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Traummann mit Zuckerkuss

Traummann mit Zuckerkuss

Titel: Traummann mit Zuckerkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lizzie Beaton
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ihr womöglich in Rechnung stellen. Sie sagte nicht einmal auf Wiedersehen oder danke, genauso wenig wie das kleine Mädchen. Issy starrte zu Pearl herüber.
    » Das ist doch unser erster Tag«, bemerkte diese beruhigend. » Und eins sage ich dir, ich werde jetzt nicht die ganze Zeit mit dir Händchen halten, okay? Du bist eine knallharte Geschäftsfrau, und keine Widerrede.«
    Und dann kam der Regen, es goss in Strömen und hörte gar nicht mehr auf. Mit jedem ruhigen Tag, der zu Ende ging, verloren Pearls aufmunternde Worte an Schlagkraft. Issy fühlte sich völlig ausgelaugt. An Pearls freiem Tag hockte sie im Café über den Büchern. Die Buchhaltung war gar nicht so einfach, und im Moment sahen die Zahlen schlimm aus, auch wenn ihre Angestellte sie beschwor, sich darüber keine Gedanken zu machen. Sie konnte aber nicht anders, und das hielt sie wenigstens wach. Es waren zwei Kunden da gewesen, besser als keiner, dachte sie. Zunächst war erneut die Mutter mit dem kleinen Mädchen gekommen, was Issy ein wenig aufgemuntert hatte. Offensichtlich hatte sie die Frau also doch nicht in die Flucht geschlagen. Aber hatte sie denn keine Freundinnen? Konnte sie die nicht mitbringen, zusammen mit ihren klebrig verschmierten Kindern, die auf dem Weg zum Clissold Park dringend eine Stärkung brauchten? Aber die Frau hatte wieder nur einen schwarzen Kaffee bestellt und sich mit ihrem stillen Kind auf die Kante des Sofas gehockt, so als würde sie vor dem Büro des Schulrektors warten. Issy hatte freundlich gelächelt und gefragt, wie es denn so ging, worauf die Frau mit ein wenig gehetztem Gesichtsausdruck » Gut« geantwortet hatte. Issy hatte sich dann weitere Fragen verkniffen.
    Schließlich hatte Issy die Sonntagszeitungen durchgeblättert– eigentlich hatte sie ja gedacht, dass das Café sie ganz schön auf Trab halten würde, stattdessen war sie inzwischen ziemlich gut darüber informiert, was in der Welt so vor sich ging–, und da ertönte plötzlich das ersehnte Klingeln an der Tür. Sie sah auf und lächelte, als sie den Neuankömmling erkannte.
    Des hatte keine Ahnung, was man mit einem Baby so anstellen musste. Jamie hörte erst auf zu weinen, als er mit ihm auf und ab ging. Draußen war es kalt, aber Jamie war nur dann zufrieden, wenn man ihn entweder durch die Gegend fuhr oder ihn auf den Arm nahm. Der Arzt hatte gesagt, dass es sich lediglich um eine leichte Kolik handelte. Auf Des’ Nachfrage hatte der Doktor mit mitfühlendem Lächeln erklärt: » Also, so nennen wir das, wenn Babys jeden Tag stundenlang schreien.« Der junge Vater war sowohl verdutzt als auch enttäuscht gewesen. Er hatte sich etwas anderes erhofft, dass der Arzt zum Beispiel sagte: » Geben Sie ihm diese Medizin, die beruhigt ihn sofort, und Ihre Frau wird dann auch wieder fröhlich.«
    Als er zurück in die Albion Road abbog, hatte er keine Ahnung, was er jetzt tun sollte– in ihrem kleinen Häuschen mit Terrasse fiel ihm ja doch nur die Decke auf den Kopf–, bis ihm Issys Café in den Sinn kam. Er konnte vielleicht einfach mal vorbeischauen und sehen, wie es so lief. Vielleicht eine Tasse Kaffee abstauben. Und diese Cupcakes waren ja auch lecker.
    » Hallo, Des«, begrüßte Issy ihn eifrig, bevor ihr klar wurde, dass der Makler erstens vermutlich eine Einladung zu einer Tasse Kaffee erwartete (die er sich, wie sie widerwillig zugeben musste, ja auch durchaus verdient hatte) und zweitens ein Baby dabeihatte, das sich die Seele aus dem Leib schrie. Dagegen kam Corinne Bailey Rae nun wirklich nicht an.
    » Oh, wen haben wir denn da…«
    Issy wusste nie so recht, was sie zu Babys eigentlich sagen sollte. Sie war jetzt in einem Alter, in dem jeder sofort annahm, dass sie sich selbst verzweifelt nach einem Kind sehnte, wenn sie zu viel Aufhebens um die lieben Kleinen machte, und man sie dann bemitleidete. Wenn sie hingegen nicht genug Interesse zum Ausdruck brachte, dann wurde gleich vermutet, dass sie verbittert und eifersüchtig war und sich insgeheim auch nach einem Baby sehnte, es aber nicht zeigen konnte. Das war gefährliches Terrain.
    » Na, hallo, du…« Sie sah hilfesuchend zu Des auf. Das Baby verzog das Gesicht und bäumte sich zum nächsten Heulanfall auf.
    » Es ist ein Junge… Darf ich vorstellen: Jamie!«
    » Oh, kleiner Jamie. Wie niedlich. Herzlich willkommen!«
    Jamie schnappte nach Luft und füllte seine Lunge. Des erkannte die Vorzeichen.
    » Hm, ich hätte gerne einen Latte.«
    Entschlossen holte er sein

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