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Traummann mit Vergangenheit

Traummann mit Vergangenheit

Titel: Traummann mit Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN MALLERY
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das Gefühl war gar nicht so stark. Meistens mochte sie Stephen ja. Vielleicht wäre es ganz gut, die Last der Verantwortung zu teilen. Aber eine Heirat kam nicht infrage. Wenn es ein Baby gab, dann könnten sie gemeinsames Sorgerecht oder eine andere zivilisierte Lösung besprechen.
    Mit dieser Entscheidung kehrte ein Teil ihrer Gemütsruhe zurück. Sie schaltete die Lampe beim Sofa ein, dann ging sie in die Küche. Sie hatte ihre Post schon früher geholt, aber noch nicht durchgesehen. Jetzt blätterte sie gedankenverloren durch den Stapel an Katalogen und Umschlägen, als sie auf einen dicken, cremefarbenen Umschlag stieß. Die gedruckte Adresse des Absenders war die Darby Ranch.
    Sie versteifte sich. Aber das verhinderte nicht den schmerzhaften Stich, als sie den Umschlag öffnete und eine Hochzeitseinladung herauszog.
    Weil wir uns lieben …
    Sie strich mit dem Zeigefinger über die erste Zeile. Jacks und Katies Namen waren darunter abgedruckt. Die Buchstaben ineinander verwoben. Jack und Katie liebten sich. Das war der Grund, warum sie heirateten. Sie würden mit den Feindseligkeiten fertig werden müssen, die von beiden Familien ausgingen. Aber nichts davon spielte für die beiden eine Rolle. Sie hatten immerhin sich, also würden sie sich gemeinsam der Welt stellen, gestärkt durch ihre Liebe.
    Tränen liefen Noras Wangen hinunter. Jetzt sei nicht albern, sagte sie sich. Aber die Worte halfen nichts. Sie fühlte sich leer und einsam, und niemand hatte eine Ahnung davon. Nicht einmal Stephen, der sie heiraten würde, wenn sie mit seinem Baby schwanger war, der aber immer nur Courtney lieben konnte.

11. KAPITEL
    Myrna Nelsons kleines Haus blitzte vor Sauberkeit. Sogar der scharfe Geruch von Nagellack konnte den Duft des Potpourris nicht übertünchen, der in kleinen Schalen in Küche und Wohnzimmer stand.
    „Ich finde, Sie haben die richtige Wahl getroffen“, sagte Nora, während sie Nagellack auf die faltige und zitternde Hand der älteren Frau auftrug.
    Myrna hob ihre freie Hand und blies sanft auf ihre lackierten Nägel. „Rosa ist so eine fröhliche Farbe.“
    Die kleine Küche hatte sich in einen Schönheitssalon verwandelt. Und Stephen konnte bereits eine erste Veränderung in seiner Patientin feststellen.
    Die Myrna, die sie begrüßte hatte, war ihm geknickt und müde vorgekommen. Jetzt, wo Nora ihr das weiße Haar gewaschen und frisiert hatte, leuchteten ihre blassblauen Augen. Sie lächelte und hatte sich sogar kurz zurückgezogen, um Lippenstift aufzulegen. Außerdem schien sie aufrechter zu sitzen und ein wenig lauter zu sprechen.
    Nora lachte gerade über etwas, was die ältere Frau sagte. Stephen wandte seine Aufmerksamkeit der schönen Brünetten zu. Ihre großen braunen Augen mieden seinen Blick, und sie schien in seiner Gegenwart nervös zu sein. Was nicht überraschend war, wenn man ihre Unterhaltung vom Vorabend bedachte.
    Mit dieser Frau würde er vielleicht ein Kind haben. Das konnte er sich nur schwer vorstellen. Aber als er beobachtete, wie sie sich um Myrna kümmerte, wusste er, dass Nora eine wundervolle Mutter wäre – geduldig, liebevoll und hilfsbereit. Ganz anders als Courtney.
    Was er zu Nora gesagt hatte, hatte er völlig ernst gemeint: Wenn sie schwanger wäre, würde er sie heiraten. Er wollte am Leben seines Kindes teilhaben. Wenigstens war sie fest entschlossen, das Baby zu bekommen. Ihm wurde bewusst, dass sie eine andere Möglichkeit gar nicht besprochen hatten. Das war noch etwas, das Nora von Courtney unterschied: Courtney hatte sich heftig gegen den Gedanken gewehrt, das Baby zu behalten. Sie hatten sich ein Dutzend Mal gestritten, bis er sie endlich dazu überreden konnte.
    Für Stephen war es schrecklich, schlecht von Courtney zu denken. Aber er musste zugeben, dass sie nicht sehr mitfühlend war, obwohl sie als Kinderärztin arbeitete. Nora war da anders: Die Frau, die hier und jetzt vor ihm saß, gab sich den Menschen um sie herum mit ganzem Herzen hin.
    „Sie wissen doch Bescheid über die Fehde, Dr. Remington, oder?“, fragte Myrna gerade.
    Stephen zwang sich, der Unterhaltung zu folgen. „Ja. Ich habe hier und da etwas darüber gehört.“
    „David Fitzgerald war ganz schön blöd, Nora gehen zu lassen.“
    Nora versteifte sich, dann zuckte sie kaum merklich mit den Schultern. „Das mit David ist lange her“, sagte sie ruhig. „Wir waren beide zu jung, um übers Heiraten nachzudenken. Wir konnten nicht sicher sein, ob wir die richtige Wahl getroffen

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