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Traummoerder

Titel: Traummoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shane Briant
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noch nie erlebt.
    Zehn Minuten später wurde ein Motor angelassen, und das Auto fuhr los. Auch dieses Geräusch wurde immer schwächer, bis Reggie wieder in der lautlosen Hölle war.
    Die Angst vor dem, was er sehen könnte, wenn er die Augen öffnete, hielt zwei Stunden an. Zu dem Zeitpunkt war er bereits vollkommen ausgetrocknet und wusste, dass er sterben würde, wenn er kein Wasser fand – und es war möglich, wenn auch eher unwahrscheinlich, dass ihm der Mann ein bisschen Wasser zurückgelassen hatte. Einen Versuch war es wert.
    Er öffnete die Augen.
    Er wusste sofort, dass er sterben musste. Die rote Landschaft reichte in allen Himmelsrichtungen bis zum Horizont. Da war kein Baum, kein Haus, gar nichts. Nicht einmal ein Strommast. Und es gab auch kein Wasser für ihn. Reggie rollte sich zu einer embryonalen Position zusammen und weinte.

Kapitel 45
    Nick hatte am Abend angerufen, um vorzuschlagen, dass sie am folgenden Tag alle gemeinsam ins Kino gehen sollten. Alles war recht, was Dermot ablenkte und aus dem Haus und vom Telefon weg brachte. Es kostete Neela einige Überredungskunst, aber letzten Endes sagte Dermot widerwillig zu.
    »Du darfst nicht mehr an Klein denken. Es war nicht deine Schuld. Wir haben getan, was wir konnten«, sagte Neela in dem Versuch, ihn zu trösten.
    »Aber wir haben der Polizei verschwiegen, weshalb wir so besorgt waren.«
    »Wenn wir es gesagt hätten – was hätte das geändert, Liebling? Glaubst du allen Ernstes, die Polizei hätte schneller reagiert, wenn Nick oder ich ihnen gesagt hätten, dass da draußen ein Verrückter herumläuft, ein Serienmörder, der uns angerufen hat, um uns zu sagen, dass Derek Klein in einer knappen Stunde sterben würde?« Ihr Blick flehte Dermot an, diese Frage zu verneinen, aber er schwieg. »Hast du wirklich gedacht, dass er stirbt? Sei ehrlich!«
    »Ja.«
    Neela versuchte, die Sache vernünftig zu betrachten. »Okay, sag mir noch einmal, ob du glaubst, dass Arnold all diese Menschen umgebracht hat.«
    »All die Menschen aus seinem Tagebuch, meinst du?«
    »Ja.«
    Er sah sie an und spürte förmlich, wie ihm das Herz brach. Er brachte es nicht fertig, ihr zu beichten, dass er ihr die ganze Zeit die Wahrheit verschwiegen hatte.
    »Nein«, log er.
    »Wer hat dann den Schlangen-Mann getötet?«
    »Jemand, der mein Buch gelesen hat. Ein Trittbrettfahrer.«
    »Liebling«, begann sie sanft. »Ich kann darin keinen Sinn erkennen. Die Stimme des Anrufers, der dich auf Klein hingewiesen hat, klang genauso wie die von Arnold. Wie konnte er diese heisere Stimme nachahmen, wenn er Arnold nie begegnet ist? Oder meinst du, es war Arnold selbst?«
    Dermot starrte sie an. »Wie, um alles in der Welt, könnte er Arnold gewesen sein? Der ist tot. Niemand konnte diesen Sturz und die Verletzungen überleben.«
    »Dann muss er einen Komplizen gehabt haben, Dermot. Und das bedeutet, dass dieser Komplize zusammen mit Arnold die Verbrechen verübt hat.«
    »Oder der andere hat die Morde verübt, und Arnold ist ihm auf die Schliche gekommen.«
    Neela sah ihn entgeistert an. Meinte er das wirklich ernst? »Eine andere Person wartet und passt auf, ob du das Richtige tust?«
    »Und wir alle wissen, dass ich das nicht getan habe.«
    »Die Frage ist jetzt, wie wir mit der Situation umgehen. Glaubst du, dass Arnolds ›Helfer‹ damit seinen Teil getan hat? Oder versucht er weiterhin, dich in den Wahnsinn zu treiben mit seinen Drohungen, andere Menschen umzubringen? Wenn ja, dann bleibt uns keine andere Wahl, als mit der ganzen Geschichte zur Polizei zu gehen.«
    Dermot stützte den Kopf in die Hände.
    Neela blieb nichts anderes übrig, als weiterzureden. »Liebling, ich denke nur an die schlimmste aller möglichen Folgen, damit wir vorbereitet sind. Wir wissen nicht, ob sich die Dinge noch verschlechtern. Aber wir müssen unsere Position stärken. Dann können wir abwarten, was passiert. Letzten Endes haben wir vielleicht doch das Richtige getan, indem wir alles riskiert haben. Doch vorerst müssen wir uns zusammennehmen und gegenseitig stützen – gemeinsam durchhalten.«
    »O Gott, ich kann nicht den ganzen verdammten Tag in diesem Haus hocken und darauf warten, dass das Telefon klingelt.«
    »Treffen wir uns mit Nick. Er sitzt in einer langweiligen Besprechung bei Sotheby’s fest. Gehen wir ins Kino und entfliehen dem allen für ein paar Stunden.«
    Sie warteten vor dem Kino eine Viertelstunde auf Nick, er rief nur Minuten vor Filmbeginn an, um sich zu entschuldigen.

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