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Traumtagebuecher

Traumtagebuecher

Titel: Traumtagebuecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Sarafin
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sich in den Untiefen des Radio-Studios aufhielten und die mich ignorierten und wandte mich dann an Jessica. »Hallo, ich bin Elisabeth de Temples. Ich glaube, wir hatten einen schlechten Start.«
    Ich wartete, doch sie sagte nichts. Anders, als bei ihrem Vater, wirkte das Schweigen weder vertraut, noch inspirierte es zum Weiterreden. Ich tat es trotzdem. »Ich würde gerne in der AG zum Schulradio mitmachen. Ich denke, ich bin ganz gut im Recherchieren.«
    Gut so! Gleich klarmachen, dass du keine Moderatorin werden möchtest und ihr irgendwie zur Konkurrenz werden könntest . Ich beglückwünschte mich innerlich selbst für mein Taktgefühl.
    Jessica nicht. Sie schnaubte und brachte einen der hohen Papiertürme gefährlich ins Wanken. »Ich denke nicht, dass du hier richtig bist.«
    »Das denke ich auch nicht.« Vielleicht sollte ich bei Simons petzen? Plötzlich war ich mir sehr sicher, dass ich dann sogar Moderatorin werden konnte. Ein Hoch auf die besten Freunde des Stiefvaters.
    Ich betrachtete die Scheibe, hinter der ein Moderator einen weiteren Beitrag ankündigte. Er war über Lautsprecher auch in Jessicas Raum zu hören.
    Bei seinem Anblick überlegte ich mir das mit dem Petzen noch einmal anders. Vielleicht war es ganz gut, wenn ich nicht mit Mr. Superstar, Elijah, irgendetwas zusammenmachte. Bei seinem Anblick wurde mir nämlich nicht nur heiß, sondern auch kalt. Nicht weiter verwunderlich bei seinem Umgang mit Mädchen, aber irritierend genug, um sich nicht mit ihm auseinanderzusetzen.
    Elijah stellte auf Band um und verließ den Raum, nur um Sekunden später mit einer reizenden Rothaarigen durch eine Seitentür meinen Raum zu betreten und das Radiostudio zu verlassen. Ich runzelte die Stirn. War das Mädchen von gestern nicht blond gewesen?
    »Bist du nicht im Schwimmteam von Saint Blocks gewesen?«
    Jessica starrte an mir vorbei, zur Besitzerin der Stimme, und ich machte auf dem Absatz kehrt, um zu schauen, wem ihre plötzliche Wut galt. Eine ausnahmsweise trockene Rebecka Montag stand vor mir, und ihr Blick war prüfend, aber freundlich.
    »Ja, war ich.«
    »Hast du keine Lust mehr auf Schwimmen? Wir könnten noch Leute gebrauchen und wenn du magst, kannst du gleich mitkommen, ich zeige dir alles?!« Rebecka war offensichtlich genauso gut im Ignorieren anderer Leute, wie ich, denn sie schaffte es, ihre Freundin Jessica und ihr aufgebrachtes Papierrascheln auszublenden.
    »Ich … Ja?«, meinte ich zweifelnd. Und suchte immer noch nach dem Haken in dem Angebot, als ich in Rebeckas Schlepptau durch die Umkleide und in das Schwimmbad ging. Es war ungewöhnlich groß, mit einer eigenen Tribüne ausgestattet und mit mehreren Becken. Es gab sogar einen Sprungturm mit drei Höhen.
    »Ja, wir sind gut und ziemlich professionell!«, bestätigte Rebecka, die meinen Blick richtig gedeutet hatte. Sie kräuselte die Nase. »Aber uns fehlen zurzeit wirklich gute Leute.«
    »Ah!« Deswegen die plötzliche Freundschaft.
    »Ja, deswegen.« Offenbar hatte ich schon wieder einen Gedanken laut ausgesprochen. Eine Angewohnheit, die ich ganz dringend abstellen musste. »Außerdem wollte ich mich bei dir entschuldigen.« Sie sah sehr ernst aus, als sie mir die Hand reichte. »Es war damals nicht richtig und es gibt nichts, was ich tun kann, um es ungeschehen zu machen, aber vielleicht kannst du vergessen, wenn auch nicht vergeben … und mir eine zweite Chance gewähren?«
    Ich starrte sie ungläubig an und konnte meinen Blick auch nicht von ihr abwenden, als die ersten Schwimmer das Bad betraten.
    »Ich habe das auswendig geübt, damit ich mich nicht verhaspele …«, gab Rebecka ungefragt zu und hielt mir ihre Hand weiter hin. »Das Schwimmteam-Angebot ist nicht davon abhängig …«, erklärte sie. »Obwohl es schon irgendwie nett wäre, wenn ich nicht jeden Tag Cola ins Gesicht bekomme …« Wieder rümpfte sie ihre Nase.
    Beim Anblick ihrer Miene musste ich lachen.
    »War das ein Vergessen, Vergeben oder ein Keine-Cola-mehr?«, erkundigte sich Rebecka, als ich einschlug.
    »Ich denke alles drei«, meinte ich gönnerhaft. Schließlich hatte jeder eine zweite Chance verdient. Zumindest bei mir.
    »Willkommen im Team!« Rebecka schüttelte förmlich meine Hand, während die ersten der anderen Schwimmer näher kamen.
    »Hei!« Ich drehte mich um. Es hätte nicht viel gefehlt, und ich wäre beim Anblick meines Gegenübers rückwärts ins Becken gekippt. »Verfolgst du mich?«, fragte er. Elijahs Lächeln war kein bisschen

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