Traummann mit Zuckerkuss
Augen. » Ich sehe nicht traurig aus. Sieht Cheryl Cole etwa traurig aus? Oder Jennifer Aniston?«
» Und ob«, meinte Pearl.
» Die kenne ich nicht«, räumte Doti ein.
» Ich bin einfach nur in Form, das ist alles.«
» Na ja, Sie sehen schon gut aus«, sagte Doti.
» Danke«, meinte Caroline. » Allerdings bin ich nicht sicher, ob ich wirklich einen Briefträger um Stylingtipps bitten sollte.«
» Wir Postboten kriegen doch alles mit«, entgegnete Doti, der ganz und gar nicht beleidigt war, während er ein paar Umschläge auf die Theke legte und Pearl ihm gleichzeitig einen Espresso reichte. Sie lächelten sich an.
» Sie, hingegen«, verkündete Doti und nahm einen Schluck aus der Tasse, um sich Mut zu machen. » Sie sind wirklich schön.«
Pearl lächelte und bedankte sich, als Doti ging und Caroline mit offenem Mund stehen ließ.
» Was denn?«, fragte Pearl. Dotis Kompliment freute sie so sehr, dass Carolines nicht sehr schmeichelhafte Verblüffung sie gar nicht störte. » Glaubst du etwa, das war nicht ernst gemeint?«
Caroline musterte sie von oben bis unten, ließ ihren Blick über Pearls runde Hüften, den großen Busen, die Krümmung des Rückens und ihren Po wandern.
» Nein«, brachte die Blondine dann mit der kleinlautesten Stimme hervor, die Pearl je bei ihr gehört hatte. » Nein. Du bist nämlich wirklich schön. Das liegt an mir. Ich habe es ja nicht mal bemerkt. Manchmal«, fügte sie hinzu, und ihre Stimme wurde immer trauriger, » manchmal kriege ich so einiges nicht mit.«
Also nahm Pearl Carolines Hose mit nach Hause und tauschte den Reißverschluss aus, nähte den Knopf wieder an und kümmerte sich auch um einen losen Saum. Ehrlich gesagt war sie von der Qualität der Hose ziemlich enttäuscht, wenn man bedachte, dass sie Hunderte von Pfund gekostet hatte. Caroline war ihr so dankbar, dass sie die Hose rekordverdächtige zwei Mal in derselben Woche trug und fast vier Tage lang nicht an Louis’ Aussprache herummäkelte, bis er schließlich » ey, Alter« sagte und sie es nicht mehr aushielt.
Kapitel 14
Der beste Geburtstagskuchen aller Zeiten
4 oz (110 g) weiche bretonische Fassbutter
8 oz (230 g) weißer extrafeiner Zucker, gesiebt
4 große frische Eier aus Freilandhaltung, verquirlt
6 oz (170 g) Mehl mit Backpulverzusatz
6 oz (170 g) Mehl
1 Cup (240 ml) frische Milch
1 TL Vanillearoma
Glasur
4 oz (110 g) weiche bretonische Fassbutter
16 oz (450 g) Puderzucker
1 TL Vanilleessenz
2 oz (60 ml) Milch
2 TL Rosenaroma
Drei kleine Backformen einfetten. Die Butter rühren, bis sie so weich ist wie ein Babypopo.
Den Zucker nach und nach in kleinen Portionen zugeben. Schmeiß ihn nicht einfach in die Schüssel, wie du es sonst immer machst, Isabel. Die Mischung muss locker sein, so richtig luftig. Gib Körnchen für Körnchen dazu, während du mit dem Schneebesen rührst.
Dann füg langsam die Eier hinzu. Immer schön weiterrühren.
Vermisch die beiden gesiebten Mehlsorten und füg dem Teig etwas Milch und Vanillearoma hinzu, dann ein wenig Mehl, dann wieder Milch und Vanilleessenz, und so weiter. Lass dir Zeit. Das ist dein Geburtstagskuchen für dich, und du bist etwas ganz Besonderes. Du hast ein wenig Zeit verdient.
20 Minuten bei 180°C/Gas Stufe 4 backen.
Für die Glasur die Hälfte des Puderzuckers mit der Butter mischen. Milch, Vanille- und Rosenaroma hinzufügen. Gut vermengen und dann Zucker hinzugeben, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
Die Schichten und die Oberseite des Kuchens glasieren. Kerzen hinzufügen. Aber nicht zu viele.
Freunde hinzufügen. So viele wie möglich.
Die Kerzen auspusten und sich etwas Schönes wünschen. Und niemandem a) deinen Wunsch oder b) dieses Rezept verraten. Manche Dinge sind eben etwas Besonderes, genau wie du, mein Schatz.
Alles Liebe, Gramps
Issy stellte die Geburtstagskarte ins Fenster. Jetzt, am 21. Juni, schien die Sonne so stark, dass Issy spürte, wie sie auf ihren Wangen brannte. Sie fragte sich, ob man durch Glasscheiben wohl braun werden konnte. Denn das war in diesem Jahr ihre einzige Chance, ein bisschen Farbe abzubekommen.
» Auf einmal ist der Sommer da, und ich habe es gar nicht mitbekommen«, sinnierte sie.
» Hm«, machte Pearl. » Mir entgeht das nie. Ich hasse jedes Wetter, bei dem ich keine Strumpfhosen tragen kann. Dann wissen meine Beine nämlich nicht wohin mit dem ganzen Geschwabbel. Ich hoffe, wir kriegen wieder einen kalten Sommer.«
» O nein, bloß nicht«, rief Issy bestürzt.
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