Traumhaft verliebt - Roman
Kaminfeuers. »Aber es ändert nichts an meinen Gefühlen. Ich will dich so sehr, dass ich kaum atmen kann.«
Er konnte nicht atmen? Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal richtig Luft geholt hatte. Nicht mehr, seit sie dieses Haus betreten hatte, das einst ihr einziges richtiges Zuhause gewesen war, nicht mehr, seit er sie gerade noch rechtzeitig aus dem See gezogen hatte.
Wieder machte er einen Schritt auf sie zu, und sie legte ihm die Hände auf die Brust, um ihn aufzuhalten. Unter seinem blau karierten Flanellhemd war deutlich seine muskulöse Brust zu spüren. Ihre Hände schienen sich in Wachs zu verwandeln. Sie glitten um seinen Brustkorb herum auf seinen Rücken. Verdammt! Was tat sie da bloß?
»Sarah«, murmelte er.
Es gibt keine Vorsehung, es gibt kein Schicksal, es gibt keine Bestimmung.
Und trotzdem war sie hier.
Wenn das kein Schicksal war, was war es dann?
Kapitel zwölf
S ie protestierte nicht, als er sie erneut küsste, hatte sich in Wirklichkeit nach seinen Lippen gesehnt. Diesmal war sein Kuss sanft, so wie unter dem Mistelzweig, aber forscher. Sie nahm sein Gesicht in ihre Hände, hielt es fest und berührte seine Zungenspitze mit ihrer. Übernahm die Kontrolle. Sie würde nicht alles dem Schicksal oder magischen Weihnachtsplätzchen überlassen. Wenn es passierte, dann weil sie beide es so gewollt hatten.
Sarah schaute ihm in die Augen, ließ sich in sie hineinfallen. Normalerweise küsste sie mit geschlossenen Lidern, aber jetzt wollte sie alles sehen – seine dichten, geschwungenen Wimpern, sein dunkles, schimmerndes Haar, seine kantigen Wangenknochen, die im gedämpften Schein des Feuers glänzten.
Er vertiefte seinen Kuss und schloss die Augen, und sie folgte seinem Beispiel und überließ sich ganz ihren anderen Sinnen: schmecken, fühlen, riechen, hören. Er schmeckte nach Weihnachten, nach Pfefferminzzuckerstangen. Hatte er sich eine vom Baum genommen und gegessen, während sie in der Badewanne gewesen war? Sie musste nur einmal seine Lippen berühren, und schon drehte sich ihr wie verrückt der Kopf, wenn sie in Tagträumereien von leuchtend bunten Geschenken, Schlittenglocken und Truthahnbraten versank.
Die Berührung seiner Zunge war unglaublich, seine männlichen Hände zu spüren, die den Ärmel ihres Bademantels hinaufglitten, einfach göttlich. Sein Duft stieg ihr in die Nase, wurde mit zunehmender Leidenschaft immer intensiver und vermischte sich mit ihrem eigenen Geruch – oder vielmehr mit dem von Mr. Bubble. Eine außergewöhnliche Mischung, die sie erregte.
Hier stand sie, mit dem Mann ihrer Träume, und konnte es einfach nicht fassen.
Doch Augenblick mal, sie würde die Situation nicht romantisch verklären. Wenn sie schon nicht ihre Begierde im Zaum halten konnte, so würde sie wenigstens ihr Herz ausschalten. Sie würde sich nicht noch einmal verletzen lassen.
Sarah zog sich zurück und legte ihm die Hand auf die Brust. »Wir müssen reden.«
»Ich höre.« Er beugte sich vor und fuhr mit seiner heißen, feuchten Zunge ihre Ohrmuschel nach.
Sarah schauderte. »Das sind doch nur die Hormone, die Chemie, unsere Lust. Mehr nicht.«
»Das kannst du dir den ganzen Tag einreden, aber wir wissen beide, dass es nicht so ist«, flüsterte er heiser.
»Entschuldige.« Sie stemmte die Hände in die Hüften und funkelte ihn an. »Glaubst du, ich habe neun Jahre lang nichts anderes getan, als deinen Namen zu kritzeln und darauf zu warten, mit dir ins Bett zu gehen?«
»Nein, natürlich nicht. Aber irgendwann einmal hast du geglaubt, ich sei dein Seelenverwandter.«
»Irgendwann einmal habe ich auch an den Weihnachtsmann geglaubt. Du bildest dir zu viel ein, Travis.« Sie reckte ihr Kinn in die Höhe. »Ich bin ein großes Mädchen. Ich kann Sex von Liebe unterscheiden. Lass uns die sexuelle Anziehung nicht überinterpretieren.«
Er sah sie ernst an. »Willst du das wirklich?«
Sie nickte. »Ja.«
Langsam fing Travis an, ihren Bademantelgürtel zu lösen, aber sie hielt seine Hand fest. Sie wollte noch nicht, dass er ihre Narbe sah.
Aber es war zu spät. Seine Hand war bereits in ihren Bademantel geschlüpft. Ihre Narbe kribbelte, als er sie mit den Fingerknöcheln streifte.
Sarah starrte ihm ins Gesicht und wartete ängstlich auf seine Reaktion, doch er ließ sich nichts anmerken. Wie erstarrt stand sie da und wusste nicht, was sie sagen oder tun sollte.
Seine linke Hand spreizte sich über ihrem nackten Bauch. Mit der rechten Hand fasste er
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