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Traummoerder

Titel: Traummoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shane Briant
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sagen, aber aus seinem Mund kam nur Schaum. Die eine Klapperschlange hing noch an seinem Hals, die beiden anderen glitten von seiner Brust und zur Tür. Stan wich zurück.
    »Lieber Gott!«, keuchte er und schlug die Türen zu. »Verdammt, was geht hier vor? Was sollen wir tun?«
    »Haben Sie Schlangenserum dabei?«
    »Klar, aber ich gehe nicht da hinein. Für niemanden auf der Welt«, erwiderte Stan.
    Dermot öffnete die Hecktüren. »Sagen Sie mir einfach, wo ich das Serum finde. Schnell!« Er kletterte in den Krankenwagen.
    »Sehen Sie da drüben nach.« Stan deutete auf eine durchsichtige Plastikbox, die vom Regal gefallen war. »Spritzen Sie ihm etwas davon.«
    Dermot trat eine Schlange beiseite und tat, was Stan gesagt hatte.
    »Soll ich ihm noch eine zweite Spritze geben?«, fragte er.
    »Nein – eine ist genug.«
    Unter diesen Umständen war eine Ampulle jedoch nicht annähernd genug. Allerdings kam ohnehin jede Hilfe zu spät. Derek Kleins Herz hörte auf zu schlagen. Dermot versuchte es mit Mund-zu-Mund-Beatmung, obwohl die Hälfte der Oberlippe abgerissen war. Dann fing er mit der Herzmassage an.
    Stan rief die Polizei.

Kapitel 40
    Dermot und Neela wurden gebeten, Stan ins Parker Center zu begleiten und eine Aussage zu Protokoll zu geben. Es war die übliche Vorgehensweise. Der leitende Detective war um die sechzig Jahre alt und hieß Quin.
    Obwohl Quin immer wieder betonte, dass alles nur Routine war, kamen ihm doch einige Aspekte dieses Vorfalls eigentümlich vor.
    »Wohin wollten Sie, als Ihnen der Krankenwagen zum ersten Mal aufgefallen ist, Mr. Nolan?«
    »Wir wollten ins Kino«, antwortete Dermot, ohne lange nachzudenken. Er zauderte, dann fiel ihm ein Film ein: » La Chatte.«
    Quin nahm sein Zögern zur Kenntnis. »Können Sie uns sagen, was genau Ihre Aufmerksamkeit geweckt hat?«
    Diesmal antwortete Neela. Sie merkte, dass Dermot keinen Gedanken zu Ende führen konnte. »Die Hecktüren sahen aus, als würden sie jeden Moment aufspringen. Anfangs haben wir das Kabel, mit dem die Griffe zusammengebunden waren, nicht gesehen und dachten beide, dass die Türen nicht ordentlich abgesichert waren.«
    »Und Sie dachten, dass jemand, der auf der Trage lag, auf die Straße fallen könnte?«
    »Genau das habe ich befürchtet«, erwiderte sie.
    Quin studierte das Paar. Nolans Verhalten war irgendwie seltsam. Seine Nervosität war offensichtlich. Seine Frau strengte sich mehr an, ruhig zu erscheinen. Aber Quin nahm ihr diese Gelassenheit nicht ab. Er musste dahinterkommen, was hier wirklich los war. Er hatte einen Toten in der Pathologie – Todesursache: Schlangenbisse. Noch war unklar, wie die Schlangen in den Krankenwagen gelangt waren, und der Fahrer Stanley Bridges stand unter Schock und hatte vom Arzt Beruhigungsmittel bekommen. Bridges konnte nichts damit zu tun haben, es sei denn, er hatte die Schlangen in das Fahrzeug geschmuggelt, bevor Klein eingestiegen war – das war jedoch keine Option. Nolan und seine Frau hatten getan, was sie konnten, um dem inzwischen Verstorbenen zu helfen. Nolan hatte sogar sein eigenes Leben aufs Spiel gesetzt, indem er trotz der Schlangen in den Wagen eingestiegen war. Warum benahmen sie sich dann so merkwürdig? Als hätten sie irgendetwas zu verbergen.
    »Es mag eine lächerliche Frage sein, aber ich muss sie Ihnen stellen, Mr. Nolan. Kannten Sie den Toten? Sind Sie ihm früher schon mal begegnet?«
    »Nein«, antwortete Dermot.
    »Ich auch nicht«, setzte Neela hinzu.
    Quin schaltete sein Bandgerät aus. »Ich danke Ihnen, dass Sie sich die Zeit genommen haben, hierherzukommen.«
    »Aber das ist doch selbstverständlich, Detective. Nur schade, dass uns die offenen Hecktüren nicht schon früher aufgefallen sind – vielleicht hätten wir die Tragödie abwenden können.«
    »Ja, schade. Was für ein kranker Geist kam nur auf die Idee, einen Menschen auf diese Weise zu töten?«
    Dermot war versucht, Neela anzusehen, tat es jedoch nicht. Sein Herz klopfte so heftig, dass er fürchtete, Quin könnte sehen, wie es in seiner Brust schlug.

Kapitel 41
    Nick sah sie durchs Fenster und öffnete ihnen die Haustür. Dermot machte den Eindruck, als würde er gleich zusammenbrechen.
    »Soll ich ihm einen Brandy holen?«, wollte Nick von Neela wissen.
    »Ja, aber keinen allzu großen.«
    »Ich kann allein gehen, Liebling«, sagte Dermot scharf. »Hast du den Anruf getätigt, Nick?«
    »Natürlich. Es hat ewig gedauert. Sie haben mich endlos mit Fragen bombardiert, bevor sie

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