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Traummann mit Zuckerkuss

Traummann mit Zuckerkuss

Titel: Traummann mit Zuckerkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lizzie Beaton
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diese Falte zwischen ihren Brauen? War die schon immer da gewesen? Manchmal überraschte sie sich mit diesem Gesichtsausdruck einer Frau, der viel zu viele Dinge durch den Kopf gingen und die immer einen Schritt hinterherhinkte. Sie glättete die Falte mit dem Finger, aber eine feine Linie blieb trotzdem zurück. Als sie die besorgt betrachtete, nahm ihr Gesicht wieder den gleichen Ausdruck wie zuvor an. Sie seufzte.
    » Was ist denn los?«, erkundigte sich Pearl, die Schablonen für das Schokoladenpulver auf dem Cappuccino zurechtschnitt. Warum sich die Kunden so über kleine Blümchen auf ihrem Kaffeeschaum freuten, war ihr zwar ein Rätsel, aber sie kam ihren Wünschen nur zu gerne nach.
    » Hm. Nichts«, sagte Issy. » Es ist nur… ich habe bald Geburtstag, das ist alles.«
    » Oh, ein runder?«, wollte Pearl wissen.
    Issy sah sie an. Meinte sie damit jetzt den dreißigsten? Oder den vierzigsten?
    » Für wie alt hältst du mich denn?«, fragte sie.
    Pearl seufzte. » Darauf kann ich wirklich keine Antwort geben. Ich weiß nie, wie alt die Leute eigentlich sind. Sorry. Ich würde nur danebenliegen und dich beleidigen.«
    » Außer, wenn du mich wirklich jung schätzt«, meinte Issy.
    » Na, damit würde ich dich doch auch beleidigen, oder nicht? Wenn du denkst, ich halte dich für 28, nur um dir zu schmeicheln.«
    » Also würde ich nicht für 28 durchgehen?«, fragte Issy. Pearl reckte die Hände gen Himmel.
    » Was muss ich nur tun, um dieser Unterhaltung zu entkommen?«
    Issy seufzte wieder. Pearl blickte sie an. Es sah ihrer Chefin gar nicht ähnlich, derart Trübsal zu blasen.
    » Was denn?«
    Issy zuckte mit den Achseln. » Ach, nichts. Es ist nur… na ja, du weißt schon. Mein Geburtstag steht direkt vor der Tür. Der ist am Donnerstag, um genau zu sein. Und das hat mich… das hat mich dieses Jahr einfach überrascht. Normalerweise vergesse ich meinen Geburtstag nie.«
    Sie rief Helena an.
    » Hm, Lena. Wusstest du, dass ich Donnerstag Geburtstag habe?«
    Am anderen Ende herrschte Schweigen.
    » Oh, Issy, das ist ja schon in drei Tagen!«
    » Ja, ich weiß. Ich, äh, hab das völlig vergessen.«
    » Das hört sich eher so an, als hättest du es verdrängt.«
    » Ja, ja. Sei bloß ruhig.«
    » Okay, also, sollen wir dann am Wochenende was zusammen machen? Ich muss Donnerstagabend arbeiten, und ich hab schon zweimal getauscht, noch mal geht das jetzt nicht. Tut mir leid.«
    » Das ist schon in Ordnung«, sagte Issy bedrückt.
    » Möchtest du vielleicht Sonntag was unternehmen? Ashok hat auch frei.«
    » Am Sonntag ist das Wetter vielleicht schon nicht mehr so gut«, wandte Issy ein. Sie war sich völlig dessen bewusst, dass sie jetzt quengelig wurde. Außerdem– was hatte sie denn erwartet? In den letzten Monaten hatte sie sich um das Café gekümmert und ihre Freunde weitestgehend ignoriert. Sie konnte jetzt kaum damit rechnen, dass die, wenn sie sie nun auf den letzten Drücker einlud, alles stehen und liegen ließen, um ihren großen Tag zu feiern, während sie ihnen nicht einmal eine Karte zur Geburt ihres ersten Kindes oder zum Umzug geschickt hatte.
    Als Felipe, wie er es einmal in der Woche tat, hereinkam und höflich fragte, ob er ihre Kunden mit einem Ständchen auf seiner Geige erfreuen durfte, lehnte sie ein wenig schärfer als sonst ab. Sie wusste ja, dass Stoke Newington ein Künstlerviertel und ziemlich exotisch war, aber die Idee, dass ein umherwandernder Troubadour ihre Gäste belästigte, die in aller Ruhe ihren Kuchen essen und die Zeitung lesen wollten, überzeugte sie immer noch nicht. Felipe wirkte nie beleidigt oder genervt, zupfte nur ein paar Noten, legte zum Gruß die Hand an seinen schwarzen Hut und verschwand wieder.
    » Also, manchmal«, sagte Pearl, die ihn und seinen fröhlichen Hund davonziehen sah, » finde ich diese Gegend wirklich seltsam. Und du solltest mal sehen, wo ich wohne.«
    Am Donnerstagmorgen schien die Sonne immer noch, das war schon mal gut. Issy schluckte– sie musste daran denken, wie es vor einem Jahr gewesen war. Nach der Arbeit waren sie in den Pub gegangen, um ihren Geburtstag zu feiern, und es war super gewesen. Dann hatten Graeme und sie so getan, als würden sie auf eine Zigarette verschwinden, obwohl sie beide gar nicht rauchten, und in der Gasse draußen wie zwei Teenager rumgeknutscht. Es passte gar nicht zu Graeme, sich so liebevoll und romantisch zu zeigen, das war völlig untypisch gewesen. Sie hatten so viel Spaß gehabt. Dass ihr Chef ihr

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