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Traummoerder

Titel: Traummoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shane Briant
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der Arzt und deutete mit dem Finger. Da lag ein Mann wie ein Hund am Ende einer Leine auf der roten Erde. Die Haut der reglosen Gestalt war schwarz.
    Sie landeten keine zehn Meter von dem Ort des Verbrechens entfernt. Das Erste, was ihnen ins Auge fiel waren die kleinen Steine, mit denen der Mann zwei Worte geschrieben hatte: WORST N IGHTMARES .

Kapitel 49
    Während Mike Kandinski an seinem Arbeitsplatz im Task Force Tower saß, rief er sich all die Einzelheiten des Conway-Mordes, an die er sich noch erinnerte, ins Gedächtnis. Es musste einen Hinweis, ein Motiv geben, warum Conway zum Opfer wurde. Falls er willkürlich ausgewählt worden war und all die anderen Opfer auch, dann wäre der einzige gemeinsame Nenner das Buch.
    Wegen seiner allgemein bekannten Höhenangst hätte Conway die Fahrt eigentlich ablehnen müssen, aber das hatte er nicht getan. Ein Glück für den Mörder.
    Eigenartig war auch, dass der Strom bereits Monate zuvor in dem Gebäude abgeschaltet worden war, und dennoch schien der Aufzug kurz vor der Tat funktioniert zu haben. Die Stromgesellschaft hatte gemutmaßt, dass jemand Strom von einem angrenzenden Gebäude gestohlen haben könnte. Eine andere Erklärung gab es nicht.
    Kandinski las die Zeugenaussagen. Alle waren einhellig der Ansicht, dass Conway ein netter Kerl gewesen war, der keine Feinde hatte. Seine Ehe war ganz anständig, trotz seiner häufigen Seitensprünge. Wenn also kein Motiv für den Mord an Conway zu finden war, dann musste Mike nach der Verbindung zu den anderen Opfern suchen. Aber auch in diesem Punkt wurde Kandinski nicht fündig. Soweit er es beurteilen konnte, kannten sich die Opfer überhaupt nicht.
    Das Telefon klingelte.
    »Mike? Hier spricht Neela.«
    Sein Herz wurde schwer. Er musste den Nolans nicht nur seine Hilfe verweigern, sondern sollte überhaupt nicht mit ihnen sprechen.
    »Hi, Neela. Nett, von dir zu hören. Ich wünschte, ich könnte euch helfen, aber …«
    »Mike, bitte. Ich möchte ja nicht, dass du deinen Job aufs Spiel setzt oder irgendjemanden beeinflusst …!«
    »Das könnte ich gar nicht, selbst wenn ich wollte, Neela«, entgegnete er freundlich und aufrichtig. »Ich bin Mitglied der Task Force, die in einer Reihe von Todesfällen ermittelt – in Mordfällen, die etwas mit Dermot zu tun haben. Es tut mir leid, aber …«
    »Er ist dein Freund! Du kannst doch nicht wirklich annehmen, dass er etwas verbrochen hat«, flehte Neela.
    »Natürlich nicht, Neela. Aber ich bin verpflichtet, meinen Job zu machen. Ich habe strikte Anweisung, nicht mit deinem Mann zu sprechen. Ich kann Dermot nur raten, sich einen Anwalt zu nehmen – als Vorsichtsmaßnahme.«
    »Diese Sache verschwindet nicht von selbst, oder, Mike?«
    »Nein. Wohl nicht.«
    Es entstand eine lange Pause. Mike hörte, dass Neela weinte, ehe sie wieder das Wort ergriff: »Danke, Mike. Ich verstehe deine Haltung. Du wirst immer unser Freund sein.«
    »Gut, dass du es so siehst, Neela.«
    Mike legte auf, als die Tür zu dem Großraumbüro aufging. Willis kam herein und stellte sich neben die Weißwandtafel. »Detectives? Darf ich um Aufmerksamkeit bitten?«
    Es dauerte keine Minute, bis sich alle auf sie konzentrierten. »Ich habe gerade Nachricht von Detective Woo erhalten: Ein Mann, der als Reggie Helpmann identifiziert werden konnte, wurde ein paar Meilen außerhalb von Bakersfield tot in der Wüste aufgefunden. Verletzungen an Handgelenken und Knöcheln lassen darauf schließen, dass er gegen seinen Willen und gefesselt in die Wüste gebracht wurde. Er ist wenige Stunden, bevor Woo und seine Leute am Tatort ankamen, verdurstet. Bisher habe ich noch keine Meldung an die Presse weitergegeben. Das werde ich zu gegebener Zeit nachholen.«
    Quin hob die Hand.
    Willis wusste schon, was er fragen wollte. »Ja, der Tatort sieht genauso aus, wie er in Worst Nightmares beschrieben ist.«
    Quin lächelte und senkte die Hand.
    »Noch Fragen?« Willis sah sich im Raum um, aber keiner der Detectives war mutig genug, Fragen zu stellen. Alle wussten, dass Willis antworten würde, noch ehe sie die Frage formuliert hatten.
    »Detective Kandinski, ich würde gern mit Ihnen reden«, sagte sie mit einem Lächeln, dann verschwand sie und ging in ihr eigenes Büro.

Kapitel 50
    Schipp hatte der Redaktion die Story telefonisch durchgegeben, als er auf dem Weg von Bakersfield nach Los Angeles war. Man hatte ihm klargemacht, dass er mit einem kommerziellen Helikopter nach Hause fliegen musste, da der

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