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Traumschiff vor Stockholm: Mittsommerherzen (German Edition)

Traumschiff vor Stockholm: Mittsommerherzen (German Edition)

Titel: Traumschiff vor Stockholm: Mittsommerherzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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Bord?“
    Filippa unterdrückte ein Seufzen. Eigentlich hatte sie die Angelegenheit nicht an die große Glocke hängen wollen. Jörgen Eklund hatte sie zwar nicht zur Verschwiegenheit verpflichtet, doch solange sie die Identität des Kritikers nicht kannte, wollte sie verhindern, dass die Sache die Runde machte.
    „Keine Sorge“, sagte Majken lächelnd, als habe sie Filippas Gedanken gelesen. „Ich kann schweigen. Also, wir haben einen Kritiker an Bord. Wer ist es?“
    „Das habe ich gehofft, von dir zu erfahren.“
    „Puh …“ Nachdenklich krauste Majken die Stirn. „Also, es war keiner der üblichen Kandidaten, denn die hätte ich erkannt. Wenn du mich fragst, kannst du die Passagiere in den Suiten auf dem Ober- oder Hauptdeck ausklammern, genauso wie die mit Standardkabinen auf dem Linköping- oder Ørebrodeck.“
    „Warum das?“
    „Na, weil ein Kritiker normalerweise nach den Maßstäben des Durchschnittsklientels für Kreuzfahrten bewertet – und zu dem gehören in der Regel weder Millionäre noch das gemeine Volk. Ich denke, wir sollten uns daher zunächst die Passagiere mit Deluxe- und Superiorkabinen auf dem Haupt-, Ober- und Aussichtsdeck vornehmen.“
    Filippa war beeindruckt – und auch ein wenig beschämt, weil sie nicht selbst auf diesen Gedanken gekommen war. „Gute Idee“, sagte sie. „Kannst du mir eine Liste der infrage kommenden Passagiere besorgen?“
    „Nichts leichter als das“, entgegnete Majken lächelnd und zückte ihren Tablet-PC, der nur etwa so groß war wie ein Taschenbuch. „Ich bin über dieses Schätzchen mit allen wichtigen Bordsystemen vernetzt“, erklärte sie, während sie mit einem Stift auf dem Display herumtippte. „Dein Handy ist doch hoffentlich internetfähig?“
    Filippa, die eigentlich nur ein Mobiltelefon besaß, weil sie in ihrem Job ständig erreichbar sein musste, zuckte ratlos mit den Schultern.
    „Zeig mal her.“
    Sie holte ihr Smartphone aus der Innentasche ihres Uniformblazers und reichte es ihrer Kollegin. Die brummte zufrieden, was Filippa als Zustimmung wertete, tippte auf dem Display ein paar Befehle ein und gab ihr das Telefon schließlich zurück.
    Die Anzeige war dieselbe wie immer. Filippa runzelte die Stirn. „Und jetzt?“
    Majken hob eine Braue. „Du hast dich noch nie wirklich mit dem Gerät beschäftigt, oder? Na, komm her, ich zeig dir, wie es funktioniert.“
    Filippa staunte nicht schlecht, als ihre Kollegin ihr demonstrierte, wie sie die nach den besprochenen Suchkriterien gefilterte Passagierliste aufrufen konnte. Außerdem lernte sie, wie sie mit dem Smartphone eine Verbindung ins Internet aufbaute. Damit konnte sie nun direkt an Ort und Stelle Recherchen anstellen. So langsam fing sie an zu verstehen, warum so viele Leute ohne ihre Handys nicht mehr zurechtkommen konnten.
    „
Tack så mycket“
, bedankte sie sich bei Majken. „Ehrlich, damit hast du mir die Sache um einiges leichter gemacht.“
    „Keine Ursache“, entgegnete ihre Kollegin mit einem Achselzucken. „Wenn du weitere Fragen hast, schick mir einfach eine E-Mail,
okej
? Und ansonsten werde ich natürlich die Augen nach unserem Mr. X offen halten.“
    Nachdem Majken sich verabschiedet hatte, überflog Filippa die Liste der „Verdächtigen“. Der Name Andersson tauchte zwar zweimal auf, doch zu ihrer Erleichterung handelte es sich nicht um
ihren
Erik Andersson; der Vorname stimmte nicht überein.
    Sie stutzte.
Ihren
Erik Andersson?
    Nej!
    Energisch schüttelte sie den Kopf. Das letzte Mal, dass sie sich auf Anhieb zu einem Mann hingezogen gefühlt hatte, war es Helge gewesen. Sie hatte ihm blind vertraut und war sogar bereit gewesen, bei ihrem großen Ziel, eines Tages selbst die Leitung der Reederei Norrholm zu übernehmen, für ihn Abstriche zu machen. Warum sollten nicht Helge und sie gemeinsam die Firma führen? Was ihr vorschwebte, war eine gleichberechtigte Partnerschaft sowohl auf privater als auch auf geschäftlicher Ebene. Und sie hatte bis zum Schluss geglaubt, dass Helge sich genau dasselbe wünschte.
    Erst kurz vor der geplanten Hochzeit – Brautkleid, Torte und Strauß waren bereits bestellt – erfuhr sie durch einen Zufall von Helges wirklichen Plänen. Sie erinnerte sich noch gut an jenen Moment, in dem sie der Wahrheit ins Gesicht hatte blicken müssen. Dieses Gefühl von Ungläubigkeit, das rasch abgelöst worden war von heißer Wut und dann bitterer Enttäuschung über den Verrat, den die beiden wichtigsten Männer in ihrem Leben an ihr

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