Traumwandler: Der Sternenzauberer (German Edition)
Alice Krissie direkt in den Weg!
„Es ist tot!“ …
Vorwurfsvoll streckt sie Krissie ihre Hand entgegen, in der sie das leblose weisse Kaninchen an den Ohren hält.
„Das ist Deine Schuld!“ …
„Du kommst zu spät!“ …
Bestürzt schlägt Krissie die Hände vor´s Gesicht.
In ihren Ohren gellt laut das Wehleiden
… des weisen Kaninchens …
„Ich komme zu spät, ich komme viel zu spät!“
Mit einem Aufschrei dreht sich Krissie zur Seite,
wendet sich ab,
zu entfliehen!
*
Da spürt sie plötzlich, wie Jack sie beschützend in seine beiden Arme nimmt.
…
„Klaus! He, Klaus! Hör auf!“
Jack rüttelt Klaus heftig an der Schulter.
„Nicht so schnell!
Du überforderst sie!
Sie ist noch nicht so weit!“
Auch Krissie erwacht aus ihrer Dämmerung.
Immer noch kniet Klaus vor ihr, langsam wieder in das Bewusstsein zurückkehrend, als Jack ihn von Krissie wegzieht.
Schnell lässt Jack von Klaus ab und nimmt Krissie jetzt in der Wirklichkeit beschützend in beide Arme.
Verwirrt und schluchzend drückt Krissie sich ganz fest an Jack.
„Was machst Du denn?“
Vorwurfsvoll blickt Jack Klaus an.
„Du hättest sie um den Verstand bringen können!“
Doch Klaus schaut Jack nur mit Bitterkeit an.
„Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren, Jack!“
„Mein Schwächeanfall, …
Das hat nichts mit einem knurrenden Magen zu tun!
Ich spüre es schon den ganzen Nachmittag über …
Fantasy liegt im Sterben! …
Und auch meine Existenz beginnt sich aufzulösen!“
Für lange Sekunden sieht Jack Klaus nur stumm in die Augen. Endlich rafft er sich auf.
„Ich versteh´, alter Freund!“
„Aber, dennoch! Wir dürfen sie nicht überfordern!
Sie ist unsere einzige Hoffnung!
Wir müssen Krissie zur Königin bringen!“
Langsam, wie müde fast, erhebt sich Jack und nimmt Krissie an die Hand.
„Kommt, Kinder!
Lisa! Philipp! Ihr auch!
Ich bringe Euch zu Euren Eltern, zu Andy und Marge!“
*
Krissie ist total verstört und lässt sich widerstandslos von Jack zu Andy und Marge an den Tisch führen. Den Beiden ist das merkwürdige Geschehen wieder einmal vollkommen unbemerkt geblieben. Wie so vieles, was hier Unheimliches an Bord geschieht. Nur Ahab und Xing schauen Krissie betreten entgegen.
Lisa hat auch kaum etwas mitbekommen. Sie weiss nur, dass ihre Cousine von einem Traum erzählt hat. In dem sie die Königin gesehen hat? Und irgendetwas hat sie erzählt von einem Kind, das die Königin im Arm hielt?
Aber dann war da ja auch schon Klaus, der sich vor Krissie hingekniet hat. Merkwürdig, wie die Beiden sich angestarrt haben! Bis Jack hinzugesprungen kam und Klaus förmlich weggerissen hat von Krissie! Das war schon unheimlich auf einmal!
Philipp dagegen ist mit einem Schlag hellwach! Zwar kann auch er nicht genau erfassen, was zwischen Klaus und Krissie vorgefallen ist. Doch instinktiv ist er in höchstem Masse alarmiert. Irgendetwas muss da vorgefallen sein, in dem kurzen Moment, als die Zwei sich nur wortlos angestarrt haben.
Natürlich hat er keine Ahnung davon, dass der Zauberer Krissie tief hat in seine Seele blicken lassen. Dass in einem kurzen Augenblick Krissie in die Phantasie eingetaucht ist. Und dass sie die Angst wahrnehmen musste, ihre Reise sei umsonst. Wenn sie zu spät kommt! Zu spät, dass kranke Kind der Königin zu retten!
Nur langsam weicht die bedrückende Stimmung am Tisch, während sie alle mit mehr oder weniger Appetit auf Xing´s Fischburgern ´rummümmeln.
Selbst Philipp kommt es nicht in den Sinn, die inzwischen kalt gewordenen Seelachsstäbchen zwischen den wabbeligen Brötchen zu kommentieren.
Wortlos spült er den Snack mit reichlich Kola hinunter, weil ihn schon wieder eine andere Ungereimtheit an Bord des Schiffes beschäftigt.
„Sag ´mal, Ahab!
Ich will ja nicht vorlaut wirken …“
Philipp wundert es schon seit geraumer Zeit, dass Ahab keinerlei Anstalten macht, sich von seinem Platz zu erheben.
„Aber müsstest Du nicht irgendwie …?“
„Ja, was?“
„Nun ja. Ich dachte bisher jedenfalls, ein Kapitän steuert sein Schiff?
Aber das habe ich bisher noch gar nicht gesehen, dass Du …“
„Du meinst, dass ich am Ruder stehe?“
„Nein, nein!“ lacht Ahab jetzt doch frei heraus. „Das macht doch der Rudergänger, Junge!“
„Ich bin ja der Kapitän! Das heisst, ich gebe die Befehle und passe auf, dass die Jungs machen, was ich will!“
„Das geht doch nicht, wenn ich selber am Ruder stehe!“
Doch Philipp
Weitere Kostenlose Bücher