Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition)
ihn wieder aufzunehmen.«
»Du machst wohl Witze. Was um alles in der Welt sollte ich ihr sagen? Er ist ein Weiberheld, Betrüger und perverser Idiot. Ich kann ihr nur den Rat geben, abzuhauen und keinen Blick zurückzuwerfen.«
»Verflixt, Stephanie, ich versuche, den Kerl loszuwerden. Hilf mir dabei. Erfinde irgendetwas. Das tust du in deinem Job andauernd. Du beherrscht das sehr gut.«
»Du willst, dass ich deiner Schwägerin etwas vorlüge?«
»Zur Hölle, ja!«
»Also gut, ich versuche, mit ihr zu reden.«
Lula stieß die Ladentür auf, und ich verabschiedete mich von Morelli.
»Ich habe eine Tüte voll mit allem möglichen Zeug.« Lula hielt mir die Tüte unter die Nase. »Such mir etwas heraus.«
Ich wählte ein Mittel gegen Allergien.
»Tank ist mittlerweile wahrscheinlich wach«, meinte ich. »Willst du bei ihm vorbeischauen und dir deine Tasche holen?«
»Ja, das wäre prima. Ich brauche meine Wagenschlüssel.«
»Wo wohnt Tank?«
»In der Howard Street, zwei Blocks entfernt vom Cluck-in-a-Bucket.«
Großartig. Neben dem Cluck-in-a-Bucket lag ein Dunkin’ Donuts. Ich brauchte dringend eine Tasse Kaffee, und gegen ein paar Dutzend Donuts hatte ich auch nichts einzuwenden.
Ich wendete und fuhr mit neuem Schwung los. Lula nahm eine Pille aus der Schachtel, die ich ihr gegeben hatte, und warf noch ein paar weitere aus den anderen Packungen hinterher.
»Du solltest sparsam damit umgehen«, empfahl ich ihr. »Ich glaube nicht, dass es gut ist, alles durcheinander zu nehmen.«
»Ich werde so lange von allem etwas nehmen, bis ich ein Medikament finde, das wirkt.«
»Die Pillen wirken nicht sofort. Du musst ein wenig Geduld haben.«
»Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit, um auf die Wirkung einer blöden Pille zu warten. Dafür fehlt mir echt die Geduld.«
»Wenn du aufhörst, dich mit Pillen vollzustopfen, kaufe ich dir eine Tüte mit Donuts und ein leckeres, fettiges Sandwich zum Frühstück.«
»Das klingt gut. Und wir könnten uns auch noch Bratkartoffeln dazu besorgen.«
»In Ordnung. Bratkartoffeln. Und Kaffee. Viel Kaffee.«
»Ich fühle mich schon besser«, erklärte Lula.
Ich fuhr zuerst zu Tanks Haus. Es war ein kleines gelb-weiß gestrichenes Haus im Cape-Cod-Stil und sah ganz anders aus, als ich mir Tanks Behausung vorgestellt hatte. Es hat einen winzigen Vorgarten und eine Veranda mit weißem Geländer. Das typische Häuschen einer kleinen alten Lady.
»Bist du sicher, dass das das richtige Haus ist?«, fragte Lula. »Es sieht nicht aus wie Tanks Haus.«
»Das ist die Adresse, die du mir gegeben hast.«
Lula stellte die Tüte mit ihren Erkältungsmitteln auf den Boden, stieg aus dem Wagen und ging zur Haustür. Sie drückte auf die Klingel und spähte durch das Fenster. Nachdem sie ein zweites Mal geklingelt hatte, öffnete Tank die Tür. Er trug seine schwarzen Rangeman-Klamotten und war anscheinend bereit, zur Arbeit zu gehen. Von meinem Wagen aus konnte ich seinen Gesichtsausdruck nicht erkennen, aber er war mit Sicherheit überrascht. Lula stand nicht nur unangekündigt auf seiner Türschwelle, sondern sie sah auch noch aus, als wäre sie gerade aus dem Elektroschockraum einer Irrenanstalt geflohen.
Lula betrat das Haus, und Tank schloss die Tür. Einige Minuten später flog die Tür auf, und Lula stürmte aus dem Haus. Sie hielt ihre Tasche in der Hand, riss die Wagentür auf und ließ sich auf den Sitz fallen.
»Ich brauche etwas zu essen«, keuchte sie. »Es muss viel sein.«
Das war schwer zu deuten. Lula aß, wenn sie verärgert, glücklich, traurig, müde oder gelangweilt war. Essen war Lulas Lösung für alles.
»Dunkin’ Donuts, okay?«, fragte ich.
»Wunderbar. Ich liebe Dunkin’ Donuts.« Dann nieste und furzte sie. »Entschuldigung.«
»Und?«, fragte ich. »Liegt es an Tank, dass du wieder niesen musst?«
»Er hat Katzen! Drei Stück. Suzy, Miss Kitty und Applepuff. Kein Wunder, dass ich im Sterben liege. Ich bin allergisch gegen Katzen.«
»Aber du hast doch gesagt, du hättest keine Allergien.«
»Stimmt, bis auf eine Katzenallergie.«
»Ich wusste nicht, dass Tank Katzen hat.«
»Er sagte, das sei der Grund, weshalb er umgezogen ist. Er hat diese Katzenfamilie bei sich aufgenommen, und bei Rangeman durfte er sie nicht halten. Also habe ich ihm gesagt, dass ich eine Katzenallergie habe und er sich entscheiden müsse.«
»Und was ist dann passiert?«
»Er sagte, er müsse die Katzen behalten, weil sie kein anderes Zuhause hätten. Er meinte, ich
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