Traummann mit Zuckerkuss
der anderen Seite war sie des Geschäfts wegen natürlich begeistert.
Sie lächelte herzlich, die Frauen schauten jedoch an ihr vorbei, und ihr Blick erhellte sich, als sie Pearl entdeckten, die nur halbwegs erfreut wirkte, denen hier zu begegnen.
» Hm, hi«, sagte Pearl zu einer der Mütter, die sich im Café umsah.
» Also, wo ist denn nur Ihr entzückender kleiner Louis?«, fragte sie. » Den trifft man hier doch sonst immer an! Der passt ja so gut in ein Kuchenlokal.«
Issy sah hoch. Diese Stimme kannte sie. Tatsächlich, ein wenig nervös stellte sie fest, dass dort Caroline vor ihr stand, die Frau, die hier eigentlich ein Vollwertcafé eröffnen wollte.
» Hallo, Caroline«, begrüßte Pearl sie stoisch. Ihre Stimme wurde wesentlich sanfter, als sie sich an das blonde Mädchen mit den ernsten Augen und an den kleinen Jungen wandte, der im Buggy am Tischende saß.
» Hallo, Hermia! Achilles, hallo!«
Issy kam herbei, um die neuen Gäste ebenfalls zu begrüßen, Caroline schien sie jedoch völlig zu ignorieren.
» Oh, achten Sie gar nicht auf die beiden. Die waren schon den ganzen Morgen völlig unleidlich.«
In Issys Augen wirkten die Kinder nicht unleidlich. Vielleicht ein wenig müde.
» Und Kate kennen Sie ja schon, nicht wahr?«
» Na, ist das nicht herzallerliebst!«, rief Kate aus und sah sich beifällig um. » Wir lassen gerade das große Haus auf der anderen Straßenseite herrichten, und dieses Lokal ist exakt, was wir brauchen, um die Immobilienpreise hier in die richtige Richtung zu lenken. Sie wissen schon, was ich meine. Ha!«
Sie hatte ein jähes, hustendes Lachen, auf das Issy nicht vorbereitet gewesen war, und zwei Töchter, die offensichtlich Zwillinge waren und händchenhaltend auf demselben Hocker saßen. Die eine trug einen kurzen Bob und eine rote Latzhose, der anderen wallten lange, blonde Locken über die Schultern, und sie hatte einen rosafarbenen Rock mit einem bauschigen Unterrock an.
» Das sind aber reizende Mädchen!«, rief Issy und trat einen Schritt vor. » Und hallo, Caroline!«
Die Angesprochene nickte ihr gnädig zu. » Ich bin erstaunt, dass der Laden so gut zu laufen scheint«, sagte sie. » Ich wollte mir doch einmal anschauen, worum die Leute so viel Aufhebens machen.«
» Gute Idee!«, antwortete Issy fröhlich und beugte sich zu den kleinen Mädchen hinunter.
» Hallo, ihr beiden!«
Kate schnaufte. » Sie sind zwar Zwillinge, aber trotzdem Individuen. Es ist ziemlich gefährlich, sie nicht wie zwei verschiedene Menschen zu behandeln. Ich arbeite hart daran, ihre unterschiedlichen Identitäten zu stärken.«
Issy nickte. » Verstehe«, sagte sie, obwohl sie ehrlich gesagt überhaupt nichts verstand.
» Das ist Seraphina.« Kate deutete auf das kleine Mädchen mit den langen blonden Locken. » Und das hier«, sie wies auf das andere Kind, » ist Jane.«
Seraphina lächelte lieblich. Jane blickte finster drein und verbarg ihr Gesicht an der Schulter ihrer Schwester. Die tätschelte ihr mütterlich die Hand.
» Also, willkommen!«, rief Issy. » Normalerweise servieren wir ja nicht am Tisch, aber wenn ich schon mal da bin– was darf ich Ihnen bringen?«
Pearl stand inzwischen längst wieder hinter der Theke unter dem hübschen Tuch, das sie an der Wand drapiert hatten, Issy beteuerte Helena gegenüber jedoch später, dass sie in diesem Moment fühlen konnte, wie ihre Angestellte angesichts ihrer Worte mit den Augen rollte.
» Gut«, sagte Kate, nachdem sie die Karte gewissenhaft studiert hatte, » nun.« Seraphina stupste Jane an, und die beiden Mädchen, die ungefähr vier waren, trippelten zur Auslage hinüber, stellten sich auf die Zehenspitzen und drückten ihre Nasen gegen die Scheibe.
» He, ihr Süßen! Weg mit dem Schnodder vom Glas, ihr beiden!«, rief Pearl streng, aber freundlich, und die beiden Mädchen zogen augenblicklich den Kopf zurück. Kichernd verharrten sie in einigen Zentimetern Entfernung, sodass sie die Glasur genau unter die Lupe nehmen konnten. Hermia sah zu ihrer Mutter auf.
» Darf ich bitte…«, riskierte sie.
» Nein«, schnitt Caroline ihr das Wort ab. » Setz dich bitte vernünftig hin. Assieds-toi!«
Hermia sah sehnsüchtig zu ihren Freundinnen hinüber.
» Oh, sind Sie Französin?«, fragte Issy.
» Nein!«, verkündete Caroline stolz. » Wieso, sehe ich etwa französisch aus?«
» Ich hätte gerne einen Pfefferminztee«, erklärte Kate schließlich. » Haben Sie auch Salat?«
Issy wagte es nicht, zu Pearl
Weitere Kostenlose Bücher