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Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition)

Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition)

Titel: Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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dich nicht, bis ich mich umgeschaut habe«, befahl Diesel.
    Ich lauschte, wie er eine kleine Ewigkeit das Haus durchsuchte. Meine Augen hatten sich der Dunkelheit so weit angepasst, dass ich einige wenige Umrisse von großen Gegenständen wahrnehmen konnte, aber Details konnte ich nicht erkennen. Hin und wieder flackerte eine Stablampe auf und erlosch wenige Momente später wieder. Diesel konnte im Dunkeln sehen, wenn auch nicht perfekt.
    »Das ist langweilig«, beklagte ich mich.
    »Ich bin gleich fertig.«
    »Hast du etwas Hilfreiches entdeckt?«
    »Er wollte das Land verlassen. Sein Koffer ist gepackt, und sein Reisepass liegt auf seiner Kommode. Keine Reiseunterlagen. Es gibt einen Computeranschluss, aber keinen Computer. Und Wulf war hier. Das Haus stinkt nach ihm.«
    »Vielleicht hat die Spurensicherung den Computer mitgenommen.«
    »Das ist möglich. Oder Wulf hat ihn.«
    Diesel schlang einen Arm um mich und führte mich in die Diele und zur Tür hinaus. Wir versuchten halbherzig, das Absperrband wieder anzubringen, aber es klebte kaum mehr, also ließen wir es auf dem Boden liegen und hasteten zu meinem Wagen zurück.
    Auf halbem Weg nach Hause klingelte mein Telefon.
    »Carl ist hier«, berichtete Grandma Mazur. »Es hat an der Tür geklingelt, und als ich öffnete, saß er auf der Veranda und wirkte sehr niedergeschlagen.«
    »Wo ist er jetzt?«
    »Er ist in unserer Küche und isst Kekse.«
    »Ich bin gleich da.«
    Dreißig Minuten später betrat Diesel meine Wohnung, ging schnurstracks zum Sofa und stellte den Fernseher an, um sich ein Baseballspiel anzuschauen. Carl machte es sich neben ihm gemütlich.
    »Fühl dich wie zu Hause«, sagte ich.
    »Ich werde einfach so tun, als hätte das nicht sarkastisch geklungen«, erklärte Diesel. »Hast du vielleicht Chips im Haus?«
    Ich brachte ihm eine Tüte Tortilla Chips und ein Glas mit Salsa zum Dippen. Einen Chip legte ich zusammen mit einer Babykarotte in Rex’ Käfig. Die Restetüte von meiner Mutter wanderte in den Kühlschrank.
    »Ich gehe jetzt ins Bett«, erklärte ich Diesel. »Allein. Und ich erwarte, auch allein aufzuwachen.«
    »Darauf kannst du wetten.«
    Ich schaute zu Carl hinunter. »Und von dir erwarte ich, dass du dich anständig benimmst.«
    Carl hob die Hände und zuckte die Schultern.

6
    Als ich aufwachte, lag ein schwerer Arm quer über meiner Brust. Diesel. Ich wusste bereits aus Erfahrung, dass Diesel nicht auf mein Sofa passte und dass er nicht der Typ von Mann war, der nachgab und sich auf den Boden legte, also war ich vorsichtshalber mit einem T-Shirt und einer kurzen Sporthose bekleidet ins Bett gegangen.
    Diesel bewegte sich neben mir und öffnete halb die Augen. »Kaffee«, murmelte er.
    Ich schob mich von ihm weg, rollte mich aus dem Bett und stieg über seine Klamotten, die er auf den Fußboden geworfen hatte, darunter meerschaumgrüne Boxershorts mit Palmen und Hulamädchen.
    Nach einem kurzen Abstecher ins Badezimmer schlurfte ich ins Wohnzimmer, wo Carl sich die Nachrichten im Fernsehen anschaute. Ich schaltete die Kaffeemaschine an und fütterte Rex. Ich war nicht sicher, was Affen zum Frühstück aßen, also gab ich ihm eine Schachtel Fruit Loops. Diesel schlenderte in die Küche und schenkte sich einen Becher Kaffee ein.
    »Was gibt’s zu essen?«, erkundigte er sich.
    »Carl isst die Fruit Loops, also bleiben für uns die Reste vom gestrigen Abendessen, Erdnussbutter, Hamsterfutter und ein halbes Glas Salsa. Die Chips hast du ja anscheinend aufgegessen.«
    »Ich habe sie mit Carl geteilt.« Er holte die Tüte mit den Resten aus dem Kühlschrank und stellte sie auf die Arbeitsfläche. Schmorbraten, Bratensoße, grüne Bohnen. Kein Kartoffelbrei. Diesel packte alles auf einen großen Teller und stellte ihn in die Mikrowelle. »Das reicht für zwei.«
    Ich nippte an meinem Kaffee. »Ich passe.«
    Diesel nahm sich den Riesenberg vor und verputzte alles.
    »Das ist nicht fair«, bemerkte ich. »Du schaufelst tonnenweise Essen in dich hinein. Warum bist du nicht fett?«
    »Ein guter Stoffwechsel und ein anständiges Leben.«
    »Was hast du heute vor?«
    »Ich glaube, ich werde einfach nur abhängen«, meinte Diesel.
    »Du und Carl?«
    »Ja.«
    Carl wandte sich Diesel zu und reckte die Daumen in die Luft.
    »Nun, ich bin eine berufstätige Frau«, erklärte ich. »Ich werde duschen und dann losziehen, um einen Bösewicht zu fangen.«
    »Viel Spaß«, sagte Diesel. »Und gib mir Bescheid, falls du etwas von Munch hörst.«
    Lula

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