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Traumhaft verliebt - Roman

Traumhaft verliebt - Roman

Titel: Traumhaft verliebt - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Wilde
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ihre nassen Klamotten aufzuheben.
    »Lass die Sachen ruhig liegen«, sagte er. »Ich werfe sie in die Waschmaschine und anschließend in den Trockner. Steig in die Badewanne und wärm dich auf. Ich hab dir meinen Bademantel an die Innenseite der Tür gehängt, den kannst du anziehen, bis deine Klamotten trocken sind.«
    Das Badezimmer musste Jazzys sein. Die Wände waren leuchtend blau gestrichen, ein glitzerndes Fischernetz voller Seesterne, Schildkröten und Seeigel aus Plastik hing unter der Decke. Rund um den Spiegel, der aussah wie eine Schiffsluke, waren Bilder von Meerjungfrauen aufgeklebt. Der Duschvorhang war ebenfalls mit Meerjungfrauen bedruckt. Unweigerlich musste sie schmunzeln.
    Sarah ließ die Decke fallen. Ihr Blick fiel auf ihren verunstalteten Oberkörper im Spiegel. Wie üblich wandte sie sich rasch ab, doch dann zwang sie sich, noch einmal ganz genau hinzusehen. Wie würde Travis ihren Körper betrachten?
    Zaghaft strich sie mit der Hand über ihren Bauch und betastete den ungleichmäßigen Wulst der rötlichen Brandnarbe, die auf der rechten Seite ihres Körpers direkt unter dem Brustkorb begann, sich bis unter ihren Nabel zog und oben auf ihrer linken Hüfte endete. Die Haut dort war gerunzelt, gespannt und sah selbst nach drei Jahren noch erschreckend nach rohem Fleisch aus. Keine Bikinis für Sarah Collier. Niemals.
    Jeder, der die Narbe zum ersten Mal sah, fühlte sich davon abgestoßen – zumindest Aidan hatte das getan.
    Sarah befeuchtete die Lippen mit der Zungenspitze und dachte an den ersten Mann, mit dem sie nach dem Unfall zusammen gewesen war. Aidan Hartley. Groß, schlank, dunkelhaarig, introvertiert und genauso nüchtern wie Sarah. Er restaurierte seltene Bücher, und sie beide hatten sich für ausländische Filme interessiert. Sie hatte gedacht, sie würden perfekt zusammenpassen, auch wenn seine Küsse sie gleichgültig gelassen hatten.
    Es war nicht so, dass sie ihn nicht vor der Narbe gewarnt hätte. Aidan hatte behauptet, es würde ihm nichts ausmachen. Doch als sie bei ihrem vierten Date miteinander rumgeknutscht hatten und er die Hand unter ihre Bluse gesteckt hatte, hatte er abrupt einen Gang zurückgeschaltet und ihr erklärt, es wäre schon spät und er müsse früh aufstehen. Bla, bla, bla. Dann hatte er eilig ihre Wohnung verlassen und sie nie wieder angerufen.
    Aidan war der zweite Mann gewesen, der sie wegen der Narbe hatte fallen lassen.
    Bei der Erinnerung verspürte sie einen Knoten im Magen. Sie ermahnte sich, sich von diesem Vollidioten nicht die Selbstachtung nehmen zu lassen, aber seit diesem Date hatte sie sich nicht mehr verabredet, und das lag nun schon über ein Jahr zurück.
    Was war, wenn die Narbe Travis ebenfalls abstieß?
    Aber weshalb machte sie sich deswegen eigentlich Sorgen? Schließlich war sie nicht hier, weil sie ein Date mit Travis hatte.
    Nein, und trotzdem stand sie nackt in seinem Badezimmer.
    Sarah verbannte die Gedanken aus ihrem Kopf und stieg in das heiße Badewasser. Eine Flasche Mr. Bubble stand auf dem Wannenrand. Sie lächelte. Er hatte ihr ein Schaumbad gemacht. Sie legte sich zurück und lehnte den Kopf an die Wand. Augenblicklich begann die Wärme ihre verspannten Muskeln zu lösen. Sie schloss die Augen und atmete ein paarmal tief und ruhig durch.
    Es war ein seltsames Gefühl, hier in Grams Haus zu sein, das jetzt Travis gehörte. Und noch seltsamer war es, dass sie nackt war und nur durch eine dünne Wand von ihm getrennt. Sarah schluckte und öffnete abrupt die Augen. Schließlich war sie nicht in einem Spa, sondern wollte sich aufwärmen und den klammen Geruch des Sees loswerden.
    Sie öffnete den Abfluss, sprang aus der Wanne und spülte sie aus. Nachdem sie sich abgetrocknet hatte, schlüpfte sie in Travis’ marineblauen Frotteebademantel und zog den Gürtel eng zusammen. Er duftete nach Blautanne und Sonnenschein. Typisch Travis.
    Sie hatte keinen BH, kein Höschen, nicht mal Socken. All ihre Sachen waren in der Waschmaschine, aber er hatte ihr ein Paar ebenfalls marineblaue Hausschuhe hingestellt – offensichtlich seine eigenen, denn sie waren ihr vier Nummern zu groß. Sie steckte ihre Füße in die Hausschuhe, hängte das nasse Handtuch über den Handtuchwärmer und tappte in den Flur.
    Zögernd blieb sie stehen und hielt mit der Hand den Bademantel am Hals fest zusammen. Sie schaute nach rechts und sah ihn auf dem mit einer Borte versehenen Teppich knien, wie er im Kamin eine kleine Flamme schürte.
    Sarah konnte den

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