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Traumschiff vor Stockholm: Mittsommerherzen (German Edition)

Traumschiff vor Stockholm: Mittsommerherzen (German Edition)

Titel: Traumschiff vor Stockholm: Mittsommerherzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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Nun, so leicht würde er es ihr nicht machen. Er wusste nicht, warum, aber es juckte ihn schon wieder in den Fingern, sie zu ärgern. Vielleicht, weil er dieses Funkeln in ihren aufregenden blauvioletten Augen noch einmal sehen wollte?
    „Ich mache mir aber sehr wohl Gedanken“, erwiderte er. „Und ich bestehe darauf, Sie als Zeichen meiner Reue beim ersten Zwischenstopp der
Midsommarsolen
zum Essen einzuladen.“
    „Einladen?“ Irritiert schaute sie ihn an. „Das … ist sehr freundlich von Ihnen, aber leider muss ich Ihnen absagen. Als Mitglied der Crew ist es mir untersagt, mich privat mit Passagieren zu treffen. Außerdem – ich kenne Sie doch überhaupt nicht!“
    „Ja, da haben Sie recht. Und ich finde, diesem Umstand sollten wir ganz schnell Abhilfe schaffen.“ Lächelnd streckte er ihr die Hand entgegen. „Mein Name ist Erik Andersson. Und Sie sind Filippa, richtig?“
    Filippa unterdrückte einen Fluch. Sie war gerade dabei gewesen, ein Pärchen unter die Lupe zu nehmen, das auf Majkens Liste stand, als
er
auftauchte.
    Erik Andersson … Als hätte sie keine anderen Sorgen!
    Jetzt machte das Pärchen auch noch Anstalten, das Außendeck zu verlassen. Arm in Arm gingen sie auf die breite Flügeltür zu, die zum Treppenhaus führte, über das man hinauf aufs Stockholmdeck gelangte. Dort würde in wenigen Minuten das Kapitänsdinner im
Sju Havens
Restaurant beginnen.
    Hannes und Lisbet Westenberg aus Dalarna waren geradezu ideale Verdächtige, denn Filippa hatte herausgefunden, dass Hannes früher einmal in der Hotelbranche tätig gewesen war. Wenn Filippa den beiden folgen wollte, um ihr Verhalten zu beobachten, durfte sie sich keinesfalls länger mit Erik Andersson aufhalten!
    „Ist alles in Ordnung mit Ihnen, Filippa?“
    Erst jetzt merkte sie, dass er sie fragend anschaute. Sie blinzelte irritiert. „
Förlåt
, ich fürchte, ich habe Sie nicht ganz verstanden. Was haben Sie gesagt?“
    Er lachte leise. „Nicht so wichtig. Haben Sie morgen Abend schon etwas vor?“
    „Ich wollte mir in meiner freien Zeit Malmö ansehen, und …“
    „Das trifft sich ja wunderbar. Ich kenne da ein hübsches kleines Restaurant in der Nähe der
St. Petri Kyrka
, und …“
    Entschieden schüttelte Filippa den Kopf. Die Westenbergs waren jetzt schon fast aus ihrem Blickfeld verschwunden. „Ich halte das für keine besonders gute Idee. Wenn uns jemand zusammen sieht, verliere ich meinen Job.“
    „Keine Sorge, es wird niemand davon erfahren. Also? Was sagen Sie?“
    Er trat näher, und Filippa stieg der maskuline Duft seines Aftershaves in die Nase. Sie spürte, wie ihre Knie weich wurden und es ihr zunehmend schwerer fiel, einen klaren Gedanken zu fassen.
    „Was? Ich …“
    „Sagten Sie nicht, ich solle mich an Sie wenden, wenn ich irgendeinen Wunsch habe? Nun, dies ist Ihre Chance, mir einen großen Wunsch zu erfüllen – geben Sie Ihrem Herzen einen Ruck und gehen Sie mit mir essen.“
    Filippa schluckte hart. Sie fühlte sich wie benebelt, und die Flügeltür war mittlerweile hinter den Westenbergs zugefallen. Wenn sie nicht bald handelte …
    „Na schön“, erwiderte sie hastig. „Sagen Sie mir wann und wo – und ich werde da sein.“
    Lächelnd strich er ihr mit einer Hand das Haar aus dem Gesicht. Die sachte Berührung seiner Fingerspitzen, zart wie das Streicheln von Schmetterlingsflügeln, ließ ihren Verstand einen Augenblick lang aussetzen. Irgendwo tief in ihrem Innersten verspürte sie mit einem Mal ein heftiges Sehnen. Ihre Lider flatterten, als sie zu ihm aufblickte, und wieder glaubte sie, in dem silbrigen Grau seiner Augen versinken zu müssen.
    Langsam, ganz langsam senkte er den Kopf zu ihr herab, sodass ihre Lippen einander so nah waren, dass Filippa schon glaubte, zu spüren, wie weich und sanft sein Kuss sich anfühlen würde.
    Doch im letzten Augenblick zog er sich zurück. „Morgen um halb sieben vor dem
Salt och Peppar
in der Altstadt. Ich werde Sie dort erwarten.“
    Mit diesen Worten wandte er sich ab und ging davon.
    Filippa biss sich auf die Unterlippe und unterdrückte ein Seufzen. Es war fraglos besser gewesen, dass es nicht zu einem Kuss zwischen Erik und ihr gekommen war.
    Aber warum fühlte sie sich dann so einsam und unausgefüllt?

3. KAPITEL
    D er Gedanke an den Beinahe-Kuss mit Erik Andersson beherrschte Filippa noch, als sie kurz vor Mitternacht völlig zerschlagen ins Bett fiel. Sie hatte ihr Möglichstes getan, um sich abzulenken, und jeden einzelnen Bestandteil

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