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Traummann mit Zuckerkuss

Traummann mit Zuckerkuss

Titel: Traummann mit Zuckerkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lizzie Beaton
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bewegen können, und sie wäre mit allen anfallenden Tätigkeiten schon von früheren Jobs her vertraut. Während Issy, vermutete sie, wohl eher in einem netten Büro gesessen und öfter mal ihre Facebookseite gecheckt hatte. Für die wäre es sicher eine Überraschung, wie viel harte Arbeit in so einem Unternehmen steckte. Louis rannte zur Kellertreppe, warf einen freudig schaudernden Blick in die dunkle Tiefe und kehrte zum Rockzipfel seiner Mutter zurück.
    Issy sah sie enttäuscht an. Pearl war ihr wie die Antwort auf all ihre Fragen vorgekommen. Aber jetzt stand diese Frau hier vor ihr und stürzte sich nicht gerade begeistert auf das Angebot, von dem Issy gedacht hatte, dass es für sie eine tolle Chance darstellte. Sie schluckte heftig. Denn Pearl hatte doch nicht einmal Arbeit. Warum mäkelte sie also an ihrem Vorschlag herum?
    » Es… es tut mir leid, Issy«, beteuerte Pearl. » Aber ich glaube nicht, dass ich annehmen kann.«
    » Warum denn nicht?«, wollte Issy wissen. Es klang aufgewühlter, als es eigentlich sollte, denn immerhin war das hier ihr Traum und nicht Pearls.
    Widerwillig deutete die Frau auf Louis, der gerade versuchte, Staubkörnchen einzufangen.
    » Ich kann ihn nicht jeden Morgen bei meiner Mutter lassen. So fit ist sie nun auch wieder nicht, und das wäre auch einfach nicht fair, weder ihr noch Louis gegenüber. Wir wohnen in Lewisham, das ist ein weiter Weg bis hierher.«
    Issy fühlte sich wie vor den Kopf geschlagen, obwohl ihr natürlich klar war, dass das wirklich ein Problem darstellte. Wie machten andere Mütter das denn mit der Arbeit, fragte sie sich. Darüber hatte sie vorher noch nie nachgedacht. All diese netten Damen zum Beispiel, die morgens um sieben bei Tesco an der Kasse saßen oder Büros putzten oder bei der U-Bahn angestellt waren. Wo waren deren Kinder? Hatten die überhaupt welche? Wie lief so etwas? Sie dachte zurück an die Mütter bei KD . Die hatten immer gehetzt gewirkt, als hätten sie irgendwas im Bus liegen lassen, versuchten sich zu Anfang der Schulferien so früh wie möglich aus dem Büro zu schleichen und zuckten immer zusammen, wenn das Telefon klingelte.
    » Oh«, machte sie. Dann sah sie zu Louis hinüber, dessen Autos Spuren im Staub hinterließen. » Oh, aber könntest du ihn nicht vielleicht mitbringen? Er macht doch keine Umstände. Wenigstens ein paar Mal die Woche?«
    Pearls Herz machte einen Satz. Wenn er hier bei ihr wäre, warm und geborgen, und draußen im Hof spielen konnte, statt vor dem Fernseher zu sitzen… Aber nein. Das war doch bescheuert.
    » Ich denke, die Hygiene- und Sicherheitsbeauftragten hätten sicher etwas dagegen«, wandte sie ein und lächelte Issy an, um klarzustellen, wie leid es ihr tat.
    » Nein, aber… das würden wir ihnen doch nicht verraten!«, wandte Issy ein.
    » Glaubst du etwa, das ist eine gute Basis für ein Geschäft?«, fragte Pearl. » Die Hygiene- und Sicherheitsbeauftragten anzulügen? Ganz zu schweigen von den…«
    » Brandschutzbeauftragten. Ja, von denen hat man mir schon erzählt«, seufzte Issy. » Gruselige Höllenmonster.«
    Sie ließ den Blick durch den Laden wandern.
    » Ich meine, der Ofen steht doch sowieso unten… so haben wir ihn aus dem Weg. Hier oben bleibt dann nur die Kaffeemaschine.«
    » Mit heißem Wasserdampf«, bemerkte Pearl sanft.
    Issy lächelte. » Ach Pearl, ich könnte dich hier wirklich gut gebrauchen.«
    In diesem Moment tat sich draußen etwas. Zwei Männer in schmutzigen Overalls erschienen, rauchten ihre Zigaretten zu Ende und sahen fragend zu ihnen herüber.
    » O Mist, die Handwerker, die sind viel zu früh dran«, murmelte Issy. Dieser Teil der Planung machte sie nervös. Sie hatte kein Geld für einen Architekten oder einen auf Lokale spezialisierten Inneneinrichter, also musste sie darauf vertrauen, dass sie diesen Männern verständlich machen konnte, was ihr vorschwebte. Selbst als sie am Vortag voller Tatendrang die Firma angerufen hatte, war sie sich dessen nicht so sicher gewesen. Pearl zog die Augenbrauen hoch.
    » Geh nicht«, bat Issy. » Lass uns nachher noch mal über alles reden.«
    Pearl verschränkte die Arme vor der Brust und hielt sich im Hintergrund, während Issy den Handwerkern die Tür aufmachte. Die musterten die angehende Cafébesitzerin mit einem nicht besonders ermutigenden Blick und stellten sich als Phil und Andreas vor. Phil übernahm zum größten Teil das Reden, während Issy sie durch das Lokal führte und erklärte, was sie sich

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