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Traummann mit Zuckerkuss

Traummann mit Zuckerkuss

Titel: Traummann mit Zuckerkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lizzie Beaton
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dass Darny sich viel zu schnell zu einem schmollenden Teenager entwickelte, meldete sich der Zehnjährige in ihm wieder zu Wort. Trotzdem wollte Austin ihn lieber zurückhalten. Vor Jahren hatten solche Sirenen ihren Eltern gegolten. Er lebte in ständiger Angst, miterleben zu müssen, wie so etwas jemand anderem passierte.
    » Lieber nicht, D«, sagte er und schlug die Richtung zu einem Süßwarenladen in der Nachbarschaft ein.
    » Feuerwehrautos«, verkündete Darny. » Das kannst du Großmutter schreiben, am liebsten mag ich Feuerwehrautos.«
    Sowohl die in Gedanken versunkene Pearl als auch Issy hörten das Knirschen nicht nur, sie schienen es auch zu spüren, es ertönte an diesem ruhigen Samstagmorgen laut und unheimlich. Ein durchdringendes, verzerrtes metallenes Geräusch, durchzogen von zersplitterndem Glas. Dann hörte man Schreie, und die Alarmanlagen von Autos gingen los, es wurde heftig und wütend gehupt.
    Außer ihnen waren noch zwei Kunden im Café, zwei junge Studenten, die einen kleinen Latte und eine Flasche Mineralwasser bestellt, dann ihre Laptops eingestöpselt hatten und seit 45Minuten das kostenlose WLAN nutzten. Alle vier rannten zum Ausgang des Pear Tree Court.
    » Himmel!«, rief Issy und blieb wie angewurzelt stehen.
    Pearl schlug die Hand vor den Mund und war nur froh, dass Louis zu Hause bei ihrer Mutter war.
    Auf der anderen Seite der Straße lag ein Bus der Linie 73– und zwar zerschmettert auf der Seite, als hätte ihn ein gelangweiltes Kind vom Himmel herabgeworfen. Er blockierte fast die ganze Straße, und mit einem Mal wurden seine wahren Ausmaße deutlich– er war so breit, wie die Häuser hoch waren, und etwa halb so lang wie die ganze Straße. Der Gestank des demolierten Motors war fürchterlich, aus dem Fahrwerk stieg Rauch auf, und es war ein Gewirr aus blankliegendem Metall und Schläuchen zu sehen.
    Ein Taxi mit eingedrücktem Dach war inzwischen zum Stillstand gekommen, es thronte in einem seltsamen Winkel verdreht auf einer Verkehrsinsel. Dahinter konnte man noch ein kleines Stückchen des schmutzigen weißen Fort Escort erkennen, der ihm hinten reingefahren war. Am meisten nahm sie jedoch das verbogene, verbeulte Fahrrad mit, das einige Meter weiter rechts zu sehen war.
    Issy war übel, und sie spürte, wie ihr das Herz in der Brust schlug. » Gott«, rief einer der Laptop-Typen. » O mein Gott.«
    Issy suchte in der Schürzentasche nach ihrem Handy. Benommen sah sie zu Pearl hinüber, die ihr Telefon bereits zur Hand hatte und gerade den Notruf wählte.
    » Schnell«, sagte der zweite Mann. » Kommt, wir müssen die da rausholen!«
    Wie in Zeitlupe blickte Issy auf und entdeckte, dass der Bus voller Menschen war– voll schreiender, winkender, krabbelnder, zappelnder Menschen. Aus den Läden und Häusern und von der Bushaltestelle liefen bereits Menschen herbei, um zu helfen. In der Ferne waren erste Sirenen zu hören.
    Issy griff wieder nach ihrem Handy.
    » Helena?«, keuchte sie ins Telefon. Sie wusste, dass ihre Mitbewohnerin heute nicht arbeiten musste– es war einer ihrer kostbaren freien Tage–, aber sie war nur zwei Straßen von hier entfernt.
    » Hm?«, machte Helena offensichtlich noch im Halbschlaf. Dann aber war sie innerhalb von zwei Sekunden hellwach und streifte sich etwas zum Anziehen über.
    Im hinteren Bereich des Busses hämmerten die Leute gegen die Scheibe, die aber nicht nachzugeben schien. Bei all dem Rauch, der aus den Schläuchen aufstieg, fragte sich Issy– fragten sich alle–, ob der Motor wohl gleich explodieren würde. Bestimmt nicht. Aber es gab Geschichten über Busse, die in Flammen aufgegangen waren, das wusste jeder. Da konnte alles Mögliche passieren. In der Mitte des Busses versuchte ein Mann verzweifelt, die Tür über seinem Kopf zu öffnen. Einer der Männer aus dem Café kletterte bereits am Bus hoch– an der Seite, die eigentlich das Dach war–, und andere riefen ihm verzweifelt Anweisungen zu. Im Inneren des Fahrzeugs waren Schreie zu hören, und es sah so aus, als ob der Fahrer bewusstlos war.
    Ein wenig weiter die Straße hinunter stieß plötzlich eine Frau einen Schrei aus. Ein junger Mann– offensichtlich ein Fahrradkurier, dessen hautenge Radlerhosen mit dem riesigen Walkie-Talkie an der Hüfte zerrissen waren– lag mit wirrem Blick im Rinnstein. Sein Arm war in einem seltsamen Winkel abgespreizt. Issy blickte über ihre Schulter und entdeckte zu ihrer Erleichterung, dass Helena in vollem Tempo die Straße

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