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Traumlos, Band 1: Im Land der verlorenen Seelen (German Edition)

Traumlos, Band 1: Im Land der verlorenen Seelen (German Edition)

Titel: Traumlos, Band 1: Im Land der verlorenen Seelen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Jäger
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Tagtraum, nichts weiter. Du hast nicht geträumt«, beruhigt Jules sie. »Träumen kann das Gehirn nur, wenn ein Mensch in einer Schlafphase ist.«
    Macys wütender Blick zeigt ihm, dass seine besserwisserischen Worte fehl am Platz sind. Betreten schweigt er und richtet seinen Blick wieder auf Wolf. Dieser starrt Hailey entgeistert an.
    »Sie weiß nicht, was Träume sind? Sie ist eine Traumlose ?« Das letzte Wort spuckt er aus, als läge es wie verfaultes Fleisch auf seiner Zunge. »Deshalb warst du in der Klinik? Ich habe dich für eine einfache Rebellin gehalten. Aber du ... du träumst nicht? Du ...« Angewidert verzieht er das Gesicht und weicht ein Stück zurück. »Wegen dir können die Seelenfresser immer wieder in unsere Gesellschaft einfallen! Wegen dir sterben Menschen! Du ...!«
    Ein heftiger Knall lässt Hailey aufschauen. Wolf starrt Jules entgeistert und mit rotglühender Wange an.
    »Jules!«, japst Macy schockiert und zugleich schadenfroh. Ihr Freund senkt langsam seine Hand. Wut brennt in seinen Augen wie ein helles Leuchtfeuer.
    »Du hast keine Ahnung, wovon du redest«, knurrt er. »Sie ist die beste Freundin meiner Freundin. Sie ist ein guter Mensch. Du hast kein Recht, so etwas zu sagen. Du kennst die Wahrheit nicht!«
    »Die Wahrheit?«, höhnt Wolf und spuckt vor Jules auf den Boden. »Sie ist eine Traumlose. Das ist die Wahrheit. Sie hat es mir nicht gesagt und hätte mich damit beinahe umgebracht! Was ist, wenn sie mich schon infiziert hat?«
    »Du hast keine Ahnung.« Langsam steht Hailey auf, ihre Haare hängen ihr wirr ins Gesicht. »Du kennst die Wahrheit wirklich nicht.« Sie hebt den Kopf und schaut ihm fest in die Augen. Ihre grüne Iris funkelt geheimnisvoll. Wolf stiert sie mit offenem Mund an.
    »Du hast das mit Absicht getan!«, brüllt er und weicht noch weiter zurück.
    »Nein.« Hailey schüttelt ihren Kopf und lächelt, als habe Wolf einen kindischen Witz gemacht. »Die Wahrheit ist: Es gibt keine Seelenfresser.«
    Wolfs Gesichtsausdruck wechselt von wütend zu ungläubig.
    »Du lügst.«
    »Sie lügt nicht«, wirft Jules ein. »Ich habe das Traumserum selbst untersucht. Es ist ein Gift, welches den menschlichen Organismus angreift, sobald der Körper schläft. Deshalb sterben schlafende Menschen, die sich kein Traumkontrollmittel spritzen lassen. Das Gegengift ist daran gekoppelt.«
    »Ihr seid wahnsinnig!« Wolf blinzelt, als würde er dadurch die anderen als Traumbilder entlarven können. »Das kann nicht sein!«
    »Du selbst hast gesagt, dass die Regierung nicht immer fair ist. So können sie die Menschen kontrollieren. Passt das nicht zu ihnen?«, Jules setzt seine Worte mit Bedacht ein und tatsächlich legt sich ein zweifelnder Ausdruck auf Wolfs Gesicht.
    »Warum sollten wir lügen?«
    »Um euch selbst zu schützen?«, murmelt er wenig überzeugt. »Es gibt keine Seelenfresser?«
    Die drei Freunde schütteln gleichzeitig den Kopf.
    »Was ist, wenn ich euch nicht glaube?«
    »Dann bedauern wir das sehr und du kannst jederzeit gehen«, erwidert Jules gelassen und deutet auf die Tür. Wolf blickt zwischen Hailey und dem Ausgang hin und her.
    »Ich lüge nicht, Wolf«, haucht sie, doch Wolf hört ihr nicht zu. Langsam und stetig zieht er sich zurück, bis er schließlich herumwirbelt und davon stürmt.
    Sprachlos sehen ihm die anderen hinterher.
    »Er ist weg«, nuschelt Hailey so leise, dass Macy sich nicht sicher ist, ob es eine ungläubige Frage oder eine trostlose Feststellung ist. »Er hätte uns helfen können.«
    »Wir haben dich ohne seine Hilfe aus der Klinik geholt, also werden wir auch Caleb ohne ihn befreien können«, sagt Jules bestimmt und wendet sich von der Tür ab. Was sollen wir machen, wenn er vor der Wahrheit davon laufen will? Etwas anderes habe ich ,ehrlich gesagt, auch nicht erwartet. Ein von Wolfstein!«
    »Hailey hat zweifelsohne das Talent, Schwierigkeiten anzuziehen wie Licht die Motten«, lacht Macy.
    Als Hailey nicht wie gewohnt eine schnippische Bemerkung loslässt, wirft Macy ihr einen besorgten Blick zu.
    »Hailey?«
    Die Angesprochene starrt auf die Tür, Tränen glitzern in ihren Augenwinkeln.
    »Er ist wirklich gegangen.«
    »Du kanntest ihn doch kaum ...«
    »Darum geht es nicht. Er hat sich gegen die Regierung gestellt, um mich zu retten. Ich war eine Fremde für ihn. Wenn er uns nicht glaubt, wer soll es dann? Wie sollen wir etwas ändern können, wenn uns niemand zuhört? Wenn uns alle hassen, flüchten und beschimpfen? Wie

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