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Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition)

Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition)

Titel: Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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erklären?«
    »Es liegt nicht an unserem Karma«, widersprach ich Lula. »Es liegt an unseren Fähigkeiten. Wir sind schlicht und einfach Versager.«
    »Ich habe etliche Fähigkeiten«, verteidigte sich Lula. »Ich habe gerade eine Ratte von den Dachbalken geschossen.«
    »Du hast nicht auf sie gezielt.«
    »Stimmt. Meine Fähigkeiten sind so hervorragend, dass ich Dinge schaffe, die ich nicht einmal zu tun versuche.«

9
    Ich setzte Lula am Büro ab, fuhr nach Hause und schleppte mich in die Wohnung. Der Schleim aus Eiern und Fruchtfleisch war auf dem Weg getrocknet und klebte in meinem Haar und an meiner Jeans und meinem T-Shirt.
    Diesel musterte mich von oben bis unten. »Gab’s wieder Probleme in dem Obst- und Gemüselager?«
    »Ich will nicht darüber reden. Eine Ratte spielte dabei auch eine Rolle.«
    »Was klebt in deinen Haaren?«
    Ich betastete meinen Kopf. »Hauptsächlich Eier, glaube ich.«
    »Brauchst du Hilfe? Soll ich dich auf dem Parkplatz mit einem Wasserschlauch abspritzen?«
    »Meine Güte!«, stieß ich hervor. »Ich habe einen wirklich lausigen Vormittag hinter mir, und in meinen Haaren klebt Ei. Dürfte ich um ein wenig Mitgefühl bitten?«
    Diesel grinste. »Ich kann es ja mal versuchen.« Er nahm mich in den Arm, drückte mich an sich und legte seinen Kopf an meinen. »Du riechst lecker«, sagte er. »Wie Obstsalat.«
    Eine Stunde später saßen wir alle in dem Escalade. Carl hatte einen Wutanfall bekommen, als er merkte, dass wir ihn alleinlassen wollten, also mussten wir ihn mitnehmen. Er saß angeschnallt auf dem Rücksitz, hatte seine Pfoten auf dem Schoß verschränkt und sah so aus, als würde er jeden Moment fragen, ob wir nicht endlich da wären.
    »Empfinde das nur ich so, oder wird die Geschichte mit diesem Affen allmählich ein wenig merkwürdig?«, fragte Diesel und warf im Rückspiegel einen Blick auf Carl.
    »Du findest, die Geschichte wird allmählich merkwürdig? War sie das nicht schon von Anfang an?«
    »Hast du etwas von seiner Besitzerin gehört?«
    »Nein. Kein Wort.«
    »Es ist beinahe so, als hätten wir ein haariges Kleinkind adoptiert«, meinte Diesel. »Irgendwie sieht er unheimlich aus, wie er da auf dem Rücksitz hockt.«
    Ich warf über die Schulter einen Blick auf Carl, und er winkte tadelnd mit seinem Zeigefinger.
    »Wenn ich jetzt nicht dabei wäre, würdest du dich dann einfach auflösen und nach Philadelphia verschwinden?«, fragte ich Diesel.
    »Nein. Es ist nicht so einfach, irgendwohin zu verschwinden.«
    »Wulf schien damit kein Problem zu haben. Hat er stärkere Kräfte als du?«
    »Nein. Er ist nur einfach anders als ich.«
    »Inwiefern?«
    »Zunächst einmal bringt er andere Menschen um.«
    Diesel überquerte den Delaware River nach Pennsylvania.
    »Kennst du Wulf?«
    »Ja.«
    »Schon seit Langem?«
    »Ich kenne ihn schon mein Leben lang«, erwiderte Diesel. »Er ist mein Cousin.«
    Das verschlug mir den Atem. Sein Cousin. Er war auf der Jagd nach einem Familienmitglied!
    »Das muss sehr schwer für dich sein«, meinte ich. »Ich möchte nicht an deiner Stelle sein.« Und meine Mutter wäre einem Zusammenbruch nahe.
    »Jemand muss Wulf unschädlich machen, und man hat mich dafür ausgesucht. Selbst wenn es nicht mein Job wäre, würde ich mich wahrscheinlich verpflichtet fühlen, ihn aufzuhalten.«
    »War er schon immer böse?«
    »Er war schon immer anders. Heftig, düster, zornig, machtbesessen. Und gleichzeitig brillant.«
    Diesel sah ganz normal aus. Er war der Inbegriff eines typisch amerikanischen, charismatischen, gutmütigen Kerls. Aber er war eng verwandt mit Wulf und stammte aus dem gleichen Genpool. Und Wulf war nicht annähernd normal. Wulf beherrschte den Raum, der ihn umgab, und strahlte eine unnatürliche Energie aus. Und weiß der Himmel, was Wulf sonst noch alles tun konnte. Also machte ich mir so meine Gedanken über Diesel und seine Fähigkeiten, die über das normale Maß hinausgingen. Ach, zur Hölle, vielleicht hatte ich in meiner Zeit als Kopfgeldjägerin einfach schon so viele merkwürdige Dinge erlebt, dass ich mittlerweile alles für möglich hielt.
    Carl gab auf dem Rücksitz einige Geräusche von sich. »Pfft, pfft, pfft.«
    Diesel warf einen Blick in den Rückspiegel. »Was ist mit dem Affen los?«
    »Ich glaube, er amüsiert sich köstlich.«
    »Pfft, pfft, pfft, pfft, pfft«, kicherte Carl.
    Diesel schaltete das Radio ein, und Carl gab noch lautere Geräusche von sich.
    » PFFT , PFFT , PFFT , PFFT .«
    Diesel stellte

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