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Traummann mit Zuckerkuss

Traummann mit Zuckerkuss

Titel: Traummann mit Zuckerkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lizzie Beaton
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nicht der passende Moment, um schüchtern zu sein, oder?«
    » Nicht, wenn du es schaffen willst«, meinte Pearl nachdenklich. Issy sah zum Gebäude zurück. Sie hatte gerade zugestimmt, einen beträchtlichen Anteil all des Geldes, das sie je gehabt hatte, und wahrscheinlich mehr, als sie je wiedersehen würde, in dieses Projekt zu stecken. Pearl hatte recht. So langsam hatte sie das Gefühl, dass diese Frau nur selten falschlag.
    Sie erreichten die Haltestellte. Issy wandte sich zu Pearl um.
    » Okay«, sagte sie. » Also werde ich jetzt einfordern, was ich will. Und das bist du. Ich will, dass du herkommst und bei mir arbeitest. Für Louis finden wir schon gemeinsam eine Lösung. Er geht doch sowieso bald in den Kindergarten, oder nicht?«
    Pearl nickte.
    » Na, könnten wir ihm dann nicht einen hier in der Nähe suchen? Davon gibt es in Stokey doch jede Menge. Du könntest mit ihm herkommen und den Laden übernehmen, wenn wir aufmachen und ich mich um den Kuchen kümmere, den Kleinen dann in den Kindergarten bringen und wiederkommen. Ihr hättet es nicht weit, und du könntest deine Mittagspause mit ihm verbringen. Was meinst du?«
    Pearl zog alle Aspekte in Erwägung. Es sprach eigentlich nichts dagegen, dass Louis hier in einen staatlichen Kindergarten ging. Auch wenn sie deshalb ein schlechtes Gewissen hatte, fand sie es gar nicht schlecht, wenn er mal aus der Sozialsiedlung rauskam. Ein anderes Leben kennenlernte. Das könnte klappen. Sie würde mit ihrem Ansprechpartner vom Arbeitsamt sprechen.
    » Hm«, machte Pearl.
    » Ist das ein gutes oder ein schlechtes Hm?«, fragte Issy aufgeregt.
    Pearl schwieg lange.
    » Na ja, wir könnten es auf jeden Fall probieren«, stimmte sie schließlich zu, und die beiden Frauen gaben sich feierlich die Hand.

Kapitel 9
    Danach ging auf einmal alles ganz schnell. Obwohl Issy befürchtet hatte, dass sie für all den Papierkram Monate brauchen würde, kamen die Unterlagen von der Versicherung, die Genehmigung und die Steueranmeldung viel schneller unterschrieben und gestempelt zurück als erwartet. Unter Pearls Fuchtel liefen Phil und Andreas, zusätzlich angespornt durch tägliche Kuchenrationen, zur Höchstform auf. Die Geräte, die Issy online gekauft hatte, waren bereits eingetroffen und passten perfekt. Sie hatten die Wände in einem sanften Greige gestrichen (einer Mischung aus Grau und Beige), und für Pearl und sich hatte Issy Schürzen im Stil der Fünfzigerjahre bestellt. Pearl hatte bei ihrer eigenhändig die Bänder verlängert. Issy war ganz begeistert von ihrem neuen professionellen Mixer und konnte der Versuchung nicht widerstehen, immer neue exotische Rezepte damit auszuprobieren. Bei Lakritz und Maltesers war dann aber Schluss, da zeigte sich Helena unnachgiebig.
    Die Handwerker machten ihre Arbeit im Laufe der nächsten Wochen wirklich gut. Nachdem Issy und Pearl mit der gelegentlichen Unterstützung einer mürrischen Helena tagelang den Keller von Hand geschrubbt hatten, sah es dort unten inzwischen ganz gut aus, während oben die Männer hämmerten und bohrten, Cheryl-Cole-Songs aus dem Radio mitträllerten und das Lokal völlig verwandelten. Wo vorher eine nackte Glühbirne von der Decke gebaumelt hatte, erleuchteten nun sorgsam eingefasste Halogenstrahler alles in sanftem Licht. Die Tische und Stühle in gebrochenem Weiß hatten eine zarte Patina, die sie antik aussehen ließ (obwohl sie das, wie Issy dem schlecht gelaunten Brandschutzbeauftragten erklärt hatte, gar nicht waren, und die Farbe war ja auch schwer entflammbar), den Holzfußboden hatten sie blitzblank geschrubbt, Vitrinen aus funkelndem Glas würden die Cupcakes zur Schau stellen, und es standen Etageren auf jedem Tisch. Die Kaffeemaschine war eine gebrauchte Rancilio Classe 6. Jeder hatte ihr versichert, dass dies das absolut beste Modell war, und jetzt zischte es in seiner Ecke fröhlich vor sich hin. (Das Gerät erstrahlte zwar leider in einem etwas seltsamen Orange, aber es musste ja nicht alles aufeinander abgestimmt sein.) Auf dem Kaminsims hatte Issy Bücher aufgereiht, in denen die Kunden schmökern konnten (aber nicht zu viele, weil Pearl knurrend darauf hingewiesen hatte, dass sie besser keine Herumtreiber dazu einladen sollten, den ganzen Tag hier abzuhängen), und in eleganten hölzernen Zeitungsstöcken würden sie die Presse des Tages auslegen.
    Bei IKEA hatten sie einen riesigen Berg heruntergesetztes Geschirr in Graublau, Türkis und Grüngrau gekauft, Espressotässchen und

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