte ein Seufzen.
    Doch Raylene ließ nicht locker. »Ich habe noch nie eine so von Herzen kommende Liebeserklärung gehört. Selbst ich habe feuchte Augen bekommen, und jeder weiß, dass ich nicht schnell in Tränen ausbreche. Du warst so verletzlich, Sarah – ich darf doch Du sagen? –, mit diesem Rentiergeweih und dem Glöckchen-Pullunder.«
    Bitte, lieber Gott, lass mich auf der Stelle sterben.
    »Ähm, ist das nicht ein Stoppschild?« Sarah deutete auf das Stoppzeichen, an dem Dotty Mae mit ungebremster Geschwindigkeit vorbeizischte.
    »Der Stadtrat hat vor, es zu entfernen«, winkte Dotty Mae ab.
    Sarah stieß die angehaltene Luft aus. »Doch solange es nicht weg ist, sollten Sie das Schild besser beachten, nur für den Fall, dass andere Autofahrer davon ausgehen, dass Sie stehen bleiben.«
    »Das hab ich noch gar nicht bedacht«, sagte Dotty Mae nachdenklich und bog um die Ecke auf einen Parkplatz, auf dem ein Parkwächter die Wagen einwies.
    Sie kamen gerade noch rechtzeitig auf dem Stadtplatz an; Bürgermeister Moe alias Charles Dickens eröffnete gerade die für diesen Tag geplanten Festivitäten. Alles war festlich dekoriert, egal, wohin man blickte. Sämtliche Stände waren mit roten Bändern und Schleifen geschmückt, kunterbunte Girlanden aus Metallic-Papier umrahmten die Schaufenster. Endlose blinkende Lichterketten hingen in den umstehenden Bäumen – Eichen, Pekannussbäume, Ulmen, Zedern –, nichts war von der überschäumenden Festtagsstimmung verschont geblieben. Die unbarmherzige Fröhlichkeit ging Sarah auf die Nerven, und sie war erstaunt, dass so viele Leute auf dem Rasen vor dem Rathaus standen. Worauf warteten die alle?
    Moe entdeckte Sarah und winkte sie zu sich auf die Bühne. Die Highschool-Band spielte »Deck the Halls«, und mit viel Tamtam erklomm Sarah die Stufen und stellte sich neben den Bürgermeister ans Mikrofon.
    Dieser hielt eine Rede über Das magische Weihnachtsplätzchen , wie wunderbar es sei, wenn Wünsche in Erfüllung gingen, und dass Sarahs Leistung die Stadt sehr stolz mache. Die Menge jubelte. Der Bürgermeister überreichte ihr den Stadtschlüssel.
    Die Bürger und Bürgerinnen von Twilight taten ihr Bestes, damit sie sich

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