Traumwandler: Der Sternenzauberer (German Edition)
Kinder zur Ruhe zu legen.
Selbst auch Philipp spürt, wie die Anspannung der Seeleute fast greifbar in der Luft liegt, und begibt sich schnell zu Bett.
Während Lisa und Krissie schon nach kurzer Zeit in eine traumlose Nacht versinken, wälzt Philipp sich noch lange unruhig von einer Seite auf die andere. Endlich, lange herrscht schon Stille an Deck, kommt auch er zur Ruhe.
KAPITEL 12
Auf hoher See
„Hier! Jack! Ist für Dich!“
In elegantem Schwung wirft Ahab das Smartphone quer über Deck zu Jack hin.
„Die Chefin ist d´ran! ´Will Dich jetzt sprechen!“
Wie auf Kommando beugen sich alle am Tisch gespannt nach vorne, den Blick auf Jack gerichtet.
„Die Chefin? …
Ist das etwa …?“
Weiter kommt Lisa nicht, weil Jack schnell bestimmend den Finger auf seinen Mund legt.
„Pscht!“ Zum Zeichen, still zu sein, während er sich mit der Unbekannten Stimme unterhält, die undeutlich aus dem Smartphone zu vernehmen ist.
Das heisst, eigentlich ist es keine Unterhaltung.
Jack hört nur die meiste Zeit aufmerksam zu.
Gelegentlich wirft er ein „Hmmh, ja!“
oder ein „ich verstehe“ dazwischen.
Verstohlen blickt sich Krissie nach Ahab um.
Ob der ihnen vielleicht sagt, mit wem Jack da redet?
Doch Ahab hat sich schon abgewandt. Zu sehr ist er jetzt wieder beschäftigt und auf das Schiff konzentriert.
Über Nacht hat sich der Nebel, der die Santa Maria umfängt, immer mehr verdichtet. Die Sicht reicht kaum, von Vorschiff bis Heck das Deck zu überblicken.
Auch die See ist zunehmend rauh und ungezähmt geworden. Schwer schlagen die Brecher gegen den Kiel des Schiffes, der die Wellen zerschneidet.
Trotz allem nimmt die Santa Maria immer mehr Fahrt auf. Längst sind wieder alle Segel des Dreimasters gehiesst und der Wind treibt sie, schneller und schneller werdend, voran.
Noch immer etwas mitgenommen von den Ereignissen des Vortages, konnten die Menschen an Bord sich während des Frühstücks zumindest etwas ablenken, den Matrosen in ihrer neu erwachten Emsigkeit zuzusehen, die Santa Maria wieder auf Fahrt zu bringen.
Inzwischen wird Philipp aber schon wieder unruhig, weil Ahab und die Seeleute, dem Wetter zu Trotz, nicht nachlassen, das Tempo ihrer Karavelle zu steigern.
Unterstützt von den mehr und mehr auffrischenden Winden, die schon wieder in Sturmstärke die Segel blähen.
„In dem Nebel ist bald kaum die Hand vor Augen zu sehen!“ Philipp weiss selber, wie sinnlos es ist, seine Bedenken laut zu äussern. „Wenn da draussen irgendwo ein Krabbenkutter seine Netze über den Meeresboden zieht! …“
„Das sieht kein Mensch! Wenn wir da reindonnern, gibt es einen hübschen Krabbensalat!“
„Ja! Okay! Alles klar!“
Jack hat sein Zuhör – Gespräch beendet. Schnell drückt er noch auf die Taste zum Beenden und wirft dann achtlos das Smartphone über seine Schulter hinter sich in´s Meer.
„Was machst Du denn da?“
Lisa kann nicht glauben, was sie da sieht!
„Das kannst Du doch nicht einfach so in´s Meer ´rein schmeissen? Das war ein teures Smartphone!“
„Keine Sorge, Prinzessin!“
Jack achtet kaum auf Lisa´s Einspruch.
„Das sind Einweg – Phones.
Davon haben wir noch ´ne ganze Seemannskiste voll!“
Damit ist Philipp aber gar nicht einverstanden. „Jack! Hast Du schon mal ´was von Umweltverschmutzung gehört?“
„Oder gibt es so was bei Euch im ewigen Eis nicht?“ Doch als Philipp Jack´s verständnislosen Blick sieht, ist ihm die Antwort schon klar.
„Ausserdem ist das Verschwendung von Ressourcen. In so einem Phone werden seltene Erden verbaut. Die sind teuer!“
Irgendwie scheint Jack jedoch Philipp´s Bedenken in keiner Weise teilen zu können.
„Also! Im Moment weiss ich nicht so recht, worüber Du Dich so aufregst, Philipp?“
Jack macht tatsächlich einen vollkommen unschuldigen Eindruck.
„In dem Smartphone sind doch nur Zaubersterne drin!
Wie soll ich denn wohl sonst mit der Königin sprechen können?“
„Okay! Okay! Nur ruhig, Leute!“
Klaus ist nach seinem ungestümen Verhalten vom Vortag, Krissie zu schnell in die Geheimnisse von Traumland blicken zu lassen, sehr darauf bedacht, keine neue Missstimmung aufkommen zu lassen.
„Unsere Technologie ist da eben, …
wie soll ich das sagen, nun …
etwas zauberhafter, Philipp!“
Mit einem entwaffnenden Lächeln strahlt Klaus zuerst Philipp, und dann der Reihe nach, die Mädchen an. Der Einsatz dieser Zauberwaffe wirkt allemal. Lisa und Krissie fassen umgehend neues Vertrauen in
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