Traummann mit Zuckerkuss
Erfolg für dich!«
» Auf Issys Erfolg!«, warf Helena laut vernehmlich ein und hob ihr Glas, was die wenigen noch verbliebenen Gäste ihr nachtaten. Danach hatte man irgendwie das Gefühl, dass die Party jetzt vorbei war, und Issy wusste nicht, was sie jetzt tun sollte. Helena war ihr da auch keine große Hilfe, sie verschwand mit Ashok nach Hause, was bedeutete, dass sie Graeme dort nicht unbedingt mit hinnehmen wollte, denn so dick waren die Wände nun auch wieder nicht… et cetera.
» Wir müssen reden«, erklärte sie also, um Zeit zu gewinnen.
» Genau«, nickte Graeme fröhlich und rief ihnen ein Taxi nach Notting Hill. Siegessicher schob er sich unauffällig ein Tic Tac in den Mund.
Kapitel 15
Helenas geheime Ingwerkrapfen
Kauf echten Ingwer. Das ist so eine knubbelige Wurzel. Du kannst auch jemanden fragen, wenn du nicht sicher bist. Aber nicht diesen ekligen Gemüsehändler, der dir immer irgendwelche Melonen-Sprüche hinterherruft. Und jetzt stibitz einen von diesen Medizin-Messbechern aus dem Krankenhaus, mit den Zentilitern oder so, die Dinger sind doch die einzigen, mit denen du klarkommst, also arbeitest du am besten damit. Und jetzt reib den Ingwer.
Hör auf, dein Spiegelbild im Dunstabzug zu bewundern. Du siehst toll aus, und wenn du nicht mal weiterrührst, dann wird die Masse zu fest, und du kriegst statt Krapfen Ingwerzwieback.
Okay, jetzt kommt’s. Und die geheime Zutat ist Limettencreme. Die von Mrs Darlington’s aus Penrith. Darauf wärst du jetzt nie gekommen, was?
900 g Mehl plus etwas mehr zum Bestäuben
4 TL Backpulver
2 TL Backnatron
1½ TL Salz
1½ TL geriebener Ingwer
400 g Zucker
2 oz (60 g) grob gehackter kandierter Ingwer
500 ml Buttermilch, gut geschüttelt
60 g ungesalzene Butter, geschmolzen und leicht abgekühlt
2 große Eier
1 TL Pflanzenöl
450 ml Limettencreme
Mehl, Backpulver, Backnatron, Salz und einen dreiviertel TL geriebenen Ingwer in einer großen Schüssel mischen. 300g Zucker und den restlichen dreiviertel TL geriebenen Ingwer in einer flachen Schüssel vermengen. Die restlichen 100g Zucker mit dem kandierten Ingwer in der Küchenmaschine zerkleinern, bis der Ingwer fein gehackt ist. Diese Mischung in eine Schüssel geben und Buttermilch, Butter und Eier untermischen, bis eine glatte Masse entsteht. Die Buttermilchmischung zur Mehlmischung geben und umrühren, bis daraus eine eher klebrige Masse wird. Diesen Teig auf eine gut bemehlte Oberfläche geben und 10 bis 12 Mal sanft kneten, bis er glatt und elastisch wird, dann eine Kugel daraus formen. Oberfläche und Teig leicht mit Mehl bestäuben und dann einen ca. 33cm großen, einen knappen Zentimeter dicken Kreis ausrollen. Mit einem in Mehl gewälzten Förmchen Kreise ausstechen und auf ein leicht bemehltes Backblech legen. Die Teigreste zusammenklauben und wieder vermengen, dann weitere Kreise ausstechen. (Das sollte man aber nur einmal machen). In einer weiten, schweren Pfanne Öl so weit erhitzen, dass man von den Spritzern Verbrennungen dritten Grades davontragen würde. Immer etwa sieben oder acht Kreise gleichzeitig im heißen Öl pro Ladung eineinhalb bis zwei Minuten lang goldbraun ausbacken, sie dabei einmal umdrehen. Auf ein Küchentuch geben, etwas abkühlen lassen und dann im Ingwerzucker wenden. Die Krapfen vorsichtig halbieren, die Unterseite mit der Limettencreme bestreichen und die obere Hälfte wieder daraufsetzen. Drei oder vier auf einem Teller servieren und mit kandiertem Ingwer verzieren.
» Na, das hat ja gerade mal fünf verdammte Sekunden geda uer t«, knurrte Helena.
» Jetzt hör schon auf«, meinte Issy und sah hilfesuchend zu Pearl hinüber.
» Genau«, nickte Pearl. » Oder eher vier.«
» Die respektieren dich nicht mehr, wenn du sofort wieder angekrochen kommst«, warf Caroline ein. » Mit dem Bastard hab ich schon seit Monaten nicht mehr gesprochen.«
» Und, wie läuft es so?«, fragte Pearl.
» Ganz gut, danke, Pearl«, schniefte Caroline laut. » Ehrlich gesagt sehen die Kinder ihn jetzt öfter als während unserer Ehe. Einen Samstagnachmittag alle zwei Wochen. Ich glaube, er findet es furchtbar, er war nämlich schon dreimal mit ihnen im Zoo. Umso besser.«
» Na ja, dann kann ich mich ja auf einiges gefasst machen«, murmelte Issy, die angesichts ihrer neuen Beziehung eigentlich mit enthusiastischeren Reaktionen gerechnet hatte.
» Was ist denn mit diesem tollen Typen von der Bank?«, wollte Helena wissen.
» Das ist doch rein beruflich«, log Issy.
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