Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition)
einem Feuerblitz zu verschwinden?«
»Das Feuer und der Rauch stammen aus dem Buch Magie für Dummies . Jedes neunjährige Kind kann das. Und es dient ihm als Ablenkung, wenn er sich aus dem Staub macht.« Diesel ließ den Motor an. »Was nun?«
»Wir fahren zurück zum Kautionsbüro, damit ich meine Fangprämie kassieren kann.«
Wir brauchten nur knappe zehn Minuten zum Büro, weil kaum Verkehr war und alle Ampeln auf Grün standen.
Diesel parkte am Straßenrand und grinste mich an.
»Das war reiner Zufall«, behauptete ich. »Ich für meinen Teil glaube nicht, dass du Verkehrsampeln beeinflussen kannst.«
»Ich habe gar nichts gesagt.«
»Du hast gegrinst.«
»Wir könnten eine Wette abschließen«, schlug Diesel vor.
»Darf ich den Einsatz bestimmen?«
Er schüttelte den Kopf. »Nein. Schließlich wird meine Fähigkeit in Frage gestellt, also ist es nur fair, dass ich den Einsatz bestimme.«
»Auf keinen Fall.«
»Hast du Angst, du könntest die Wette verlieren?«
»Ich möchte lieber kein Risiko eingehen.«
»Das baut mein Ego aber nicht sonderlich auf«, meinte Diesel.
»Dein Ego kommt mir nicht sonderlich angeknackst vor.«
»Das bedeutet nicht, dass ich nicht angreifbar bin. Ich bin schließlich auch nur ein Mensch … in gewisser Weise zumindest.«
Ich verdrehte im Geist die Augen und stieg aus dem Wagen. »Wenn du das zu einem Therapeuten sagst, wird er dich mit Psychopharmaka vollpumpen.«
»Hey, schau mal an, wer da plötzlich hereingeschneit kommt«, rief Connie und musterte Diesel. »Schon lange nicht mehr gesehen.«
Vinnie streckte seinen Kopf aus dem Büro im hinteren Teil des Ladens hervor. »Wer schneit herein?«
Es gibt viele in meiner Familie, die liebend gern mit einer Axt auf Vinnie losgehen würden. Allerdings kann er Menschen recht gut einschätzen, und das macht ihn zu einem halbwegs passablen Kautionsagenten. Leider ist er auch ein schmieriger Fiesling, der von sämtlichen Lastern abhängig ist und nicht vor sexuellen Perversitäten zurückschreckt.
»Das ist Diesel«, erklärte Connie. »Stephanies Freund.«
»Was suchst du hier?«, blaffte Vinnie Diesel an. »Treibst du es mit ihr?«
»Noch nicht«, erwiderte Diesel.
»Warum bist du nicht bei der Arbeit? Was machst du überhaupt?«
»Ich arbeite für die Stromwerke. Ich bin der Mann, der den Leuten den Strom abstellt.«
»Das klingt, als würde es Spaß machen«, meinte Vinnie.
»Hin und wieder hat es etwas für sich.«
Ich reichte Connie meinen Auslieferungsbeleg. »Darauf wirst du nie kommen. Rein zufällig ist mir Hector Mendez über den Weg gelaufen.«
»Ich dachte, er sei tot.«
»Nein. Er ist quicklebendig.«
»Am Leben ist er schon noch, aber ganz munter wirkte er nicht mehr, nachdem unsere Kung-Fu-Prinzessin mit ihm fertig war«, warf Diesel ein.
»Ha!«, rief Vinnie. »Ich wette, sie hat ihm die Nüsse geknackt.«
»Als meine Jungs das gesehen haben, haben sie glatt Gänsehaut gekriegt«, erzählte Diesel.
»Und meine Jungs ziehen sich zusammen, wenn ich daran denke, dass sie ihre Zeit mit Mendez verschwendet hat«, polterte Vinnie. »Mendez ist nur ein kleiner Fisch. Viel wichtiger ist, dass Munchs vertrockneter Arsch wieder im Knast landet. Falls Munch nicht bis zum Monatsende geschnappt ist, werde ich nach Südamerika auswandern müssen. Ich brauche dringend die Kaution für Munch zurück, sonst schreibe ich rote Zahlen. Und Harry mag die Farbe Rot nur bei Blut.«
»Harry?«, fragte Diesel.
»Harry der Hammer. Sein finanzieller Hintermann, der zufälligerweise auch sein Schwiegervater ist«, erklärte ich ihm.
Diesel grinste, und Vinnie schüttelte den Kopf, als könnte er das nach all den Jahren immer noch nicht glauben.
Ich nahm meinen Scheck von Connie entgegen und steckte ihn in meine Tasche. »Wir sehen uns dann morgen.«
»Ja«, sagte Vinnie. »Und sorg dafür, dass du den Einlieferungsschein für Munch dabei hast, wenn du nächstes Mal dieses Büro betrittst.«
Diesel und ich machten uns auf den Weg. »Warum arbeitest du für ihn?«, fragte er mich und öffnete den Escalade mit der Fernbedienung.
»Es ärgert meine Mutter. Ich muss keine Strumpfhose tragen. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob mich außer ihm jemand einstellen würde.«
»Das sind alles gute Gründe.«
Diesel fuhr zu meiner Wohnung zurück, und als wir hineingingen, saß Carl immer noch vor dem Fernseher.
»Ich habe gehofft, er hätte uns etwas gekocht«, meinte Diesel.
»Kannst du kochen?«
»Nein. Und
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