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Traummoerder

Titel: Traummoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shane Briant
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Seid ihr dann glücklich? Ich hoffe es, denn mir jagt es höllische Angst ein – aber wen kümmert’s? Vielleicht habe ich letzten Endes einen Roman – wer weiß das schon? Richtig?«
    Dermot öffnete seine Brieftasche und warf einen Zwanzig-Dollar-Schein auf den Tisch, dann sah er Neela an. »Bist du fertig?«
    Neela konnte nicht fassen, dass sich Dermot so schändlich benahm.
    »Ich esse noch. Siehst du das nicht?«
    »Nun, wir haben etwas zu tun. Möglicherweise hängt ein Menschenleben davon ab.« Er lachte roh und wandte sich an Nick. »Kannst du Neela später nach Hause bringen?«
    »Selbstverständlich«, antwortete Nick und nahm ihre Hand unter dem Tisch. »Ich möchte ohnehin noch einen Kaffee trinken.«
    »Danke«, sagte Dermot abwesend. Er war in Gedanken bereits mit anderen Dingen beschäftigt.
    Als Dermot gegangen war, brach Neela in Tränen aus.

Kapitel 23
    Dermot sah den Wagen zum ersten Mal, als er von West Temple aus die Zufahrt zum Santa Ana Freeway nahm. Er dachte immer noch darüber nach, wie Nick und Neela seine Weigerung, mit Arnolds erbärmlicher Geschichte zur Polizei zu gehen, beurteilten, als er den Peugeot entdeckte. Fünf Autos und ein Truck trennten sie. Dasselbe Peugeot-Modell. Schwarz. Getönte Scheiben.
    Alle moralischen und ethischen Überlegungen verflogen, während er seine Aufmerksamkeit auf das Zwillingsauto konzentrierte. War es ihm vorher schon aufgefallen? War es vor ihm gefahren, als er die North Grand Avenue verlassen hatte? Es konnte ihn kaum verfolgen, wenn es vor ihm fuhr.
    Jetzt hab ich dich, du Bastard. Dieses Mal sehe ich dich ganz deutlich. Ich träume nicht – du bist real.
    Dermot verließ die Kriechspur und überholte die Fahrzeuge, bis nur noch ein Wagen und ein Truck zwischen seinem und dem anderen Peugeot waren.
    Das musste mehr als ein Zufall sein. Er war dem Zwillingswagen an den unterschiedlichsten Orten begegnet – auf dem Land und in der Stadt. Dieselbe Farbe. Dasselbe Baujahr. Dieselben getönten Scheiben. Dem musste Dermot auf den Grund gehen.
    Er überholte den Truck und scherte hinter einem Mercedes 55 wieder in die Spur. Das Tempo des Peugeot blieb gleichbleibend knapp unter dem Limit. Das linke Fenster war zehn Zentimeter heruntergelassen. Es war verlockend … wenn Dermot an ihm vorbeifuhr, konnte er vielleicht einen Blick auf den Fahrer werfen.
    Er überholte den Mercedes und fädelte sich hinter dem Peugeot wieder auf der rechten Fahrbahn ein. Jetzt übernahm der Adrenalinstoß die Oberhand über den gesunden Menschenverstand, und eine gewisse Aggressivität bestimmte seinen Fahrstil. Er betätigte ein paar Mal die Lichthupe, dann drückte er lang und anhaltend auf die Hupe.
    Die Wirkung auf den anderen Peugeot-Fahrer war erschreckend. Der Wagen schwenkte vehement über zwei Fahrspuren und hätte um ein Haar einen Saab auf der mittleren Fahrbahn gerammt. Dann beschleunigte er.
    Du willst ein Rennen? Okay, das kannst du ha beul Dermot trat das Gaspedal durch und überholte ein Fahrzeug nach dem anderen.
    Der Fahrer des Doppelgängerautos hatte ihn überrascht und war mittlerweile etwa acht Wagenlängen voraus. Doch Dermot, der sich immer schon als exzellenten Fahrer angesehen hatte, nahm die Verfolgung auf.
    Der Zwilling bog am Harbor Freeway ab; Dermot blieb ihm auf den Fersen. Beide Peugeots fuhren achtzig oder neunzig Meilen die Stunde und schlängelten sich wie Wahnsinnige durch den Verkehr. Dermot war tatsächlich der bessere Fahrer und holte Stück für Stück auf. Bald fehlten ihm nur noch gute fünf Meter, und er betätigte wieder die Lichthupe. Der andere beschleunigte noch ein wenig mehr. Beide rasten jetzt mit fast hundert Sachen die Straße entlang. Dermot fühlte sich einigermaßen wohl bei der Geschwindigkeit, aber die anderen Autos machten Schlenker, um ihm auszuweichen. Die Frage war: Wie kam der andere Fahrer zurecht? Wie war sein Reaktionsvermögen?
    Unter der Wilshire-Überführung machte Dermot Boden gut und setzte zum Überholen des Doppelgängers an. Dabei beobachtete er, wie das Seitenfenster nach oben glitt. Wieder hatte er keine Chance, den Fahrer zu sehen. Verdammt!
    Jetzt durchströmte ihn das Adrenalin, und er scherte hinter dem anderen Peugeot wieder ein, um von neuem Hupe und Lichthupe einzusetzen. Der Doppelgänger schwankte vehement und nahm die Ausfahrt auf die West Eighth Street. Dermot blieb dicht hinter ihm. Sie erreichten die erste von mehreren Ampeln auf der Columbia.
    Würde der Fahrer hier ein Risiko

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