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Traummoerder

Titel: Traummoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shane Briant
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betrachtete das, was durchaus ein Grab sein konnte. Falls Arnold ihn hinters Licht führen wollte, dann hatte er mit den Detailangaben gute Arbeit geleistet.
    Dermot verfluchte sich, weil er keine Schaufel mitgebracht hatte, aber er hätte nie ernsthaft geglaubt, an einen Tatort zu geraten – nicht, wenn das Buch Fiktion war. Das Letzte, womit er gerechnet hatte, war ein einsames Grab.
    Der nackte Körper der Frau ist mit angetrocknetem Blut bedeckt. Ihr Mund steht offen, so dass ich den schwarzen Stumpf der Zunge deutlich sehen kann. Ich schätze, sie verdurstet, noch ehe ich mit ihr fertig bin.
    Diese Worte drängten sich in Dermots Gedächtnis. Er sank auf die Knie und scharrte in der Erde. Als er ein paar Zentimeter tiefer kam, wurde die Erde noch weicher – nur die oberste Schicht war ein wenig härter.
    Er hatte etwa fünfzehn Zentimeter tief gegraben, als der Hund hinter ihm aufheulte. Dermot zuckte zusammen. Scarecrow stand neben Laura Nashs Pfahl und kaute auf einem Stück Stoff.
    »Hey, Scary, hör auf damit!« Der Hund trottete zum Auto. Dermot grub, so gut er es mit bloßen Händen konnte, weiter und sah sich nach einem Stock oder irgendeinem anderen Hilfsmittel um. Da war nichts.
    Donner grummelte in der Ferne. Er bemerkte die dicken schwarzen Wolken, die Regen ankündigten. Vielleicht sollte er vorerst mit dem Buddeln aufhören und ein anderes Mal mit einer ordentlichen Schaufel wiederkommen. Wenn er mit den Fingern weitermachte, würde er fünf Stunden brauchen, um einen guten halben Meter tief zu kommen.
    Er machte sich auf den Weg durch das Dornendickicht zurück zum Wagen. Scarecrow lag bereits im Fußraum vor dem Beifahrersitz – er war durchs offene Fenster gesprungen und sah ziemlich verängstigt aus. Seine großen Augen fixierten Dermot, während der einstieg und die Tür zuschlug. Herr und Hund waren beide verschreckt.
    Auf halbem Weg die Cedar Line Road hinunter, tauchte der alte Farmer wieder auf. Dermot und der Alte schauten sich in die Augen. Dermot bremste ab, um an ihm vorbeizurollen. Warum sollte er sich mit einem alten Mann anlegen? Doch der Farmer hatte keine Lust, an die Seite zu fahren und Dermot vorbeizulassen. Er fuhr absichtlich erst nach links, dann nach rechts, um das Überholen zu verhindern. Erst an der Kreuzung Cedar Line Road und Canyon machte er Platz.
    Es wurde bereits dunkel. Dermot hielt am Straßenrand und rief Neela auf dem Handy an. Sie nahm nicht ab, also hinterließ er ihr eine Nachricht.
    »Hi, Neela. Ich habe die Zeit ganz vergessen, und jetzt bin ich furchtbar müde. Ich denke, ich suche mir ein Motel für die Nacht. Ich liebe dich.«
    Nach wenigen Meilen kam ein Motel in Sicht. Hinter drei Zapfsäulen befanden sich einige Gästebungalows. Ein Schild auf der linken Straßenseite wies darauf hin: T HE G ULLET – B REAKFAST B URGERS ’ N S TUFF . Die flackernde Neonschrift auf dem Haus verkündete. D USTY ’ S M OTOR I NN .
    Dermot rollte in Richtung Eingang. Scarecrow saß wieder auf dem Beifahrersitz, hechelte aufgeregt und machte sich bereit, bei erstbester Gelegenheit aus dem Auto zu springen und die Gegend zu erkunden. »Nein, nein, Scary. Am besten, du versteckst dich. Ich werde dich später ins Zimmer schmuggeln müssen, oder du schläfst im Auto. Also, duck dich und sei brav.«
     
    An der Rezeption roch es nach Qualm und ungewaschenen Körpern. Ein beißender Uringestank deutete darauf hin, dass die Toiletten nicht sehr häufig sauber gemacht wurden.
    Dermot schlug auf die altmodische Glocke, die auf dem Tresen stand. Die Fernsehstimme von Jerry Springer tönte aus dem Hinterzimmer. Er klingelte noch einmal.
    Jemand rief aus dem Hinterzimmer: »Ja, ja, Moment – ich komme gleich.«
    Nach einigen Sekunden schlenderte ein übergewichtiger Mann in den Rezeptionsbereich. Reste eines Hamburgers klebten in dem struppigen Bart.
    »Was kann ich für Sie tun, Kumpel?«
    »Haben Sie ein freies Zimmer für die Nacht?«
    »Klar, Kumpel. Vierzig Dollar. Zahlbar im Voraus und sofort. Dafür haben Sie einen Fernseher und einen Videorecorder.« Er zwinkerte verschwörerisch. »Es gibt eine Sammlung mit interessanten Filmen – sie brauchen nur ein Wort zu sagen. Ich bewahre sie hier hinter der Theke auf. In allen Zimmern stehen Kaffee, Tee, Süßstoff und Seife bereit – alles, was ein anspruchsvoller Reisender verlangen könnte.« Der Dicke lächelte, schob sein T-Shirt ein wenig nach oben und kratzte sich den haarigen Wanst.
    Dermot zückte seine Brieftasche und

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