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Traumtagebuecher

Traumtagebuecher

Titel: Traumtagebuecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Sarafin
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wenn etwas geschah und sie mich wieder loswerden wollten. Früher oder später würden sie es nämlich wollen.
    »Was versprichst du mir?«
    »Du musst nie wieder nach Saint Blocks zurück!« Seine Worte waren so hart und so sicher wie seine Haltung.
    Trotzdem verstärkten sich meine Zweifel. Dann würde er eben einen anderen Ort finden. Ganz einfach.
    Meg unterbrach die schlechte Stimmung. »Hast du an die Torte gedacht?«
    »Natürlich.« Klaus Blick entließ mich endlich aus seiner prüfenden Betrachtung. Er selbst setzte sich in Bewegung und verschwand im Flur, während Meg wieder die Küche betrat.
    »Tsk tsk … wolltet ihr nicht decken?«
    »Tschuldigung.« Ich stellte den Tee ab und verteilte die Untertassen. »Wir haben uns verquatscht.«
    David kam in die Küche, murmelte etwas, was mit viel Fantasie »Herzlichen Glückwunsch« war, und holte Besteck aus der Schublade. Auch ein großes Kuchenmesser und einen Tortenheber.
    »Apropos verquatscht: Klaus und ich haben darüber gesprochen, ob du nicht mit weniger Stunden beim Psychologen auskommen könntest.« Meg warf ihrem Ehemann, der gerade zurückkam und im Gehen die Torte aus der Verpackung quälte, einen Blick zu. Aber Klaus hatte seine Aufmerksamkeit auf David gerichtet, der immer noch mit dem Besteck zu Gange war.
    Oha! Gab es so was? Anscheinend hatte David gebeichtet und jetzt, wo die beiden wussten, dass er mich damals allein im Wald zurückgelassen hatte – schutzlos gegen Jonah – zogen sie in Betracht, dass ich gar nicht SO gestört war.
    Das Schrillen der Türklingel riss mich aus meinen gestörten Gedanken. »Wer ist denn das?«
    Es waren Forman, Donovan und Simons, die begannen ein wirklich schlechtes und falschstimmiges »Happy Birthday« anzustimmen, als ich die Tür öffnete. Einen Moment lang blieb mir der Atem weg. Okay, ich hatte eine seltsame Familie, damit konnte ich leben. Aber musste meine seltsame Familie ihre seltsamen Freunde zu MEINEM Geburtstag einladen?
    »Kommt rein und fühlt euch wie zu Hause!«, bot ich sarkastisch an, während ich die Tür freigab. Gemeinerweise hatten sich Klaus und David nach oben verdrückt, um »Uns fertig zu machen«, wie sie die Treppe hinabbrüllten.
    »Und, wie fühlt man sich mit sechzehn?«
    »Genauso wie gestern und vorgestern und den Tag davor.« Ich griff nach der Kanne mit Tante Megs Kaffee. »Was zu trinken?«
    Meg nahm meine Gastgeberqualitäten als Anlass, Klaus unauffällig nach oben zu folgen. Dabei wusste doch jeder, wie das enden würde.
    »Ja, gerne.« Simons machte gute Miene zum bösen Spiel und setzte sich an den Tisch. Ich verteilte schon einmal an alle – außer an Klaus und mich – Kaffee.
    »Kanntest du das Mädchen eigentlich?« Forman setzte sich ebenfalls.
    »Welches Mädchen?«
    »Chris.«
    Ich korrigierte mich in Gedanken und tauschte das seltsam gegen unheimlich aus. Alle drei waren unheimlich. Vor allem, weil Simons mir exakt dieselbe Frage bereits gestellt hatte. Und was sollte ausgerechnet ICH mit DIESEM Mädchen zu schaffen haben?
    »Habe sie mal von weitem gesehen. Warum? Was ist wirklich los?« Wenn die drei im Inquisitionsmodus liefen, konnte ich das auch.
    »Was glaubst du?« Forman verteilte kleine Kerzen auf meinem Geburtstagskuchen. Dabei sah er mich so durchdringend an, dass sich die Frage stellte, wie es ihm überhaupt noch gelang, die Torte zu treffen.
    »Was hat die Feuerwehr damit zu tun?«, stellte ich als Gegenfrage.
    Donovan setzte sich neben mich. »Miguel ist auch Psychologe, und wir glauben, dass es nichts Körperliches ist, was Chris fehlt.«
    »Was Psychisches?« Okay, das ergab tatsächlich einen Sinn, irgendwie. »Aber was soll ihr denn psychisch fehlen, damit sie nicht mehr aufwacht?«
    Die drei sahen sich an und ich befürchtete ein neues »Sag du es uns«, aber Meg kam mit Klaus zurück.
    »Hypnose?«, schlug ich trotzdem vor und erntete fünf erstaunte Gesichter.
    »Wie soll ihr denn Hypnose fehlen?« Forman sah mich verwirrt an.
    »Nicht fehlen.« Ich atmete tief ein. Waren alle Erwachsenen so schwer von Begriff?
    »Du meinst, jemand hat sie hypnotisiert und ihr befohlen nicht aufzuwachen?« Ich drehte mich zu dem geistigen Lichtblick um und nickte. Dass ich die Idee aus einem meiner Krimis hatte, musste ja niemand wissen.
    »Habe reingelesen.« Klaus zwinkerte mir zu. Gedankenlesende Spaßbremse. Notiz an mich selbst: Bücher nicht mehr im Wohnzimmer rumliegen lassen.
    Aber die drei anderen wirkten immerhin so, als zögen sie die Idee

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